Reuters

EU-Kommission sieht von Kartellverfahren gegen Mode-Designer ab

05.04.2024
um 12:57 Uhr

Brüssel (Reuters) - Die EU-Wettbewerbshüter haben eine Untersuchung gegen internationale Top-Modedesigner wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen zu den Akten gelegt.

Die Kartellwächter müssten andere Prioritäten setzen, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel zur Begründung mit. Die Wettbewerbshüter hatten im Mai 2022 mehrere Textil-Firmen durchsucht. Diese könnten ein Preiskartell gebildet haben, hieß es damals. Namen der Unternehmen hatte die Behörde nicht genannt. Auslöser der Razzien war ein offener Brief einiger Designer, in dem sie eine nachhaltigere Produktion sowie eine Preispolitik mit weniger Rabattschlachten für die Mode-Branche forderten, hatte ein Insider gesagt. Unter anderem Dries Van Noten, Thom Browne, Lane Crawford, Altuzarra und die Missoni Group hatten den Aufruf unterzeichnet.

Die Einstellung des Verfahrens sei keine Entscheidung darüber, ob Unternehmen im Einklang mit dem EU-Wettbewerbsrecht gehandelt hätten oder nicht, erklärte die EU-Kommission. Wenn es neue Fakten gebe, könnten die Ermittlungen wieder aufgenommen werden.

(Bericht von Foo Yun Chee, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)