Liebe Trader und Investoren,
die allgemeine Wachstumsstory rund um Cybersecurity dürfte unseren Lesern mittlerweile sehr gut bekannt sein. Sie handelt von dem Siegeszug des digitalen Zeitalters, bei dem immer mehr alltäglich private, aber auch berufliche Aktivitäten in die digitale Umgebung verlagert werden. Online- sowie Mobile-Banking sind mittlerweile selbstverständlich und sensible Informationen werden immer öfter via E-Mail verschickt und auf cloudbasierten Plattformen gespeichert. All das bietet eine sehr große Angriffsfläche für Cyberkriminelle, die entweder auf eigene Rechnung oder von konkurrierenden Firmen, Organisationen oder sogar Regierungen beauftragt handeln und einen sehr großen Schaden verursachen.
Die Angriffe auf Unternehmen wie SolarWinds und Colonial Pipeline haben deutlich aufgezeigt, wie ungeschützt kritische Infrastrukturobjekte sind und der jüngste Angriff auf den weltgrößten Fleischproduzenten JBS hat diese These erneut bestätigt. Wegen dem Hacker-Angriff musste der Konzern fünf der größten Fleischfabriken in den USA vorerst stillgelegen. Der entstandene Schaden ist enorm und hat globale Folgen. Der temporäre Shutdown dürfte dabei China wohl am härtesten treffe, da das Land der größte Fleischabnehmer der Welt ist und fast ein Drittel der JBS-Exporterlöse ausmacht.
Zu JBS allgemein lässt sich sagen, dass der in Sao Paulo (Brasilien) ansässige Konzern rund die Hälfte seiner Fleischprodukte nach Asien exportiert. Das Unternehmen besitzt dabei Fabriken in 20 Ländern der Welt. Das Unternehmen ist der größte Fleisch- und Lebensmittelverarbeiter in Australien und seine Anlage in Dinmore ist die größte Rindfleischfabrik in der gesamten südlichen Hemisphäre. In den USA ist JBS für fast ein Viertel der amerikanischen Rindfleischproduktion verantwortlich. Wie man schnell erkennen kann, ist das Unternehmen für globale Fleischversorgung sehr wichtig und daher war es nur eine Frage der Zeit, bis es in Visier der Hacker geriet. Die Frage, wieso man schon im Vorfeld nicht reagiert hat und die Cybersecurity des Konzerns stark verbesserte, bleibt an dieser Stelle offen.
Viel wichtiger ist hier jedoch die Tendenz, dass Hacker mit der zunehmenden Digitalisierung in den kommenden Jahren immer aktiver sein werden. Denn das Geschäft mit Software-Blockade und der darauffolgenden Erpressung und Lösegeldforderungen ist wirklich lukrativ. Was sich dabei ändern wird, sind lediglich die Ziele. Denn sobald große Fische wie JBS, SolarWinds, Colonial Pipeline etc. entsprechend geschützt werden, wird man auf mittelgroße Konzerne umswitchen und diese mit den gleichen Instrumenten dazu zwingen, Lösegelder zu bezahlen. Der offensichtliche Gewinner dieser Tendenz sind logischerweise Cybersecurity-Konzerne, deren Services in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen dürften. Und daher lohnt sich für Trader und Investoren Top-Stocks aus diesem Trend in den kommenden Jahren immer auf der Watchlist oder sogar im Depot zu haben!
Cybersecurity
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