London (Reuters) - Der Preisdeckel auf russisches Öl funktioniert westlichen Versicherungsfirmen zufolge nicht.
Die Maßnahme erscheine zunehmend schwieriger durchsetzbar, teilte ein Zusammenschluss mehrerer in der Branche tätiger Unternehmen am Dienstag mit. Immer mehr Schiffe würden aus dem bisherigen System herausgehen. Die Firmen sprechen von rund 800 Tankern und sehen dies als direkte Folge der Sanktionen gegen Russland.
Die sieben führenden Industrienationen (G7) - allesamt westliche Demokratien - hatten den Preisdeckel nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschlossen. Westlichen Reedereien und Versicherern wird das Geschäft mit russischem Öl zwar nicht verboten, allerdings darf es Dienstleistungen nur geben, wenn das Öl weniger als 60 Dollar pro Fass kostet. Ziel ist es, die Wirtschaft weiter mit Öl zu versorgen, gleichzeitig aber die Einnahmen Russlands zu beschränken.
Russland hat auf die Sanktion mit mehr eigenen Schiffen reagiert, eine Schattenflotte zu etablierten Anbietern aufgebaut. Hinzu kommen Tanker aus Ländern, die sich nicht den Sanktionen angeschlossen haben.
Die Firmengruppe - die sogenannte International Group of P&I Clubs - umfasst zwölf Versicherer. Sie sichern nach eigenen Angaben 87 Prozent der auf Weltmeeren verschifften Tonnage ab.
(Bericht von Dmitry Zhdannikov, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)