Top 5 Wasserstoff-Stocks, die man auf der Watchlist haben sollte!

28.06.2023
um 15:37 Uhr

Liebe Leser,

Wasserstoff hat den Vorteil, dass er bei der Verbrennung keine Treibhausgase erzeugt, sondern nur Wasserdampf. Das macht ihn zu einer umweltfreundlicheren Energieoption als fossile Brennstoffe wie Erdgas, Öl und Kohle. Das Problem mit Wasserstoff ist jedoch, dass er nicht in einer Form vorkommt, die leicht abgebaut werden kann, wie es bei Erdgas der Fall ist. Die meisten Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff sind außerdem mit Treibhausgasemissionen verbunden. Ein weiterer Faktor ist, dass die Wasserstoffproduktion noch nicht die Skala erreicht hat, die nötig ist, um mit den fossilen Brennstoffen konkurrieren zu können. Dies könnte sich jedoch in naher Zukunft ändern, da mehrere Unternehmen daran arbeiten, das riesige Potenzial dieser Energiequelle zu erschließen.

Wasserstoff kann auf verschiedene Arten produziert werden

Einige Methoden erzeugen Kohlendioxid als Nebenprodukt. Zum Beispiel wird Wasserstoff, der durch die Verbrennung von Erdgas erzeugt wird, von der Industrie als "blauer Wasserstoff" bezeichnet. Um die Treibhausgasemissionen zu vermeiden, die mit dieser Form von Wasserstoff verbunden sind, müsste man das Kohlendioxid abfangen und unterirdisch speichern, was als Kohlenstoffabscheidung und -speicherung bekannt ist. Eine andere Methode verwendet erneuerbare Energien, um einen Elektrolyseur zu betreiben, der Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. Dieser Prozess erzeugt "grünen Wasserstoff", der keine Kohlenstoffemissionen verursacht. Dies sind zwei der vielen Farben, die zur Klassifizierung von Wasserstoff nach seiner Herkunft und seinem Emissionsprofil verwendet werden.

Anwendungsgebiete

Wasserstoff-Brennstoffzellen erzeugen Strom aus einer elektrochemischen Reaktion, ähnlich wie Batterien. Der Unterschied ist, dass Wasserstoff-Brennstoffzellen nicht aufgeladen werden müssen, sondern mit mehr Wasserstoff befüllt werden. Diese werden aktuell immer mehr beim Antrieb von verschiedenen Fahrzeugarten (Autos, Züge, Busse, Schiffe und Lkw) und als stationäre Energiequellen eingesetzt. Weitergedacht, wäre es sogar möglich, dass Wasserstoff in der Zukunft Erdgas in der Industrie ersetzen wird. Alles, was man dazu benötigt, wäre der Wasserstoff in großen Mengen und ein gut entwickeltes Pipeline-Netzwerk. Und so könnte der Wasserstoff sowohl zur Stromerzeugung in Kraftwerken als auch zur Beheizung von Wohnungen eingesetzt werden.

Markpotenzial und der politische Wille

Die Experten gehen davon aus, dass das Marktpotenzial für Wasserstoff bei bis zu 10 Billionen USD liegen könnte. Und das ist auch der Grund, weswegen sehr viele Konzerne schon heute sich intensiv mit dem Wasserstoff-Thema beschäftigen. Ihr Ziel ist die kosteneffiziente Produktion im industriellen Maßstab, denn noch bleibt die H2-Produktion mit den durchschnittlichen 5 USD pro Kilogramm im Vergleich zu rund 1,5 USD pro Kilogramm Erdgas einfach viel zu teuer. Anzumerken wäre hier auch die politische Unterstützung, die im Zuge der globalen Energiewende aufkam. Das Ziel des US-amerikanischen Energieministeriums ist es bspw., die Kosten für sauberen Wasserstoff in den nächsten zehn Jahren auf etwa 1 USD pro Kilogramm zu senken und ihn damit zu einem konkurrenzfähigeren Brennstoff zu machen. Auch in der EU und Rest der Welt sieht die Situation ähnlich aus.

