Washington (Reuters) - Bundesfinanzminister Christian Lindner warnt vor den Folgen der Spannungen zwischen Israel und dem Iran.
"Eine Eskalation im Nahen Osten hat enormes Gefahrenpotenzial für die weltwirtschaftliche Entwicklung", sagte der FDP-Vorsitzende am Donnerstag am Rande der IWF-Frühjahrestagung in Washington. Betroffen wären dann vor allem viele Handelsströme. Ähnlich hatten sich die sieben führenden Industrienationen (G7) bereits am Mittwochabend in einer gemeinsamen Erklärung geäußert.
Die Lage der Weltwirtschaft ist Lindner zufolge gemischt. "Die globale Rezession ist gebannt." Die Perspektiven seien aber nicht rosig. Erfreulich sei der Trend zu geringeren Inflationsraten in Deutschland. Diese seien auch im Vergleich zu den USA gut, wo die Teuerungsraten zuletzt wieder gestiegen sind. Lindner führte dies auch auf die starken Staatsausgaben der US-Regierung zurück.
Konjunkturell könne es in Deutschland zwar bald eine Verbesserung geben. "In struktureller Hinsicht bleiben wir aber weit hinter unseren Möglichkeiten." Die Ampel-Regierung seiner FDP mit SPD und Grünen müsse die Rahmenbedingungen verbessern, so Lindner. "Viele dieser Maßnahmen kosten kein Geld." Das Potenzialwachstum liege derzeit nur bei mageren 0,5 Prozent. Dies müsse in zwei bis drei Jahren verdoppelt werden. Lindner forderte erneut, dass mehr gearbeitet werden müsse in Deutschland. Die Zahl der Arbeitsstunden im Jahr liege weit unter dem OECD-Schnitt der Industriestaaten.
(Bericht von Christian Krämer.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)