Reuters

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa steht vor Wiederwahl

05.04.2024
um 07:42 Uhr

(Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird voraussichtlich auch in den kommenden fünf Jahren von der bulgarischen Ökonomin Kristalina Georgiewa geführt.

Der IWF teilte am Donnerstag mit, Georgiewa sei die einzige Kandidatin, die für die kommende Amtszeit nominiert worden sei. Die Frist dafür war am Mittwoch abgelaufen. Die derzeitige Amtszeit Georgiewas endet am 30. September.

Deutschland und Frankreich hatten sich bereits für eine zweite Amtszeit der IWF-Chefin ausgesprochen. Sie habe die internationale Finanzorganisation in den vergangenen Jahren durch schwierige Zeiten gelenkt, hatte etwa Finanzminister Christian Lindner erklärt. Georgiewa selbst hatte zuletzt für den Fall einer Nominierung ihre Bereitschaft signalisiert. "Wenn es breite Unterstützung unter den Mitgliedern gibt, werde ich mich geehrt fühlen, mein Amt weiter auszuüben."

Die Europäer bestimmen traditionell den Spitzenposten beim IWF, während die Amerikaner die Führung der Weltbank besetzen. Der IWF soll unter anderem die Währungspolitik koordinieren, die Stabilität der Devisenmärkte fördern und helfen, regionale Finanzkrisen zu überwinden. Er gewährt Mitgliedsstaaten mit akuten Zahlungsproblemen Kredite, die zumeist an die Erfüllung strenger Programme zur Sanierung des Staatshaushalts gebunden sind. Die Weltbank konzentriert sich indes in erster Linie auf langfristig angelegte Projekte der Entwicklungshilfe. Zudem kann es um den Schuldenabbau oder Schuldenerlass für Länder gehen.

(Bericht von Paul Grant and David Ljunggren, geschrieben von Ralf Bode; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)