Washington (Reuters) - Das Neugeschäft der US-Industrie zieht trotz der anhaltenden Hochzinspolitik der Notenbank an.
Die Bestellungen für langlebige Güter wie Flugzeuge und Maschinen legten im März um 2,6 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent gerechnet. Das Bestellplus aus dem Vormonat wurde im Zuge einer Revision allerdings deutlich eingedampft - auf 0,7 Prozent von zunächst für Februar gemeldeten 1,3 Prozent. Ohne den Verkehrssektor stiegen die Aufträge im März um 0,2 Prozent.
"Dank eines kräftigen Zuwachses bei den Flugzeugbestellungen ist der Auftragseingang insgesamt etwas stärker gewachsen als erwartet", sagte Ökonom Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Da auch ohne den Transportsektor ein erneutes Plus zu Buche steht, werden seiner Ansicht nach freundliche Stimmungsbarometer untermauert: "Das Plus bei den Auslieferungen ziviler Kernkapitalgüter deutet zudem auf eine robuste Investitionstätigkeit hin, so dass die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed wohl keinen Rückenwind erhalten", sagte der Helaba-Ökonom.
Die US-Notenbank versucht, mit einer straffen geldpolitischen Linie die Wirtschaft abzukühlen und damit insbesondere den starken Preisauftrieb einzudämmen. Angesichts der zähen Inflation wird an den Finanzmärkten eine Zinssenkung erst für September erwartet. Die Zentralbank, die am 1. Mai wieder über den Leitzins entscheidet, hält diesen aktuell in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent.
(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)