Washington (Reuters) - Die US-Exporte haben im Februar deutlich an Schwung gewonnen.
Die Ausfuhren wuchsen um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Im Januar hatte es lediglich zu einem Plus von 0,1 Prozent gereicht. Auch die Einfuhren legten mit 2,1 Prozent stärker zu als zu Jahresbeginn mit 1,2 Prozent.
Die Handelsbilanz wies erneut ein dickes Minus auf. Die Importe übertrafen die Exporte wertmäßig um 68,9 Milliarden Dollar. Das Defizit fiel damit etwas größer aus als erwartet: Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 67,3 Milliarden Dollar gerechnet. Besonders groß ist das Handelsdefizit mit China. Es lag bei fast 20 Milliarden Dollar, nach knapp 24 Milliarden Dollar im Januar.
China wirft derzeit Elektroautos, Batterien, Solarmodule, Halbleiter und andere Industriegüter in rauen Mengen auf den Weltmarkt: das Ergebnis jahrelanger staatlicher Subventionen und schwacher Inlandsnachfrage. Die Weltmarktpreise für viele Güter sinken durch die chinesische Exportoffensive, was die Produzenten in anderen Ländern wie den USA unter Druck setzt. "Wir sehen eine wachsende Gefahr durch Unternehmen, die Verluste schreiben und ihre Produktion irgendwo absetzen müssen", so ein ranghoher Vertreter des US-Finanzministeriums über die Überproduktion in chinesischen Industriesektoren.
Bei einer Reihe von Treffen wird US-Finanzministerin Janet Yellen in der Volksrepublik von Freitag bis Montag voraussichtlich die dortige Überproduktion ansprechen.
"Ich glaube, dass erneute Spannungen mit China in der Luft liegen", meinte Brad Setser, der früher für das US-Finanzministerium und das Büros des US-Handelsbeauftragten gearbeitet hat. Yellens Warnungen vor einer chinesischen Überproduktion könnten ein erster Schritt der Regierung von Präsident Joe Biden in Richtung neuer Zölle oder anderer Handelsbarrieren für chinesische E-Autos, Batterien und andere Industriegüter sein.
(Bericht von David Lawder, geschrieben von Rene Wagner, Mitarbeit Reinhard Becker.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)