Berlin (Reuters) - Hotels, Restaurants und Caterer haben ihren Umsatz im Februar gesteigert.
Die Erlöse kletterten kalender- und saisonbereinigt real um 0,5 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 1,2 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Umsätze nominal 1,8 Prozent, sanken aber zugleich real um 1,1 Prozent. Dies ist ein klares Signal, dass die Betriebe ihre Preise erhöht haben. Der Branchenverband Dehoga hatte kürzlich erklärt, dass zum Ende der Steuererleichterungen im Gastgewerbe 84 Prozent der Unternehmen die Preise erhöht hätten. "Nach vier Verlustjahren ließen die massiv gestiegenen Kosten den Betrieben keine andere Wahl, als die Preise anzupassen", sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Guido Zöllick, jüngst zu einer Umfrage unter 3175 Firmen.
Die Hälfte der Betriebe meldet demnach weniger Gäste, sinkende Umsätze und weniger Gewinn, seit die Mehrwertsteuer im Januar 2024 nach Ende staatlicher Hilfen von sieben wieder auf 19 Prozent kletterte. "Viele Betriebe spüren eine wachsende Preissensibilität und Konsumzurückhaltung der Gäste", sagte Zöllick. Gastronomen und Hoteliers setzten laut Umfrage im März durchschnittlich 5,7 Prozent weniger um als im Vorjahr.
Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit hinkt die Branche noch hinterher. Im Februar lag der Umsatz laut Statistikamt real 14 Prozent unter dem Niveau von Februar 2019. Bei Hotels und sonstigen Beherbergungsfirmen lagen die Erlöse noch 9,5 Prozent unter dem Vor-Corona-Wert und in der Gastronomie sogar 15,7 Prozent darunter.
Knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland spüren Hotels, Pensionen und andere Anbieter aber etwas Aufwind: Viele Fans haben sich schon eine Unterkunft organisiert. "An den Spieltagen ist die Buchungslage bereits jetzt durchweg gut bis sehr gut", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Norbert Kunz, vor kurzem der Nachrichtenagentur Reuters zu einer Umfrage unter Gastgeberstädten. Auch wegen der EM hofft die Branche nach den schwierigen Corona-Jahren auf einen Rekord im Deutschland-Tourismus.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)