Berlin (Reuters) - Die deutschen Importpreise sind im Februar wegen günstigerer Energie stärker als erwartet gefallen.
Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 4,6 Prozent gerechnet. Im Januar es noch ein Minus von 5,9 Prozent gegeben, im Dezember von 7,0 Prozent. Von Januar auf Februar gaben die Einfuhrpreise um 0,2 Prozent nach. Hier war eine Stagnation vorausgesagt worden.
Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Aktuell liegt die Teuerungsrate für Verbraucher mit 2,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit knapp drei Jahren. Viele Experten rechnen im Jahresverlauf mit einem weiteren Rückgang.
Vor allem Energie konnte im Februar billiger im Ausland eingekauft werden: Die Preise brachen hier um 20,7 Prozent ein. Besonders stark sanken die für Erdgas mit 40,4 Prozent, während Strom um 52,0 Prozent und Steinkohle um 23,8 Prozent günstiger zu haben waren als im Februar 2023. Mineralölerzeugnisse wie Benzin verbilligten sich um 3,4 Prozent, Erdöl um 1,3 Prozent.
Landwirtschaftliche Güter wurden um durchschnittlich 7,5 Prozent günstiger nach Deutschland eingeführt. Insbesondere die Weizenpreise lagen mit 28,4 Prozent deutlich unter denen von Februar 2023. Rohkaffee war 10,6 Prozent preiswerter zuhaben. Rohkakao wurde dagegen weiterhin teurer: Es kostete 108,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und 20,7 Prozent mehr als Vormonat. "Gründe hierfür waren wetterbedingte Ernteausfälle sowie eine steigende Nachfrage", erklärten die Statistiker. Bei den Gebrauchsgütern musste insbesondere für Kakaobutter, Kakaofett und Kakaoöl fast doppelt so viel bezahlt werden (+99,8 Prozent) wie im Vorjahresmonat.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)