München (Reuters) - Der Münchner Film- und Fernseh-Produzent Leonine geht in seinem französischen Rivalen Mediawan auf.
Hinter beiden Unternehmen steckt der US-Finanzinvestor KKR, der mit der Übernahme sein Geschäft mit Film- und Streaming-Inhalten in Europa bündeln will. "Durch den Zusammenschluss entsteht eines der führenden unabhängigen Studios in Europa mit globaler Präsenz in 13 Ländern", erklärten die beteiligten Unternehmen am Montag. Der Umsatz von Mediawan steigt mit dem Einstieg in den deutschen Markt auf mehr als eine Milliarde Euro. Die Franzosen hatten sich bereits 2020 mit 25 Prozent an Leonine beteiligt, die der Medienunternehmer Fred Kogel mit Unterstützung von KKR und des Medieninvestors Atwater Capital aus mehreren Produktions- und Vertriebsfirmen geschmiedet hatte.
Der "Financial Times" zufolge wird Leonine bei dem Verkauf mit rund 500 Millionen Euro bewertet. Leonine steckt hinter erfolgreichen Kinofilmen wie "Das Leben der Anderen" und die "Die Schule der magischen Tiere" und vertreibt US-Produktionen wie "John Wick" und "The Zone of Interest". Zu den Gründern von Mediawan gehörten 2015 der Telekommunikation-Milliardär Xavier Niel und der heutige Vorstandschef Pierre-Antoine Capton. Kogel soll weiterhin das Geschäft im deutschsprachigen Raum führen. Capton sagte der "Financial Times", Leonine soll künftig mehr Inhalte für Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime produzieren, weil diese künftig auch in Deutschland mehr lokale Filme und Serien ausstrahlen müssen.
In Mediawan war unter anderem der renommierte französische Filmeproduzent Lagardere Studios aufgegangen. 2022 kam die US-Produktionsfirma Plan B Entertainment von Brad Pitt hinzu. Unter dem Dach von Leonine hatte KKR unter anderem die Tele München Gruppe, Universum Film, die i&u TV von Günter Jauch und W&B Television gebündelt.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)