London (Reuters) - In Großbritannien zeichnet sich ein Ende der Rezession ab.
Im Februar wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent zum Vormonat, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. Im Januar hatte es sogar zu einem Plus von 0,3 Prozent gereicht, das damit größer ausfiel als ursprünglich mit 0,2 Prozent angegeben. Die britische Wirtschaft ist in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres in eine Rezession gefallen, als das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge schrumpfte.
"Diese Zahlen sind ein willkommenes Zeichen dafür, dass die Wirtschaft die Kurve kriegt", sagte Finanzminister Jeremy Hunt. Premierminister Rishi Sunak ist auf gute Konjunkturzahlen angewiesen, da in diesem Jahr die Parlamentswahl ansteht und er in Umfragen derzeit weit hinter der oppositionellen Labour-Party liegt. Umfragen unter Unternehmen deuten darauf hin, dass sich das Wachstum im März fortgesetzt hat. Trotz der Erholung liegt die Wirtschaftsleistung aber noch immer unter dem Niveau von Juni 2023, als der jüngste Abschwung einsetzte.
"Während die Rezessionssorgen im Rückspiegel verschwinden, sind die längerfristigen Aussichten nach wie vor schwierig", sagte Suren Thiru vom Wirtschaftsprüferverband ICAEW. Ein Grund dafür sei die Hochzinspolitik der Bank of England, die damit die Inflation bekämpfen will. Aktuell liegt der Leitzins bei 5,25 Prozent. Das macht Kredite für Investitionen teurer. Allerdings zeichnet sich angesichts der abflauenden Teuerung eine Zinswende ab. Viele Experten rechnen ab der zweiten Jahreshälfte mit Zinssenkungen.
Der dominierende Dienstleistungssektor wuchs im Februar um 0,1 Prozent zum Vormonat. Die Industrieproduktion zog sogar um 1,2 Prozent an. Das Baugewerbe verzeichnete dagegen mit Minus 1,9 Prozent den stärksten Rückgang seit etwas mehr als einem Jahr, so die Statistiker.
(Bericht von Andy Bruce, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)