Berlin (Reuters) - Der Fleischverzehr in Deutschland ist auch im vorigen Jahr zurückgegangen.
Nach Berechnungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sei der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch um 430 Gramm auf 51,6 Kilogramm gesunken, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Dies sei der niedrigste Wert seit Erfassungsbeginn. Im Jahr 2018 waren von jeder Person durchschnittlich noch 60,9 Kilogramm Fleisch vertilgt worden. Während der Verzehr von Schweinefleisch (durchschnittlich 27,5 Kilogramm) und Rindfleisch (8,9 Kilogramm) im vergangenen Jahr zurückging, griffen Verbraucher beim Geflügel stärker zu (13,1 Kilogramm).
"Die Deutschen achten bei ihrer Ernährung stärker auf ihre Gesundheit, die Auswirkungen auf die Umwelt oder das Wohl von Tieren", erklärte Agrarminister Cem Özdemir (Grüne). "Viele essen heute weniger, dafür bewusster Fleisch - und alle Zahlen sprechen dafür, dass der Trend anhält." Umfragen ergäben regelmäßig, dass sich Verbraucher höhere Standards in der Tierhaltung wünschten und auch bereit wären, dafür mehr Geld zu bezahlen. "Weniger Tiere besser halten - darum geht es", erklärte Özdemir. Mit der Einführung des staatlichen Tierhaltungskennzeichens und der Förderung für den Umbau der Tierhaltung habe die Regierung entscheidende Schritte getan.
(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)