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Bosch setzt auf Wachstum mit Medizintechnik - neuer Sepsis-Test

10.04.2024
um 14:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Technologiekonzern Bosch investiert in neue Geschäftsfelder abseits seines Kerngeschäfts Autozulieferung.

Medizintechnik sei ein strategisches Wachstumsfeld für Bosch, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. "Mit Spitzentechnologie aus unseren eigenen Laboren und unserer eigenen Fertigung wollen wir langfristig gemeinsam mit Partnern im Bereich Präzisionsdiagnostik wachsen", sagte Bosch-Chef Stefan Hartung, der für das noch kleine Geschäftsfeld Healthcare Solutions zuständig ist. Bosch vereinbarte dazu eine weitere Partnerschaft mit dem britischen Medizintechnik-Spezialisten Randox.

Bosch hatte zusammen mit Randox kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 einen Covid-Schnelltest mit dem Analysegerät Vivalytic, das die Schwaben schon entwickelt hatten, auf den Markt gebracht. Es kann zum Testen von immer mehr Krankheitserregern programmiert werden. Jetzt wollen Bosch und Randox 150 Millionen Euro in die Entwicklung eines Diagnosetests für Sepsis (Blutvergiftung) investieren, das schneller Ergebnisse liefern soll als bisherige Labortests. Ziel sei es, bis 2030 zu einem führenden Anbieter von Molekulardiagnostik mit einem Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich zu werden. Bosch und Randox nehmen es hier mit Branchengrößen wie Qiagen und Roche auf.

Die Bosch-Tochter Healthcare Solutions macht sich die Expertise des Mutterkonzerns als großem Chiphersteller zunutze. Vivalytic ermöglicht durch den Einsatz von Mikrochips bei der Untersuchung winziger Flüssigkeitsmengen automatisierte Tests auf bis zu 250 genetische Merkmale gleichzeitig. Das Ergebnis könne nach weniger als 15 Minuten vorliegen. Die Chips liefert das Bosch-Halbleiterwerk in Reutlingen. Das Diagnosegerät fertigt Bosch Healthcare Solutions in Waiblingen. "Ein solcher Test könnte die Sepsis-Diagnose revolutionieren und letztlich zu besseren Behandlungsergebnissen und einer geringeren Sterblichkeitsrate bei dieser lebensbedrohlichen Erkrankung führen", sagte Randox-Chef Peter Fitzgerald.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)