Liebe Leser,
der Social Media Trend ist nicht mehr neu, aber es ist immer noch eine schnell wachsende Branche, deren Potenzial aufgrund der temporären Schwäche unterschätzt wird. Denken Sie nur daran, dass rund 3,8 Milliarden Menschen, also fast die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung aktive Social-Media-Nutzer sind. Und die Tendenz ist weiter steigend, da die neue Generation von Kids deutlich früher in einer oder anderen Form in die Berührung mit den sozialen Netzwerken wie TikTok, Instagram, YouTube etc. kommen. Die Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der aktiven Nutzer bis 2025 auf 4,4 Milliarden erhöhen wird - eine gewaltige Menschenmassen, die entsprechend instrumentalisiert und monetisiert werden kann.
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Dies wird sowieso geschehen, denn Social Media Trend und der damit verbundene Einfluss auf die Menschen bildet im digitalen Zeitalter eine hervorragende Ausgangsbasis für ein äußerst lukratives Geschäft. Es ist ja kein Geheimnis, dass die größten sozialen Netzwerke immer noch den größten Teil ihres Geldes mit der Werbung verdienen. Social Media Trend reift jedoch im schnellen Tempo und erschließt ganz neue Umsatzquellen. Und so werden immer mehr Einnahmen aus Quellen wie E-Commerce, Digital Payment, Streaming und Gaming generiert.
Ein anderer verborgener Vorteil der sozialen Netzwerke ist die Tatsache, dass sie im Sinne von Influencing instrumentalisiert werden können. Und so ist es für große Influencer wie z. B. der Tesla-Gründer Elon Musk relativ einfach, seine Fan-Community rasch zu organisieren, um eine oder andere Handlung durchzuführen, oder indirekt dazu anzustoßen. Man denke nur an die als Parodie gestaltete Kryptowährung Dogecoin um die sich die Anleger nach einem Tweet von Tesla-Chef völlig irrational gerissen haben. Der Kurs schnellte dabei immer weiter in die Höhe und hat alle nur noch erstaunt. Einen ähnlichen Impact hatte auch Musks Tweet zu Bitcoin, der im Vergleich zu Spaß-Kryptowährung Dogecoin eine Art Blue Chip unter Kryptowährungen darstellt.
Spätestens seit dieser Aktion wurde es allen Marktteilnehmern klar, dass man Social Media Ressourcen hervorragend für schnelle Pump&Dump-Aktionen instrumentalisieren kann. Dies hat wohl auch Elon Musk verstanden und hat sich nun Kurznachrichtendienst Twitter (TWTR) für ein üppiges Sümmchen von 44 Mrd. USD gekauft.
Nach Außen kommuniziert, geht es ihm selbstverständlich um unantastbare Grundfreiheiten der Demokratischen Welt: "Meinungsfreiheit ist das Fundament einer funktionierenden Demokratie, und Twitter ist der digitale Marktplatz, auf dem wichtige Dinge für die Zukunft der Menschheit debattiert werden", erklärte Elon Musk in seinem Kommentar zur Twitter-Übernahme.
Doch im Hintergrund bleibt weiterhin der Kommerzialisierungsgedanke. Grund dafür ist der weiterhin technisch unterentwickelte Zustand von Twitter in Kombination mit seiner Social Media Macht und dem damit verbundenen Wachstumspotenzial. Grob gesagt, ist Twitter derzeit eine der besten Plattformen im Internet, um ein Fan-, oder Interessen-Publikum aufzubauen und dieses dann an ein anderes Online-Ort (E-Commerce-Plattform, NFT-Spiel, Krypto-Brocker, YouTube etc.) zu schicken, um sie dort entsprechend zu monetisieren.
Und so entsteht für Elon Musk durch die Twitter-Übernahme ein hervorragender Social-Media-Kanal mit mittlerweile mehr als 210 Millionen aktiven Nutzer, die man sehr schnell entweder mit eigenen Ideen oder gezielten Werbeaktionen ggf. auch zu Tesla, Bitcoin, Space X etc. erreichen kann. Und da Elon‘s Einfluss auf seine Fan-Community sehr groß ist, ist der eigene Social-Media-basierte Kommunikationskanal wohl die beste Wahl, um eigene Visionen zu kommunizieren und einige Produkte sowohl direkt als auch indirekt zu bewerben. Und daher bin ich mir ziemlich sicher, dass Elon Twitter nach Abschluss der Übernahme sehr schnell optimieren und ggf. ausbauen wird, um sein volles Geld- aber auch Einflusspotenzial zu erschließen.
