Berlin (Reuters) - In Deutschland haben es viele Menschen wegen hoher Mieten und dem Mangel an Wohnungen auf dem Immobilienmarkt schwer.
Mehr als jede und jeder Zweite (54,4 Prozent) sucht länger als ein Jahr für ein neues Zuhause, wie am Donnerstag aus einer Studie der Internetplattform ImmoScout24 hervorgeht. Die Gesamtzahl der aktiven Suchaufträge steige deutschlandweit ? und damit auch die Konkurrenz. Vor allem für Mietsuchende gebe es weniger Chancen, zu finden was den Vorstellungen von Lage, Größe und Preis entspreche. Der Markt sei sehr angespannt, sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. "Besonders die seit Jahren steigenden Mieten führen dazu, dass eine neue Wohnung eigentlich immer mit gestiegenen Kosten verbunden ist."
Seit 2019 stieg die Zahl der gespeicherten Suchen bei ImmoScout24 deutschlandweit um 38,1 Prozent. Der Zuwachs sei prozentual noch größer als in den fünf größten Städten, wo die Nachfrage ohnehin stark sei. Wie eine Umfrage der Online-Plattform unter 1183 Menschen zeigt, beschäftigten sich 22,7 Prozent von ihnen sogar mehr als zwei Jahre mit der Suche nach einem neuen Zuhause. Rund 64 Prozent sind zuversichtlich, dass sie in diesem Jahr noch das Richtige finden. Gut 16 Prozent derjenigen, die in diesem Jahr umziehen möchten, machen sich demnach keine Hoffnungen. Aus einer früheren ImmoScout24-Umfrage geht hervor, dass Vermietern bei der großen Auswahl von Wohnungsbewerbungen der persönliche Eindruck am wichtigsten ist.
Persönliche und familiäre Gründe sind laut Studie die häufigsten Gründe für einen Umzug (37,6 Prozent). Eine größere Wohnung benötigen demnach 28 Prozent, während sich jede und jeder siebte Suchende verkleinern möchte. Bei knapp acht Prozent ist die Wohnungskündigung der Umzugsgrund. Unabhängig vom Umzugswunsch, stellt für die Mehrheit der Kauf- oder Mietpreis ein Hindernis auf dem Weg ins neue Zuhause dar. "48,1 Prozent der Befragten geben an, dass die hohen Preise vor einer Entscheidung abschrecken", heißt es. Bei gut einem Fünftel entspricht das Angebot nicht den Bedürfnissen. In puncto Flexibilität sagen laut Umfrage 36,8 Prozent, dass sie nicht ihre Nachbarschaft wechseln wollen.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)