Reuters

Fed-Vize Jefferson sinniert über längeres Andauern der Hochzinsphase

16.04.2024
um 15:37 Uhr

Washington (Reuters) - Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA dämpft der Vize-Chef der Notenbank, Philip Jefferson, Erwartungen an eine Zinswende.

Womöglich müsse die derzeitige straffe geldpolitische Linie länger durchgehalten werden, sagte er am Dienstag laut Redetext in Washington. Dies gelte für den Fall, dass die hereinkommenden Daten signalisierten, dass sich die Inflation als zäher als erwartet erweise: "Ich bin fest entschlossen, die Inflation wieder auf 2 Prozent zu bringen", fügte Jefferson in der Rede hinzu, in der er Zinssenkungen nicht erwähnte.

Die US-Notenbank versucht mit einer Hochzinspolitik die Konjunktur zu dämpfen und damit die Inflation zu drücken. Doch die Wirtschaft und auch der Arbeitsmarkt erweisen sich als überaus robust. Zuletzt stiegen die Verbraucherpreise überraschend kräftig um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Viele Experten erwarten daher, dass die Fed zunächst vor einer Zinswende zurückschreckt: "In den USA dürfte sich die Wirtschaft weiter beachtlich halten und die Inflation als hartnäckig erweisen. Den Zinssenkungsbeginn der Fed erwarten wir daher erst für September", so Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die Fed, die am 1. Mai wieder über den Leitzins entscheidet, hält diesen aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent. Sie will die Inflation nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts von 2,0 Prozent drücken.

(Bericht von Howard Schneider, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)