Tokio (Reuters) - Nach der ersten Zinserhöhung seit 17 Jahren im vergangenen Monat hat die japanische Notenbank diesmal die Füße stillgehalten.
Die Bank of Japan beließ am Freitag den Leitzins beim aktuellen Niveau von 0,0 bis 0,1 Prozent. Zugleich legte sie neue Prognosen vor, wonach die Inflation in den nächsten drei Jahren in der Nähe des Notenbank-Ziels von zwei Prozent bleiben werde. Damit signalisierten die Währungshüter ihre Bereitschaft, die Zinsen im Laufe des Jahres weiter zu erhöhen. Die Zentralbank will zudem den Kauf von Staatsanleihen auf der Grundlage des März-Beschlusses im Volumen von monatlich rund sechs Billionen Yen (rund 35,9 Milliarden Euro) fortsetzen. Die neuen Inflationsprognosen gehen für das seit April laufende Fiskaljahr von einer Kerninflation von 2,8 Prozent aus, die sich 2025 und 2026 auf 1,9 Prozent abschwächen soll.
Im vergangenen Monat hatte die Bank of Japan einen historischen Ausstieg aus ihrem massiven Konjunkturprogramm vollzogen und erstmals seit 17 Jahren die Zinsen erhöht. Sie vollzog damit als letzte große Zentralbank weltweit die Zinswende nach oben, während die Fed in den USA und die Europäische Zentralbank (EZB) nach teils aggressiven Erhöhungen schon wieder eine erste Senkung anpeilen.
(Bericht von Leika Kihara, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)