(Reuters) - Im Norden des Gazastreifens hat die israelische Armee Einwohnern zufolge die schwersten Angriffe seit Wochen gestartet. In der Nacht zum Dienstag seien ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht worden, hieß es.
Bewohner der Gegend seien in Panik geraten. Im Süden Israels wurde Alarm vor Raketenangriffen ausgelöst. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.
Östlich der Stadt Beit Hanun seien Panzer in den Gazastreifen eingedrungen, berichteten Einwohner. Sie seien jedoch nicht weit in die Stadt vorgerückt, berichteten auch Medien der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. Es seien unter anderem Schulen von Geschossen getroffen worden, in die sich Vertriebene geflüchtet hätten. Dichter schwarzer Rauch stieg über der Gegend auf, auch am Dienstagmorgen war der Beschuss zu hören.
In Beit Lahija, das ebenfalls im Norden des Gazastreifens liegt und an Beit Hanun angrenzt, wurde nach Angaben von Medizinern und Hamas-Medien eine Menschenmenge getroffen. Sie sollen sich dort versammelt haben, um aus der Luft abgeworfene Hilfsgüter einzusammeln. Reuters konnte die Angaben nicht überprüfen. Israel hatte vor vier Monaten angekündigt, seine Truppen aus dem nördlichen Gazastreifen abzuziehen, da die Hamas aus dem Bereich vertrieben sei.
Die israelische Armee meldete, aus dem Norden des Gazastreifens seien in der Nacht zum Dienstag Raketen auf Israel abgefeuert worden. "Im Laufe des vergangenen Tages haben Kampfjets und weitere Flugzeuge etwa 25 Terrorziele im gesamten Gazastreifen getroffen, darunter militärische Infrastruktur, Beobachtungsposten, Terroristen und Abschussrampen", hieß es. Die Extremistengruppe Islamischer Dschihad bekannte sich zu den Raketenangriffen.
(Bericht von Nidal al-Mughrabi in Kairo und Maayan Lubell in Jerusalem, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)