Neue Features wie längere Tweets, Edit-Button, ein besseres Messaging- und Data-Storage-Service und vllt. eigenes Payment-System auf Basis von Kryptowährungen, womit man im BestCase ein echtes Tesla Auto kaufen könnte, würden mich nicht wirklich wundern. Und daher denke ich, dass die angelaufene Twitter-Übernahme durch Elon Musk, letztendlich einen weiteren Erfolg darstellen wird, wobei vllt. er gleich einen Schritt weiter geht und in den kommenden Jahren mit der Social-Media-Plattform der neuen Generation überrascht.
So oder so dürfte die Nachricht über die Twitter-Übernahme durch Elon Musk einen großen Impact haben, wobei der Blick Richtung verborgenes Potenzial von Social-Media-Plattformen schon bald neubetrachtet und womöglich neubewertet wird. Sollte Elon dabei bei der Umgestaltung und Modernisierung von Twitter schnell spürbare Erfolge, die u.a. zum Wachstum der Nutzerzahl führen werden, verzeichnen, so wird der Blick Richtung Social-Media-Stocks, die derzeit in einem insgesamt angeschlagenen zustand verweilen noch intensiver. Und daher lohnt es sich schon jetzt Top-Social-Media-Aktien auf eine Watchlist zu setzen.
Konservative Anleger sollten dabei eher Richtung Global X Social Media ETF (SOCL) schauen, der ebenfalls sehr stark korrigierte und nun an einer Unterstützung im Bereich der 40er USD Marke eine Rebound-Bewegung versucht.
Den Anfang machen heute gleich zwei Dating Apps: Bumble (BMBL) und Match Group (MTCH), denn das digitale Zeitalter lädt förmlich dazu, Bekanntschaften aller Art ganz simplel und bequem über eine App zu starten.
Die Match Group ist der Konzern hinter den Dating-Apps Tinder (die weltweit am häufigsten heruntergeladene Dating-App), OkCupid und Hinge (sehr beliebt bei jüngeren Generationen). Dabei verzeichnet die Gesellschaft schon seit mehreren Jahren in Folge zweistellige Umsatzwachstumsraten. Als Wachstumstreiber erweis sich zuletzt die COVID-Pandemie, wobei das Suchen einer Partnerschaft via Online-Services mittlerweile auch von der Gesellschaft immer mehr akzeptiert wird.
Im Vergleich zu anderen großen Social-Media-Unternehmen hat Match ein einzigartiges Geschäftsmodell. Es erzielt den größten Teil seiner Einnahmen aus Abonnements, die direkt von den Nutzern bezahlt werden, und nicht aus Werbung. Da Online-Dating vor allem in Schwellenländern immer alltäglicher wird, existiert hier also eine plausible Wachstumsannahme im Ausland, was zuversichtlich stimmt. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Match im Jahr 2021 eine 1,725 Mrd. USD teure Übernahme der in Südkorea ansässigen Social- und Videoplattform Hyperconnect getätigt hat.
Bumble (BMBL) und seine Tochtergesellschaft Badoo wurden von einer ehemaligen Führungskraft von Tinder der Match Group gegründet - Whitney Wolfe Herd - und die App hat sich mittlerweile zu einer der am schnellsten wachsenden Dating-Service-Story entwickelt. Der Börsengang des Unternehmens Anfang 2021 brachte 2,5 Mrd. USD in bar ein und zeichnet sich dadurch aus, dass es eines der wenigen von Frauen gegründeten und geführten Dating-Unternehmen ist. Bumble ist erfolgreich, weil es einen neuen Ansatz für soziale Netzwerke und Online-Dating verfolgt, der nicht zuletzt einem Frauen-spezifischen Blick auf Dating-Market und seine Technologie zu verdanken ist.
Die Grundfunktionen von Bumble und Badoo sind komplett kostenlos zu nutzen und das Unternehmen verdient sein Geld hauptsächlich mit einmaligen In-App-Käufen und Premium-Abonnements. In weniger als einem Jahrzehnt (Bumble wurde 2014 gegründet) hat dieser Top-Dating- und Relationship-Service Millionen von Nutzern weltweit angesammelt und expandiert immer noch rasant, was man auch zuletzt anhand von starken Q4-Zahlen und einer soliden Wachstumsprognose für FY22 gesehen hat.
