Anlagetrend Kryptowährungen: Bitcoin (BTC) knackt das Niveau von 20.000 USD - ein frisches Rebound-Signal?

25.01.2023
um 14:49 Uhr

Liebe Leser,
 
der Bitcoin-Preis übersteigt zum ersten Mal seit zwei Monaten das Niveau von 20.000 USD, was an sich für mediale Aufmerksamkeit sorgt und risikofreudige Trader anlocken könnte. Damit zeigte die wichtigste Kryptowährung der Welt eine positive Dynamik gleich zwölf Tage in Folge. Die Experten erklären dies mit der Verlangsamung der Inflation in den USA, die wir Mitte der vergangenen Woche gesehen haben in Kombination mit Erfolgen der angelaufenen Untersuchung gegen FTX Group, wobei man liquide Reserven in Höhe von 5 Mrd. USD gefunden hat. Diese spekulativen News haben die aktuell bärische Stimmung an den Märkten überschattet und risikofreudige Trader angelockt, was letztendlich in eine positive Kursentwicklung mündet.
 
Ob diese Entwicklung nachhaltig ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht identifizieren. Wer als im Gewinn sitzt, so soll derjenige ggf. wenigstens über eine partielle Gewinnmitnahme nachdenken. Insgesamt kann man hier spekulativ vermuten, dass Bitcoin mit dem Breakout auf ein neues Lokalhoch bei über der Marke von 22.000 USD ein spekulative Rebound-Signal generieren wird. Wer also Mut und Lust hat, das spekulative Rebound-Szenario zu spielen, kann es entweder mit der Kryptowährung selbst oder mit den BTC-Aktien wie Coinbase (COIN), Hut 8 Mining (HUT), MicroStrategy (MSTR) etc. tun.
 
Zum Bitcoin-Trend selbst lässt sich anmerken, dass dieser primär durch den Hype angetrieben wird. Und an dieser Stelle muss man anmerken, dass der Hype rund um Bitcoin und Co. in den kommenden Jahrzehnten nicht verschwinden wird, denn die Blockchain-Technologie immer mehr Einzug in das moderne digitalisierte Leben findet und diese teilweise verändert. Die Akzeptanz gegenüber Kryptowährungen und explizit Bitcoin nimmt ebenfalls kontinuierlich zu und garantiert somit ihre Existenz.

Eine der populärsten Fragen, ob der Bitcoin-Preis langfristig weiter wachsen wird, beantworte ich, wie schon immer, mit einem 99%igen JA! Dies ist mittlerweile ein Trend, der sich nicht verbieten lässt. Das restliche 1 % der negativen Wahrscheinlichkeit bezieht sich auf eine vollkommen unberechenbare Situation, wo die Welt bspw. von einem globalen EMP getroffen wird, wobei Alles Digitale inkl. Backup-Systeme ausgelöscht wird und restlos in der Geschichte verschwinden. Nicht zu vergessen ist hier auch die Tatsache, dass Bitcoin und explizit die Blockchain-Technologie mittlerweile fest in das moderne Digitalleben auf verschiedenen Ebenen integriert sind und ihr Einfluss weiter wächst und wachsen wird. Dies wird langfristig zur Weiterentwicklung der Digitalen Ökonomie beitragen und diese ggf. sehr stark verändern. Und daher sehe ich derzeit kein einziges 100%iges Argument dafür, warum die im Januar 2009 angefangene BTC-Trend-Story abrupt mit einer vollkommenen Bitcoin-Entwertung enden sollte.

Vielmehr sehe ich derzeit immer mehr Gründe, warum wir in den kommenden drei Jahren ein neues Allzeithoch bei Bitcoin erleben könnten. Dennoch vergesse ich hier nie, dass wir über Kryptowährungen sprechen, dessen Verhalten sehr unberechenbar sein kann.

