Reuters

Logitech-Chefin setzt für Wachstum auf Bereiche Bildung und Gesundheit

30.04.2024
um 16:52 Uhr

Lausanne (Reuters) - Der Computerzubehör-Hersteller Logitech will für ein stärkeres Wachstum seinen Kundenstamm auf Bereiche wie Bildung und Gesundheit ausweiten und mehr mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten.

"Wir sprechen von einer Beschleunigung des organischen Wachstums auf einen mittleren einstelligen Prozentbetrag nach diesem Geschäftsjahr", sagte Konzernchefin Hanneke Faber am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 will das schweizerisch-amerikanische Unternehmen, das nach einem pandemiebedingten Boom einen Abschwung erlebte, die Verkaufserlöse um bis zu zwei Prozent steigern. Im Schlussquartal des Vorjahres hatte Logitech erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder ein Umsatzplus geschafft und den operativen Gewinn nahezu verdoppelt.

Faber, die seit Dezember an der Konzernspitze steht, will die Kundenbasis erweitern und Käufer dazu bringen, mehr Premium-Produkte zu erwerben. Bislang setzt Logitech stark auf Tatstaturen, Mäuse, Lautsprecher und anderes Computer-Equipment für Büroangestellte. "Die meisten Menschen auf der Welt arbeiten nicht in einem Büro", sagte die Managerin. "Sie arbeiten im Einzelhandel, im Bildungswesen, im Baubereich und in der Produktion." Logitech könne in all diesen Bereiche tätig sein und seinen Markt verdoppeln. Ein Bereich, auf den Faber abzielt, ist das Bildungswesen, zum Beispiel mit Kopfhörern für Kinder. Auch im Markt für Spiele ließe sich mit mehr Produkten für Konsolen- und Smartphone-Spieler der Umsatz verdoppeln.

Trotz des schwierigen Umfelds sollen auch die Verkäufe an Unternehmen vorangetrieben werden, erklärte Faber. Der im Zuge der Corona-Pandemie etablierte Trend hin zum hybriden Arbeiten wird ihrer Ansicht nach Bestand haben. Geplant sind auch mit KI ausgestattete Produkte, um Nutzern beispielsweise einen schnellen Zugang zu generativen KI-Systemen wie ChatGPT zu ermöglich, oder Kameras für Videokonferenzen, die sich auf die Sprecher konzentrieren und Hintergrundgeräusche ausblenden.

Faber erwägt auch Akquisitionen, will sich aber nicht zu übereilten Deals hinreißen lassen. "Wir haben die Feuerkraft, aber das bedeutet nicht, dass ich übermütig werde", sagte sie. Logitech verfügt über 1,5 Milliarden Dollar an Barmitteln.

(Bericht von John Revill, bearbeitet von Paul Arnold. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Logitech International S.A.

WKN A0J3YT ISIN CH0025751329