Frankfurt (Reuters) - Die Lufthansa setzt nach der Belastung durch Streiks im ersten Quartal auf eine starke Sommersaison.
Die globale Nachfrage bleibe stark, vor allem bei Privatreisenden, aber auch Geschäftsreisen nähmen wieder zu, erklärte die Lufthansa am Dienstag. Bei so vielen Urlaubszielen wie nie zuvor im Programm lägen die Buchungen für den Sommerflugplan 16 Prozent über Vorjahr. "Das Unternehmen erwartet erneut einen sehr guten Reisesommer." Zunächst muss aber vor allem die Hauptmarke Lufthansa nach den Tarifkonflikten im eigenen Haus und an Flughäfen hohe Streikkosten von 350 Millionen Euro verdauen. Die Airline steuert mit einem Sparprogramm dagegen, bei dem auch Stellen in der Verwaltung auf den Prüfstand kommen.
Wie das Unternehmen schon Mitte des Monats bekannt gegeben hatte, verdreifachte sich der Betriebsverlust im saisonal schwachen Auftaktquartal auf 849 Millionen Euro. Hauptgrund waren die Kosten durch Flugausfälle infolge von Streiks des Boden- und Kabinenpersonals von Lufthansa sowie des fliegenden Personals bei der österreichischen Tochter Austrian Airlines. Trotz der Beilegung aller Tarifkonflikte sind die Folgen auch im zweiten Quartal noch zu spüren, weil verunsicherte Kunden lieber bei anderen, von Arbeitskampf verschonten Airlines buchten. Das Betriebsergebnis von April bis Juni wird unter Vorjahr erwartet, im zweiten Halbjahr dann über Vorjahr.
Die Lufthansa hatte wegen der stark gestiegenen Kosten die Jahresprognose eines operativen Gewinns um eine halbe Milliarde Euro auf 2,2 Milliarden Euro gesenkt. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust im ersten Quartal um 57 Prozent auf 734 Millionen Euro.
(Bericht von Ilona Wissenbach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)