Dies sah man zuletzt sowohl an der dynamischen Rally 2021 als der BTC-Preis auf über die Marke von 67.000 USD pro 1 Bitcoin hochschnellte, als auch beim jüngsten Bitcoin-SellOff, der durch den völligen Zusammenbruch des fast 60 Mrd. USD schweren Terra/Luna-Ökosystems und dem Skandal rund um die FTX Group ausgelöst wurde. Ob sich solche Ereignisse in der Zukunft vermeiden lassen? Ganz klar NEIN. Diese Anlage-Art ist und bleibt bis auf Weiteres mit einem sehr großen und v.a. unkalkulierbaren Risiko verbunden. Das muss allen bewusst sein!
Was mich angeht, so bleibe ich für Bitcoin mittelfristig weiterhin bullish, spiele aber den Trend weiterhin nur mit einer kleinen Depot-Beimischung, denn das Risiko-Management darf nie vernachlässigt werden.

biti
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/DE000A1TNV91/05/bitcoin-group-se/aktien-21159-1780546-17364897-16885858-60271-7063066-22177-21575-22094-4744086

Meine bullische Annahme basiert im Großen und Ganzen auf zwei wichtigen Thesen: Ich gehe weiterhin davon aus, dass Bitcoin zukünftig zu einer stark-limitierten Mangelware i.S. eines knappen Guts aufsteigen wird. Grund dafür ist seine Basis-Technologie, wobei seine maximale Emissionsmenge auf lediglich 21 Millionen Bitcoins begrenzt ist. Gestartet im Jahr 2009, halbiert sich der Bitcoin-Blockreward alle 4 Jahre, was zu einer geringer werdenden Inflation führt. Somit reduziert sich Zahl der neu geschaffenen Bitcoins jede 4 Jahre um die Hälfte (sog. Halving-Event) bis rein rechnerisch im Jahre 2140 keine Bitcoins mehr geschaffen werden.

Ab diesem Zeitpunkt wird es nicht mehr möglich sein Bitcoin durch Minnig zu produzieren. Doch die Nachfrage nach Bitcoins als eine Art Krypto-Blue-Chip wird schon deutlich früher steigen. Grund dafür ist die Tatsache, dass Bitcoin nun immer mehr als eine Art "Sicherheitsaktiv" und nicht als eine Kryptowährung verstanden wird. Und daher neigen sehr viele langfristige Investoren verstärkt dazu, Bitcoin als eine Art Cold-Value-Storage für den Fall der Fälle zu benutzen. Man kauft also Bitcoins, um nicht damit irgendwas bezahlen zu wollen, sondern, um sie auf einen externen USB-Krypto-Wallet zu speichern und für eine lange Zeit in den Tresor zu legen, wobei man in den neuen Hype-Phasen Teilgewinne realisiert, um damit in den neuen BTC-Schwächephasen noch mehr BTCs kaufen zu können.

Die sog. Halving-Events, die alle 4 Jahre stattfinden, sind dafür bestens geeignet. Denn genau an diesen Zeitpunkten erinnert sich die Menschheit plötzlich, dass man immer noch keine Bitcoins gekauft hat, wobei diese nun immer knapper und teurerer werden. Die Analysten schreiben sehr positive Kommentare zu der Zukunft der Blockchain-Industrie, die Firmen kündigen Integration von Bitcoins und Blockchain-Technologien in laufende Business-Prozesse und der Mainstream verfällt in eine neue Phase des modernen euphorischen Goldfiebers. Was in diesen Zeiträumen mit dem Bitcoin-Preis passiert, ist sehr leicht zu erahnen: er zieht auf ein neues Allzeithoch. Wer also diese Möglichkeit als eine spekulative Trading-Investment-Chance in Betracht ziehen möchte, merkt sich bitte das Jahr 2024 vor, denn genau dann wird die neue BTC-Halving-Phase stattfinden.
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Wer sich also schon immer einen kleinen BTC-Betrag gewünscht hat, aber sich nie traute, könnte es nun mit einer wirklich kleinen Anfangsposition versuchen. Das gleiche gilt auch für Ethereum, da beide Kryptowährungen eine sehr hohe Korrelation aufweisen. Gleichzeitig darf man aber auch nicht überrascht sein, wenn BTC-Preis aus irgendeinem unkalkulierbaren Grund in den Boden crash. Immerhin reden wir hier über Kryptowährungen, wobei eine Prognose, genauso gut wie die Vorhersage, wann der nächste Blitz welchen Baum trifft, ganz einfach unmöglich ist. An dieser Stelle erinnere ich noch ein Mal daran, dass BTC und Co. bis auf Weiteres eine Sache nur für risikofreudige Anleger ist und selbst für sie nur als ein spekulativer Teil der Depot-Beimischung. Das Risikomanagement darf hier also auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Sollte man dabei den Wunsch verspüren, den Kryptowährung-Trend abseits des Mainstreams und mit einem deutlich höheren Risiko spielen zu wollen, so sollte man ggf. auch Richtung Unternehmen schauen, die entweder Kryptowährungen besitzen und weiter zukaufen, oder diese selbst produzieren (minen). Einer der Beispiele wäre die Aktie von Marathon Digital (MARA), die ich Ende 2022 eingesammelt habe.

