Düsseldorf (Reuters) - Der angeschlagene Immobilieninvestor Adler Group hat auch im Jahr 2023 einen Milliardenverlust angehäuft.
Nach einer Abwertung des Immobilienvermögens belaufe sich der Verlust aus laufender Geschäftstätigkeit auf 1,464 (Vorjahr: 1,272) Milliarden Euro, teilte Adler am Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Hinzu komme ein negatives Finanzergebnis in Höhe von 497 Millionen Euro. Unter dem Strich summierte sich der Verlust auf 1,8 (1,67) Milliarden Euro.
Der Verschuldungsgrad (Epra-LTV) kletterte zum Jahresende auf 97,6 (Ende 2022: 74,5) Prozent. Der operative Verlust (FFO 1) lag bei 43 Millionen Euro, im Vorjahr stand noch ein operativer Ertrag von 87 Millionen Euro in den Büchern. Bei den Verkäufen von Immobilien, mit der die Adler Group ihre Schulden drücken will, kam das Unternehmen im vergangenen Jahr zudem nicht so voran wie geplant. "Angesichts des schwierigen Transaktionsmarktumfelds hinken die Veräußerungen jedoch den ursprünglichen Plänen hinterher", räumte der Immobilien-Konzern ein.
Auch deshalb setze die Adler Group auf "eine finanzielle Restrukturierung (..), die Schuldenstruktur durch Verschiebung von Fälligkeiten über 2026/27 hinaus stabilisiert", hieß es weiter. "Ziel ist es, ein solides Fundament für die Fortführung des Konzerns für mindestens die nächsten zwei Jahre zu legen", hieß es weiter. Dazu sei mit Anleihegläubigern eine unverbindliche Grundsatzeinigung über eine Restrukturierung erzielt worden.
Der Immobilien-Investor Adler Group mit noch rund 25.000 Wohnungen ächzt unter Verlusten und hohen Schulden. Er will weite Teile seines Portfolios zum Abbau von Verbindlichkeiten verkaufen und sich künftig auf den Berliner Markt konzentrieren. Größter Einzelaktionär ist Branchenprimus Vonovia mit einem Anteil von knapp 16 Prozent. Der Gesamtbestand an liquiden Mitteln bei Adler belief sich den Angaben zufolge zum Jahresende noch auf 377 Millionen Euro. Im laufenden Jahr erwarte Adler Nettomieteinnahmen in einer Bandbreite von 200 bis 210 Millionen Euro, im vergangenen Jahr waren es 210 Millionen Euro.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)