Investing in 5G: Top3-Cell-Tower-REITs mit einem netten Rebound-Potenzial!

23.11.2022
um 15:00 Uhr

Liebe Leser,

viele Telekommunikations- und Technologieunternehmen haben in den letzten Jahren stark in 5G investiert, das für den Mobilfunk der fünften Generation steht. Der neue Standard in der drahtlosen Kommunikation bietet höhere Downloadgeschwindigkeiten, geringere Latenz und die Möglichkeit für Netzwerke, mehr Geräte zu verbinden, was die Etablierung weiterer Zukunftstrends nicht nur ermöglicht, sondern auch signifikant beschleunigen wird. Die Datenanalysten erwarten Übertragungsgeschwindigkeiten, die fünf- bis zehnmal schneller sind als 4G LTE, was quasi die Tür für verbessertes Video-Streaming, erweiterte und Virtual-Reality-Anwendungen und die Etablierung innovativer IoT-Netzwerke öffnen wird. Darüber hinaus wird dieser Trend auch bei solchen Konzeptionen wie dem selbstfahrenden Auto und intelligenten Städte relevant. 

Die Profiteure dieser Entwicklung sind in erster Linie 5G-Telekommunikations- und Infrastrukturanbieter sowie 5G-Senderhersteller. Gleichzeitig fungieren solche Unternehmen, die meistens eine REIT-Form haben, in Krisenzeiten als eine Art Sicherer Hafen. Die sog.  Cell-Tower Real Estate Investment Trusts zeichnen sich durch vorhersehbare kontinuierlich steigende Umsätze und Gewinne und daher ist es auch kein Wunder, dass solche Aktien zu den trendstabilsten Stocks gehören. Doch nun vor dem Hintergrund einer globalen Marktkrise und einer drohenden Rezession haben diese Wertesignifikant korrigiert und notieren teilweise auf dem Niveau vom Ende 2019, was allein charttechnisch ein sehr gutes CRV ergibt.

Telko/REIT-Stocks 2 Watch:

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https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US92343V1044/DI/verizon-communications-inc/aktien-68646-1038811-386719-9196206-416329-3516262

Fundamental-technisch hat sich die Situation nicht verändert, wobei man sich weiter im Wachstumsmodus befindet. Grund dafür ist ganz einfach die Tatsache, dass die großen Mobilfunkunternehmen in den USA wie Verizon Communications (VZ), AT&T (T) und T-Mobile US (TMUS) ohne Kommunikationstürme, die Cell-Tower-REITs besitzen und betreiben, nicht existieren könnten. Und so gelangen wir auch schon zu unseren Top3-Favoriten aus diesem Bereich, die man vor dem Hintergrund der aktuellen Kursschwäche unbedingt auf der Rebound-Watchlist haben sollte.

American Tower (AMT), Crown Castle (CCI) und SBA Communications (SBAC) vermieten Flächen an die Mobilfunkunternehmen und fungieren im Wesentlichen als Vermieter für Antennen (Cell-Tower). Dabei handelt es sich um sehr großkapitalisierte Konzerne mit einer Robusten Gewinn- und Umsatzentwicklung. Selbst nach starken Kursrückgängen in diesem Jahr haben die drei großen Tower-REITs einen kombinierten Unternehmenswert von rund 200 Mrd. USD und verwalten rund 300.000 ein Infrastruktur-Portfolio von rund 300.000 Funktürmen auf mehreren Kontinenten. Business-Technisch wird diese Story von einer weiterhin zunehmenden Nachfrage nach solchen Services angetrieben.

Die wachsende Nutzung mobiler Geräte und regelmäßige Upgrades der Netzwerktechnologie münden schließlich in hohe Gewinnmargen, steigende Umsätze und wiederkehrende Erlöse in Form von langfristigen Verträgen, die meistens eine planmäßige Erhöhung der sog. Mietpreisen vorsehen. Wichtig ist auch, dass die Cell-Tower-REIT-Dienste auch weiter nachgefragt werden, ungeachtet davon, welches Mobilfunkunternehmen - AT&T, Verizon oder T-Mobile - die meisten Kunden für sich gewinnen kann, denn sie vermieten Kommunikationsanlagen auf denselben Türmen gleich an mehrere Telekommunikationsanbieter.