Marathon Digital ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Bitcoin im industriellen Maßstab i.S.v. Mining abbaut. Die Gesellschaft ist im Moment unter den Wettbewerbern bei der Hashrate (der gesamten Rechenleistung, die dazu benötigt wird, um neue Blockchain-Blöcke zu erstellen) führend. Gleichzeitig entwickelt der Konzern die Infrastruktur für das Bitcoin-Mining im industriellen Maßstab und stellt diese zur Verfügung. Ab September 2022 meldete Marathon Digital den Besitz von 57.000 Arbeitsgeräten, die insgesamt mit einer Hashrate von 5,7 pro Sekunde produzieren, was es dem Unternehmen ermöglichte, allein im September 2022 gleich 360 neue Bitcoins zu produzieren. Im gesamtem Q3 sind es bisher 616 BTCs. Und somit erhöhte sich der BTC-Gesamtbestand, den MARA besitzt auf rund 10.670 BTC (2021: 7.035 BTC), was einem aktuellen Marktwert von etwa 213 Mio. USD entspricht.

Der hohe Kostenfaktor ist bei jeder Mining-Gesellschaft ist logischerweise die Energie, oder eher gesagt der Strom, der für die BTC-Produktion benötigt wird. V.a. vor dem Hintergrund der drohenden Energiekrise in den USA könnte sich dieser Umstand potenziell zu einem großen Risikofaktor entwickeln. Was MARA angeht, so hat man in dieser Hinsicht unter den Konkurrenten wohl immer noch den unrentabelsten Tarif für den Stromverbrauch: Im Vergleich zu den Konzernen wie Riot Blockchain (RIOT), die 24 USD pro MWh zahlt, gibt Marathon Digital für das gleiche MWh-Volumen 42 USD - also fast doppelt so viel aus. Und da das Unternehmen die größte, Strom-fressende Gesamt-Hashrate unter den Wettbewerbern hat, setzen überhöhte Stromkosten das Geschäft zunehmend unter Druck.


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Und da wir gerade die Riot Blockchain (RIOT) angesprochen haben, so sollten wir auch dieses Unternehmen als eine Alternative zu MARA kurz anschauen. Der Konzern ist eines der größten und bekanntesten Bitcoin-Mining-Unternehmen. Ab Dezember 2022 meldete RIOT eine Hashing-Kapazität von 9,7EH/s. Das Unternehmen geht davon aus, dass man die Kapazität bis Q1/2023 auf 12,5EH/s erhöhen wird. Gleichzeitig meldete RIOT die Produktion von 659 Bitcoins für Dezember 2022. Im Jahresvergleich stieg die Produktion um 55 %. Die Geschäftsentwicklung ist positiv geblieben, auch in der Zeit, als sich der Bitcoin unter der Marke von 20.000 USD befand.

