Reuters

Pistorius - "Bundeswehr der Zeitwende" erhält neue Struktur

04.04.2024
um 13:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundeswehr bekommt nach einer Entscheidung von Verteidigungsminister Boris Pistorius eine neue Struktur.

Nach fünf Monaten Arbeit sei nun der Rahmen für die künftige "Bundeswehr der Zeitenwende" entschieden, sagte Pistorius (SPD) am Donnerstag in Berlin. Die neue Struktur solle auch der "neuen alten Herausforderung" Landesverteidigung gerecht werden. "Niemand soll auf die Idee kommen, Nato-Territorium anzugreifen", betonte der Verteidigungsminister. Künftig solle ein gemeinsames operatives Führungskommando geschaffen werden, daneben gebe es vier Teilstreitkräfte (Land, See, Luft/Weltraum sowie Cyber/Informationsraum) und ein Unterstützungskommando, das allen Teilstreitkräften zuarbeiten könne. Das gemeinsame Führungskommando soll zentrale Ansprechstelle sowohl für die Nato, die Bundesländer als auch für Organisationen wie den THW werden. Es gehe bei der "richtungsweisenden Reform" darum, die Verantwortlichkeiten klarer zu machen. Man habe die neue Struktur ohne teure externe Beraterverträge ausgearbeitet.

"Wir haben mitgedacht, dass es zu einer Wiedereinführung der Wehrpflicht kommt", betonte Pistorius. Die neue Struktur könne aber auch bleiben, wenn die Wehrpflicht nicht wieder eingeführt werde. Er rechne damit, dass noch im April eine Übersicht über die möglichen Modelle vorgelegt werde. Dann begännen die politischen Gespräche. Pistorius hatte eine Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht angestoßen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich skeptisch, Finanzminister Christian Lindner (FDP) ablehnend geäußert.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)