Berlin (Reuters) - Der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron hat Vorwürfe schriftlich zurückgewiesen, dass er Geld über das prorussische Nachrichtenportal "Voice of Europe" bekommen haben soll.
Ein AfD-Sprecher bestätigte am Donnerstag, dass Bystron wie von den Bundesprechern Alice Weidel und Tino Chrupalla gefordert eine Stellungnahme bis Mittag abgegeben habe. "Zu keinem Zeitpunkt habe ich von einem Mitarbeiter von 'Voice of Europe' (oder irgendeinem Russen) Geldzahlungen oder Kryptowährungen bekommen", zitiert die "Welt" aus dem der Zeitung vorliegenden Schreiben. Der Kandidat für die Europawahl spreche darin zudem von einer "Verleumdung". Bystron war auf Anfrage nicht erreichbar.
Die AfD Spitze hatte den Bundestagsabgeordneten zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert, weil es Berichte gibt, dass Bystron duch Audioaufzeichnungen des tschechischen Geheimdienstes belastet werde. Man werde nun über das weitere Vorgehen in den kommenden Tagen beraten, sagte ein Parteisprecher. AfD-Bundesvorstand und -Fraktionsvorstand würden sich austauschen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verwies auf Frage nach Bystron darauf, dass er die AfD im Bundestag eine "fünfte Kolonne Moskaus" genannt habe. "Eine solche, ich weiß, harte Bemerkung wird aber gerade nochmal durch solche Momente bestätigt - wenn sich (die Vorwürfe) bestätigen", sagte er.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)