Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz will bei seinen Gesprächen in China auch das Problem von chinesischen Überkapazitäten ansprechen, die von der Volksrepublik auf den Weltmarkt geleitet werden.
Zudem seien dem Kanzler Fortschritte bei Fragen des fairen und gegenseitigen Marktzugangs wichtig, sagte ein deutscher Regierungsvertreter am Freitag zu der am Samstag beginnenden dreitägigen China-Reise von Scholz. Deutschland habe ausdrücklich ein Interesse an einem wachsenden Handel mit China, aber dieser müsse mit dem auch in der China-Strategie festgelegten Abbau von Abhängigkeiten in sensiblen Bereichen einhergehen. "Zudem geht es um Fragen wie bessere Rechtssicherheit, Schutz des geistigen Eigentums, das Cyber Security Law und weitere Themen", fügte der Regierungsvertreter mit Blick auf die Gespräche von Scholz hinzu, der von einer Wirtschaftsdelegation begleitet wird. Dazu gehören unter anderem die Chefs von Siemens, Bayer, Mercedes, BMW, Merck, DHL, ThyssenKrupp sowie des schwäbischen Anlagenbauers Voith.
Scholz (SPD) wolle kein "Decoupling" von China, aber "De-Risking", und Resilienz sei von zentraler Bedeutung, betonte der Regierungsvertreter. Es sei gut, dass bald auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) China besuchen werde. Vor der Scholz-Reise habe man sich erneut mit der EU-Kommission über Handelsfragen abgestimmt.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)