Die Antwort auf die Frage, warum sich Cell-Tower-REITs in einer Korrektur befinden, ist ebenfalls einfach erklärt: der breitere REIT-Sektor wurde vom Bärenmarkt 2022 erschüttert. Höhere Zinssätze bedeuten höhere Kosten für die kreditabhängige Branche; außerdem sind REIT-Dividendenrenditen weniger attraktiv, wenn die Anleiherenditen steigen. Und so sehen wir die Kapitalverlagerung, die man insgesamt als temporär betrachten sollte. Natürlich ist die FED noch nicht damit fertig, die Zinssätze zu erhöhen, und die Bewertungen für Tower-REITs könnten weiter schrumpfen. Aber im Gegensatz zu anderen Immobilienbesitzern, bei denen die Mieten im kommenden Jahr aufgrund der sinkenden Nachfrage stark zurückgehen könnten, dürfte die Cell-Tower-REIT-Story insgesamt intakt bleiben, da Mobilfunkanbieter weiterhin ihre Abonnentenbasis erweitern, und Smartphone-Nutzer jedes Jahr mehr Daten verbrauchen. Und dies ist die Situation, wo Mobilfunkanbieter aufgrund des technologischen Fortschritts ganz einfach dazu gezwungen sein werden, höheren Mieten zu bezahlen, um eben konkurrenzfähig zu bleiben.

Als zukünftiger Wachstumstreiber fungiert hier weiterhin der großflächigen Penetration der 5G-Standards, die immer noch auf sich warten lässt. Doch sollte es endlich dazu kommen, so würde auch die Nachfrage nach Telko-Infrastruktur der neuen Generation explosivartig steigen. Das bedeutet, dass auch mehr Funktürme benötigt werden, um ein Gebiet mit effektiver 5G-Abdeckung zu bedecken, was der Cell-Tower-REIT-Story den zusätzlichen Rückenwind verleihen dürfte.

Sollte man sich also für diese Anlagemöglichkeit interessieren, so kommt man auf keinen Fall an der Aktie von American Tower (AMT) vorbei. AMT kann davon profitieren, weil der Konzern als Betreiber dieser Infrastruktur operiert. Das Unternehmen ist als REIT (Real Estate Investment Trust) strukturiert und verfügt mit mehr als 219.000 Sendeanlagen zur Datenübermittlung und Kommunikation in 17 Ländern der Welt über ein beachtliches Infrastrukturportfolio. Die Sendemasten und andere Anlagen werden dann an Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen, Radio- und Fernsehsender, Regierungsorganisationen oder andere öffentliche Einrichtungen vermietet. Daher ist es auch kein Wunder, dass mehr als 88 % seiner Infrastruktur von AT&T, Verizon, T-Mobile genutzt werden.

Wichtig ist in dieser Hinsicht, dass AMT seine Infrastruktur sowohl in den dichtbesiedelten als auch in den ländlichen Regionen der USA aufgebaut hat. Und sobald der 5G-Trend richtig zündet, wird der Konzern davon profitieren, da man im Gegensatz zu der Konkurrenz über eine deutlich höhere Abdeckungsdichte, besonders in den ländlichen Regionen der USA, verfügt. American Tower ist auch der größte Cell-Tower-REIT. Der Umsatz21 betrug fast 10 Mrd.  USD und AFFO beliefen sich auf 4,5 Mrd. USD. Analysten erwarten bis 2024 einen Umsatz von 11,57 Mrd. USD. Der REIT generiert etwa ein Drittel seines Umsatzes aus der Vermietung seiner mehr als 80.000 Meilen Glasfaserkabel.

