Berlin (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel am Freitag erneut zu bundesweiten Streiks auf.
Im Fokus des Arbeitskampfes sollen dabei vor allem Ikea und Metro stehen, wie Verdi am Donnerstag mitteilte. "Beide Unternehmen haben ein großes Gewicht in den Tarifkommissionen der Arbeitgeber und nutzen dies nicht", erklärte Verdi-Bundesvorständin Silke Zimmer. Vielmehr hätten die beiden Firmen "die ganze Zeit mit blockiert - das muss nach fast einem Jahr Stillstand endlich aufhören". Wichtig sei, nun gemeinsam Lösungen am Verhandlungstisch zu suchen, um einen Tarifabschluss zu schaffen.
Die Verhandlungen zwischen dem Branchenverband HDE und Verdi sind seit Ende 2023 festgefahren. Die Konfliktparteien machen jeweils die andere Seite dafür verantwortlich. Die Arbeitgeber hätten Angebote vorgelegt, die bedeuten würden, dass die Beschäftigten damit effektiv weniger Geld verdienen würden als noch vor zwei Jahren, argumentiert die Gewerkschaft.
Verdi fordert mit einer Laufzeit von zwölf Monaten für den Groß- und Außenhandel 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro, und für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde. Die Arbeitgeber bieten laut Gewerkschaft für den Groß- und Außenhandel acht Prozent verteilt auf 24 Monate und eine Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro pro Tarifjahr. Im Einzelhandel bieten die Arbeitgeber demnach sechs Prozent für 2023 und vier Prozent für 2024 sowie insgesamt 750 Euro Inflationsausgleichsprämie verteilt auf zwei Jahre.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)