Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung erwartet durch den neuen Investor bei Thyssenkrupp keine Kursänderung bei der Transformation hin zu grünem Stahl.
"Wir haben auch keine Anhaltspunkte dafür, dass dadurch der eingeschlagene Weg zur Dekabonisierung des Unternehmens infrage gestellt wird", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Freitag in Berlin. Alle beteiligten Unternehmen würden sich zu dem Ziel bekennen, die Branche nachhaltiger zu machen. Die milliardenschwere Thyssen-Förderung durch den Staat müsse nicht überdacht werden. Die Hilfen seien mit klaren Bedingungen verbunden, die vor Ort umgesetzt werden müssten. Das ändere sich nicht durch den Teileinstieg eines Investors.
Der Sprecher nannte das Geschäft eine rein privatwirtliche Entscheidung. Der Essener Industriekonzern hat sich mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky über einen Einstieg in die Stahlsparte verständigt. Ziel sei ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die beiden Partner jeweils 50 Prozent der Anteile halten, teilten beide Seiten zum Wochenschluss mit. In einem ersten Schritt erwerbe Kretinskys Gesellschaft EPCG 20 Prozent der Anteile. "Darüber hinaus sprechen die Parteien über den Erwerb weiterer 30 Prozent der Anteile am Stahlgeschäft durch die EPCG", hieß es weiter. Über die Konditionen der Transaktion vereinbarten beide Parteien Stillschweigen.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)