(Reuters) - Belarus hat nach Angaben der Sicherheitsbehörden einen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Minsk vereitelt, der demnach von Litauen aus gestartet worden sein soll.
Das Staatliche Sicherheitskomitee habe in Zusammenarbeit mit anderen Strafverfolgungsbehörden kürzlich mehrere dringende Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt, die es ermöglicht hätten, Angriffe von Kampfdrohnen aus dem Gebiet Litauens auf Objekte in Minsk und seinen Vororten zu verhindern, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA den belarussischen Sicherheitschef Iwan Tertel. Es wurde nicht angegeben, ob er Beweise für seine Behauptung vorlegte. Das Militär des Nato-Mitglieds Litauen erklärte, es habe keine feindlichen Aktionen gegen einen anderen Staat unternommen. Belarus ist ein Verbündeter Russlands und hat sein Territorium für den Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar 2022 zur Verfügung gestellt.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte laut der russischen Agentur RIA, die Opposition plane, einen Bezirk im Westen von Belarus einzunehmen und Unterstützung durch Nato-Truppen anzufordern. "Ich weiß nicht, warum sie den Bezirk Kobrin ausgewählt haben, aber sie reden viel darüber. Sie planen ihn zu besetzen (...) und die Nato aufzufordern, Truppen zu stationieren", sagte Lukaschenko. Es war zunächst unklar, worauf er seine Angaben stützt. Alle wichtigen Oppositionellen des Landes sind im Gefängnis oder wurden ins Exil gezwungen. Lukaschenko ist ein Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin und hat in der Vergangenheit häufig die Gefahr eines Angriffs durch die Nato oder die Ukraine als Rechtfertigung dafür genannt, dass sein Militär- und Sicherheitsapparat ständig in höchster Alarmbereitschaft ist.
(Bericht von Reuters, geschrieben von Christian Götz und Ralf Bode, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)