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EZB-Umfrage - Schwächere Nachfrage nach Firmenkrediten zum Jahresauftakt

09.04.2024
um 10:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Nachfrage nach Firmenkrediten hat sich laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich verringert.

Wie bereits in den vorangegangenen Quartalen haben die höheren Zinsen sowie geringere Investitionen bei den Unternehmen die Nachfrage gebremst, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der EZB unter Finanzinstituten im Euroraum ergab. In der vorangegangenen Erhebung war für das Auftaktquartal 2024 noch mit einer Stabilisierung der Nachfrage gerechnet worden. Für den Zeitraum April bis Juni gingen Banken nun von einer moderaten Abschwächung der Nachfrage nach Firmendarlehen aus.

Die EZB hält im Kampf gegen die Inflation bereits seit September den am Finanzmarkt richtungsweisenden Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. Das sorgt für scharfe Finanzierungsbedingungen in der Wirtschaft und dämpft die Inflationsentwicklung. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter findet bereits an diesem Donnerstag statt. Erwartet wird, dass die EZB auf dem Treffen zwar erneut die Füße stillhalten aber zugleich die Tür für eine bevorstehende erste Zinssenkung in den kommenden Monaten aufstoßen wird.

Der Kreditumfrage zufolge verschärften die Banken im ersten Quartal ihre Standards für die Vergabe von Firmendarlehen leicht. Dahinter stehe weiterhin die Risikowahrnehmung der Institute, erklärte die EZB. Für das zweite Quartal gingen die Geldhäuser davon aus, dass sich die Vergabestandards für Firmenkredite abermals moderat verschärfen werden. Die EZB befragt viermal im Jahr die Banken zu ihrer Kreditvergabe. Die jüngste Umfrage fand zwischen dem 29. Februar und dem 15. März statt. 157 Banken nahmen teil.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)