Die Profiteure

Sauberer Wasserstoff ist also eine vielversprechende Energiequelle, die das Interesse vieler Unternehmen weckt und politische Unterstützung genießt. Sehr wichtig ist in dieser Hinsicht die Tatsache, dass Wasserstoff an der Börse ein richtiges Hype-Thema ist, das immer wieder in den Bull-Market-Phasen aufgegriffen wird. Zur Wasserstoffbranche muss man letztendlich subsummieren, dass man derzeit immer noch im Großen und Ganzen in den Kinderschuhen steckt, aber einige Unternehmen haben bereits wichtige Fortschritte erzielt und bestätigen somit das Fortbestehen dieser Trendrichtung, sowie das enorme Potenzial dieser Green-Energy-Trend-Story, sobald ein oder anderer signifikanter Durchbruch erzielt wird. Und genau deswegen darf man Top-Wasserstoff-Stock nicht aus den Augen verlieren.


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Der Pionier

Den Anfang macht heute der Star aus dem Jahr 2021 das Unternehmen Plug Power (PLUG). Als Vorreiter in der Wasserstoff-Brennstoffzellenbranche hat Plug Power den ersten kommerziell rentablen Markt für diese Technologie geschaffen. Das Unternehmen hat bspw. mehr als 60.000 Brennstoffzellensysteme für den Elektromobilitätsmarkt bereitgestellt. Außerdem verfügt PLUG mit über 180 Stationen über ein führendes Netzwerk von Wasserstofftankstellen in Nordamerika. Gleichzeitig arbeitet der Konzern an der Erschaffung eines umfassenden Netzwerks für die Erzeugung vom grünen Wasserstoff in Nordamerika und Europa. Das Ziel ist, bis 2025 in Nordamerika 500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag und bis 2028 in Europa mehr als 100 Tonnen pro Tag zu produzieren.

Expansion in der EU

Plug Power ist auch Teil eines Unternehmenskonsortiums, das von der Europäischen Kommission einen Zuschuss in Höhe von 21,8 Mio. USD für den Bau einer Offshore-Wasserstoffproduktionsanlage erhalten hat. Als Mitglied des neunköpfigen Konsortiums HOPE (Hydrogen Offshore Production Europe) wird Plug ein 10-Megawatt (MW)-Elektrolyseursystem mit Protonenaustauschmembran (PEM) entwerfen und an den Standort in der Nordsee vor dem Hafen von Ostende, Belgien, liefern. Dieses 10-MW-Offshore-Wasserstoffprojekt zielt darauf ab, die kommerzielle Nachhaltigkeit der Produktion von erneuerbarem Offshore-Wasserstoff zu beweisen, mit dem Ziel, den Einsatz kommerzieller Lösungen im großen Maßstab zu ermöglichen.

Das HOPE-Projekt

Das HOPE-Projekt wird bis zu vier Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag auf See produzieren, der per Pipeline an Land transportiert, komprimiert und in einem Umkreis von weniger als 200 Meilen an Kunden für Mobilitätsbedürfnisse und kleine Industriebetriebe in Belgien, Nordfrankreich und den südlichen Niederlanden geliefert wird. HOPE ist das erste Offshore-Projekt dieser Größenordnung weltweit, das mit der tatsächlichen Umsetzung beginnt, wobei die Produktionseinheit sowie die Export- und Vertriebsinfrastruktur Mitte 2026 in Betrieb gehen sollen.


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Die Nummer zwei ist die Aktie von Bloom Energy (BE). Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, saubere, zuverlässige und erschwingliche Energie zu erzeugen. BE hat u.a. mit dem Bloom Energy Server eine Plattform zur Stromerzeugung entwickelt. Zudem hat BE auch den Bloom Electrolyzer entwickelt, der die gleiche Festoxidtechnologie wie sein Bloom Energy Server verwendet, der sauberen Wasserstoff 15 % bis 45 % effizienter produzieren kann als andere Produkte auf dem Markt. Der Konzern ist der Ansicht, dass der Bloom Electrolyzer einen großen Sprung nach vorne für Wasserstoff darstellt.