Interessant ist hier, dass AMT im direkten Vergleich auch das internationalste Unternehmen der Gruppe ist, wobei rund 45 % des Umsatzes außerhalb Nordamerikas erzielt werden. Darunter befinden sich gleich mehrere wachstumsschnellere, aber margenschwächere Schwellenländer wie Indien und Brasilien, was zusätzliche Chancen bedeuten könnte, sobald der 5G-Standard auch Emerging Markets erreicht. Die jährlich eine Dividendenrendite liegt hier bei etwa 2,6 %.
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Auf der gleichen Wiese wie AMT spielt aber auch das Unternehmen Crown Castle (CCI). Das Unternehmen ist ebenfasst ein REIT, spezialisiert sich jedoch im Gegensatz zu AMT auf die Entwicklung und den Aufbau von deutlich kleineren Indoor- und Outdoor-Zellenantennen. Diese sind dazu gedacht, das Signal in bestimmten Bereichen konstant zu halten und ggf. zu verstärken. Das Infrastrukturportfolio umfasst aktuell mehr als 40.000 installierte Antennen. Hinzu gibt es etwa 80.000 Small-Cell-Netzwerkknoten und mit rund 120.000 Kilometer verlegten Glasfaserkabeln besitzt und betreibt das Unternehmen eines der größten und dichtesten Glasfasernetze der USA.

Crown Castle legt im Vergleich zu AMT deutlich mehr Wert auf kleine, kompakte Standorte für Antennen, die an Laternenpfählen oder auf dem Dach eines Gebäudes befestigt werden können. Das ist ein neueres und weniger bewährtes Geschäftsmodell als die großen Türme der AMT-Gesellschaft. Angepeilt wird hier eindeutig der schnellere Vorstoß in den Metropolen und anderen dichtbesiedelten Gebieten, was sich v.a. mit dem 5G-Standard-Sart schnell auszahlen dürfte. Die Dividendenrendite liegt hier bei etwa 4,6 %.
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Die Nummer drei ist die Aktie von SBA Communications (SBAC). Der Konzern ist ebenfalls einer der führenden Betreiber von Mobilfunktürmen in Nord- und Südamerika sowie auch in Südarfika. Das Unternehmen ermöglicht die Bereitstellung einer drahtlosen Infrastruktur und dürfte vor allem auch vom Ausbau des 5G-Breitbandnetzes profitieren. Geld verdient das Unternehmen, indem Flächen für Antennen langfristig an Mobilfunkbetreiber vermietet werden und diese bei der Standortentwicklung und dem Aufbau ihres eigenen Netzwerks unterstützt werden. Kunden sind Big-Player wie AT&T, Verizon, Telefonica, etc. SBA Communications ist die kleinste Gesellschaft der Peer-Gruppe. Die Dividendenrendite liegt hier bei unter 1 %.
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Wie man also unschwer erkennen kann, bietet der 5G-Trend selbst auf der konservativen Seite sehr spannende Alternativen, womit man diese Story langfristig spielen könnte.

Was uns angeht, so favorisieren wir in dieser Hinsicht die AMT-Aktie, da der Konzern ganz einfach der größte Player der Brache ist.

Sonst ist der Unterschied zu diesem Zeitpunkt eher irrelevant. Vor dem Hintergrund einer weiterhin herrschenden Unsicherheit auf den Märkten und einer drohenden Rezession im kommenden Jahr wäre das kurz- bzw.- mittelfristige Aufwärtspotenzial bei all diesen Aktien eher auf bis zu 15-17 % beschränkt. Genau dort sollte man später gemäß einer Hit&Run-Taktik eine partielle Gewinnmitnahme tätigen und womöglich auf einen besseren Entry-Point warten.

Die tatsächliche Rebound-Bewegung dürfte hier allerdings erst mit der Zinssenkungspolitik der FED und einer globalen Marktstabilisierung beginnen.