Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich besorgt über mögliche Angriffspläne des Iran auf israelische Einrichtungen gezeigt. "Wir nehmen das sehr ernst, was sich dort an Gefahren auftut im Hinblick auf mögliche Aktionen des Iran", sagte Scholz am Freitag in Berlin. Er habe ebenso wie Außenministerin Annalena Baerbock und die gesamte Bundesregierung in Gesprächen mit anderen Regierungen "alles unternommen", um klar zu machen, "dass es hier nicht zu irgendeiner militärischen Aktivität kommen darf". Auf die Frage, ob er das Thema auf seiner am Samstag beginnenden China-Reise ansprechen werde, sagte Scholz: "Wir reden in großer Breite und in alle Richtungen."
Zuvor hatte es in deutschen Regierungskreisen geheißen, dass man die Regierung in Peking bitte, ihren Einfluss auf Iran geltend zu machen: "Wir sehen auf jeden Fall, dass China diese Möglichkeit hat, wie die Vermittlung zwischen Saudi-Arabien und Iran gezeigt hat. Es hat in den letzten Stunden auch Kontakte gegeben zwischen uns und der chinesischen Seite mit diesem Anliegen."
Iran hatte Vergeltung für einen Angriff auf seine Botschaft in Damaskus angekündigt. Bei der Attacke auf das Botschafts-Gelände in der syrischen Hauptstadt waren am 1. April ein ranghoher General der Revolutionsgarden und sechs weitere Militärs getötet worden. Der Iran wirft Israel vor, den Luftangriff ausgeführt zu haben. Israel hat dies nicht bestätigt.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)