Für das Unternehmen spricht auch das gemeldete Cash-Bestand i.H.v. 255 Mio. USD, wobei man keine Schulden hat. Gleichzeitig besitzt man 6.766 Bitcoins aus eigener Produktion im Gesamtwert von etwa 135 Mio. USD, was ebenfalls ein gutes Fundament bildet. Darüber hinaus meldete Riot für die ersten neun Monate des Jahres 2022 (Q4 ist noch nicht erschienen) eine Bruttomarge von 65,4 %. Das Unternehmen ist also im Vergleich zu MARA ein kostengünstiger Produzent und die Cashflows dürften bei einer erneuten Bitcoin-Rallye robust sein. Und somit wäre die Aktie von RIOT als eine Mining-Alternative zu MARA ebenfalls ein interessanter Watchlist-Kandidat. Die größte Chance bei MARA, aber auch bei RIOT und Co., aber auch gleichzeitig das größte Risiko ist und bleibt weiter an den BTC-Preis gebunden. Das darf man nie vergessen.
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Die Nummer drei ist ebenfalls ein Direkt-Player. Es ist die Krypto-Börse Coinbase (COIN), deren Aktie zuletzt wegen der schwachen Handelsintensität ebenfalls stark unter die Räder kam. Und ja, das Erfolgsgeheimnis liegt hier genau in der Handelsintensität mit den Kryptowährungen. Und da die gesamte Krypto-Branche derzeit in einer Art Starre verharrt, ist die Intensität ganz einfach verschwunden. Was hier hilft, ist nur ein neuer Hype und dieser lässt auf sich noch warten.

Was dem Konzern aktuell bleibt ist lediglich Kostenoptimierung, was auch passiert. So hat Coinbase, aber auch andere Krypto-Börsen und NFT-Unternehmen wie Crypto.com, Genesis, Superrare etc. angekündigt etwa 20 % der Belegschaft, also 950 Angestellte (auf COIN bezogen) entlassen zu wollen. Dies dürfte den negativen Einfluss des Kostenfaktors reduzieren, was angesichts der angelaufenen Erholung beim Bitcoin-Preis zukünftig deutlich schneller zu einer besseren operativen Performance verhelfen dürfte. 
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Schließlich ist es heute die Aktie von Mikrostrategie (MSTR), die man ebenfalls für schnelle antizyklische Manöver im Blick haben sollte. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Business Intelligence, mobile Software und Cloud-Services. Im August 2020 gab es bekannt, dass es fast 21,5 Tausend Bitcoins für 250 Mio. USD gekauft hatte. Seit damals erhöhte MicroStrategy seine Investitionen auf etwas mehr als 130.000 Bitcoins im Wert von 2,6 Mrd. USD. Seit Beginn der jüngsten Krise ist die Aktie von MSTR sehr stark (etwa 90 %) auf das Niveau von 2020 zurückgekommen. Doch genauso schnell kann es aufwärts gehen, sobald der Bitcoin-Preis eine positive Dynamik zeigt, denn wer die meisten Bitcoins besitz, wird wohl auch am meisten davon profitieren.  Und diese Spekulation sollte man bei den Krypto-Stocks immer im Hinterkopf haben.
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Was uns angeht, so favorisieren wir derzeit vor dem Hintergrund eine langfristigen Investment-These eher die Idee einer ersten kleinen Positionierung i. S. der Depot-Beimischung bei Bitcoin (BTC) selbst.

Wer es jedoch etwas spekulativer mag, soll potenziell eher Richtung BTC-abhängiger Stocks wie MicroStrategy, Marathon Digital, Riot und Coinbase schauen, denn hier hat man aktuell das bessere CRV für schnelle Hit&Run-Manöver.

Konservative-Trader und-Investoren, bleiben eher bei den Indirekt-Plays wie NVDA, V, MA und Co. die neben Bitcoin, eine andere Hauptstory bieten.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Besitzt derzeit BTC und Aktien von Marathon Digital (MARA), die im Text mitangesprochen wurden.