Der weitere COVID-Pandemie-Highflyer, dessen stark angeschlagene Aktie man im Blick haben sollte, ist Pinterest (PINS). Und diese Social-Media-Plattform ist repräsentativ für die Verbindung von Social Media mit der E-Commerce. Das Unternehmen ist ja für visuelles Teilen, Suchen und Entdecken von Produkten bekannt. Millionen Menschen weltweit strömten zu Pinterest, während sie in der COVID-Pandemie in ihren Häusern eingesperrt waren und viele entscheiden sich dafür, Pinterest weiterhin zu nutzen. Und so hat der Konzern immer noch mehr als 450 Millionen aktive User. Das Publikum wird dabei durch E-Commerce-Händler sehr oft auf YouTube geschickt, wo man eigene Produkte in Form von Kurzvideos bewirbt. Und so entstehen auch die zusätzlichen Einnahmen. Aktuell hat die Gesellschaft jedoch, wie alle COVID-Profiteure mit einer Wachstums-Verlangsamung zu kämpfen, da immer mehr Menschen zu den alten Real-Life-Aktivitäten, wozu auch ganz Normales Shopping gehört, zurückkehren.
Das Unternehmen gibt derzeit also viel Geld aus, um neue Features zu integrieren und, um seine Nutzerbasis und die Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Marke auf Pinterest aufzubauen, weiter zu erhöhen. Und obwohl es noch eine Weile dauern könnte, bis man sich soz. aufs Neue wiederentdeckt, ist Pinterest weiterhin profitabel und hat einen positiven Cash-Flow, was einen oder anderen Konzern aus dem E-Commerce-Bereich auf die Idee bringen könnte, Pinterest zu übernehmen.
An dieser Stelle sollte man vllt. auch an E-Commerce-Plattform Etsy (ETSY) denken, die sich im Laufe ihrer Entwicklung aus einer reinen E-Commerce-Plattform zu einer fast schon Social-E-Commerce-Plattform weiterentwickelt hat. Das Unternehmen ist nicht nur auf Vintage- und handgefertigte Waren spezialisiert, sondern ist Etsy auch eine Online-Discovery-Plattform, auf der Käufer direkt mit YouTubern in Kontakt treten. Mit mehr als 7,5 Millionen Verkäufern und 96 Millionen aktiven Käufern ist Etsy eine der größten E-Commerce-Plattformen mit sozialem Fokus und Verbindung zu YouTube, was gewisse Vorteile bietet. Das neue Wachstumspotenzial muss allerdings noch erschlossen werden.
Abschließend bleibt es zu erwähnen, dass der Social-Media-Trend mittlerweile sehr groß geworden ist. Die Nummer eins ist und bleibt jedoch das Unternehmen Meta Plattforms (META). Ungeachtet der aktuell schwachen Kursentwicklung akkumulieren META-Plattformen wie Instagram, WatsApp, aber auch Facebook und dazu gehörige Services wie Reels und Facebook Messenger mehr als 7 Milliarden monatlich aktive Nutzer. Großteil der Einnahmen wird logischerweise mit Werbung verdient. Doch mit Metaverse-Vision setzt sich der Konzern-Gründer Marc Zuckerberg sehr ambitionierte Pläne, was im BestCase in Entstehung der Social-Media-Plattform der nächsten Generation münden könnte. Und um an das Ziel zu gelangen, wird META in der nächsten Dekade 10 Mrd. USD pro Jahr in die Entwicklung dieser neuen Trendrichtung investieren. Genau dies ist die Wachstumsstory, die das größte Soziale Netzwerk der Welt derzeit begleitet.
Weitere Stocks, die man im Rahmen des Social-Media-Trends im Blick haben sollte, sind Alphabet (GOOGL) - YouTube, Roblox (RBLX) - Metaverse, Snap (SNAP) - Social-Media-App, Kuaishou Technology - eine chinesische Social-Media-Plattform, aber auch sog. private Social-Media-Konzerne wie Telegram, Sina und ByteDance (TikTok), die zukünftig ein IPO wagen könnten.
Was uns angeht, so warten wir zunächst auf eine Stabilisierung der Märkte und besonders bei den Tech-Stocks ab, wobei auch Social-Media-Aktien endlich einen Boden bilden werden. Dies wäre schon in der zweiten Hälfte des Jahres möglich.
Bis auf Weiteres favorisieren wir die Aktie von Bumble (BMBL), da der Konzern in einer sehr vielversprechenden Nische rund um das Online-Dating positioniert ist und mit sehr starken Wachstumsraten überzeugt.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Social Media
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