Reuters

Deutsche Exporte in die USA und nach China sinken

23.04.2024
um 08:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Das deutsche Exportgeschäft mit Ländern außerhalb der Europäischen Union ist im März wegen der schwächeren Nachfrage aus den USA und China geschrumpft.

Die Ausfuhren in diese sogenannten Drittländer fielen um 0,8 Prozent zum Vormonat auf 59,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken sie bereinigt um Kalender- und Saisonverzerrungen sogar um 1,5 Prozent. Der Handel mit Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab.

Wichtigster Abnehmer von Waren "Made in Germany" blieben im März die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Güter im Wert von 14,5 Milliarden Euro exportiert. Allerdings ist das ein Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum März 2023. Die Ausfuhren nach China gaben sogar um 5,9 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro nach. Die Exporte nach Großbritannien nahmen um 8,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro ab.

Das Russland-Geschäft verliert weiter an Bedeutung. Die Ausfuhren dorthin brachen um 42,1 Prozent auf 0,6 Milliarden Euro ein. Damit lag Russland auf Rang 18 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, als der Angriff auf die Ukraine begann, hatte Russland noch Rang fünf belegt. Danach wurden im Westen zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet in diesem Jahr mit einer Stagnation bei den Exporten, nachdem sie 2023 noch gesunken waren. Die Stimmung in der Exportindustrie hat sich im März deutlich aufgehellt. Das Barometer für die Exporterwartungen legte auf minus 1,4 Punkte zu, von minus 7,0 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. Das ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Mai 2023. "Der Welthandel dürfte in den kommenden Monaten anziehen", kommentierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Entwicklung. "Die deutsche Exportwirtschaft hofft, davon zu profitieren."

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)