Reuters

Bundesbankpräsident fordert höhere Wachstumsraten

23.04.2024
um 17:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland muss laut Bundesbankchef Joachim Nagel sein Wirtschaftswachstum dringend erhöhen.

Deutschland sei zwar derzeit "nicht der kranke Mann Europas", sagte er am Dienstag in Berlin. Doch wenn es keine höheren Wachstumsraten gebe, könne das Land konjunkturell in einen Zustand geraten, den man als krank bezeichnen könnte.

Die größte Volkswirtschaft Europas durchlaufe eine Phase schwachen Wachstums. Im Industriebereich gebe es eine eher schwächere Tendenz. Doch Sentiment-Indikatoren verbesserten sich. Auch Auftragseingänge entwickelten sich relativ robust. Und der Dienstleistungssektor sei ein Bereich, der geradezu boome. "Das Bild ist nicht nur rosarot 2024, aber auch nicht so schlecht, wie es manche machen", sagte Nagel. Er sei zuversichtlich, dass es Licht am Ende des Tunnels gebe.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte laut Bundesbank im ersten Quartal "leicht zugenommen haben", nachdem es Ende 2023 noch um 0,3 Prozent geschrumpft war. Diese Erwartung werde von einer zuletzt etwas höheren Industrieproduktion getragen, die auch von gestiegenen Warenexporten gestützt wurde, so die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.

(Bericht von Reinhard Becker.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)