Wasserstoff für die Industrie

Das Unternehmen hofft, dass die Technologie die Dekarbonisierung von Schwerindustrien wie der Stahl-, Chemie-, Zement- und Glasherstellung ermöglichen wird. Bloom Energy kann seinen Bloom Electrolyzer mit Solarenergie und Windenergie koppeln, um grünen Wasserstoff zu erzeugen, zu speichern und schließlich für die zukünftige Verwendung wieder in Strom umwandeln kann. Dabei setzt Bloom Energy seine Brennstoffzellentechnologie bereits in Großbritannien ein.

Globaler Markt für Festoxidbrennstoffe (SOFC)

SOFCs sind in der Lage, mit einer Vielzahl von Brennstoffen Strom zu erzeugen. Dies hat dazu geführt, dass sie sich zu einer der alternativen Optionen für Notstromversorgung entwickelt haben. Laut einem Bericht von Grand View Research wird die globale SOFC-Marktgröße im Jahr 2023 auf 627,4 Mio. USD geschätzt und wird von 2023 bis 2030 voraussichtlich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 41,5 % verzeichnen und im Jahr 2030 ein Niveau von etwa 7,1 Mrd. USD erreichen. Und daher bemüht sich BE weiterhin, sich rechtzeitig in dieser schnell wachsenden Nische zu positionieren.

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Industriegasen-Hersteller

Die Nummer drei ist das Unternehmen Air Products (APD). Dies ist einer der weltweit führenden Anbieter von Industriegasen. Das Unternehmen ist u.a. ein weltweit führender Anbieter von Technologien und Anlagen zur Verarbeitung von Flüssigerdgas (LNG). Doch APD ist auch einer der weltweit größten Anbieter von Handelswasserstoff und ist führend in der Infrastruktur für Wasserstoffkraftstoffe. Es verfügt über mehr als 100 Wasserstoffanlagen mit einer Kapazität von 7 Millionen Kilogramm des Kraftstoffs pro Tag. Der Konzern strebt danach, führend bei der Bereitstellung von Lösungen für die weltweiten Energie- und Umweltherausforderungen durch Vergasung, Kohlenstoffabscheidung und sauberen Wasserstoff zu sein.

Man setzt auf gleich mehrere Zugpferde

Das Unternehmen hat mehrere große Wasserstoffprojekte im Gange, die in den kommenden Jahren abgeschlossen werden sollen. Das 7 Mrd. USD schwere Joint Venture für kohlenstofffreien Wasserstoff in Saudi-Arabien ist das größte. Das Projekt würde nach seiner Fertigstellung im Jahr 2025 erneuerbare Energien nutzen, um 650 Tonnen pro Tag zu produzieren. Das Projekt und andere, die sich in der Entwicklung befinden, versetzen Air Products in die Lage, ein weltweit führendes Wasserstoffenergieunternehmen zu bleiben. Mit mehr als 100 Wasserstoffanlagen auf der ganzen Welt ist APD eine der größten Wasserstoffaktien überhaupt. Besser noch, da der U.S. Inflation Reduction Act laut CEO Seifi Ghasemi stark auf Wasserstoff ausgerichtet ist, ist dies ein weiterer starker Katalysator.


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Der Öl-Gigant mit Wasserstoff-Ambitionen

Die heutige Nummer vier ist überraschenderweise das Unternehmen BP (BP). BP ist ein globaler Öl- und Gasproduzent mit großen Ambitionen im Bereich kohlenstoffärmere Energie. Und so hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis 2050 oder früher ein Netto-Null-Unternehmen zu sein. Wasserstoff ist ein entscheidender Aspekt der Strategie. BP beabsichtigt, in seinen Kerngeschäftsbereichen einen Anteil von 10 % am Wasserstoffmarkt zu erobern. Und genau das veranlasst das Unternehmen, verschiedene Wasserstoffprojekte in Großbritannien, Europa, den USA und Australien voranzutreiben.

UK Expansion

In Großbritannien entwickelt das Unternehmen beispielsweise Pläne für den Bau der größten Produktionsanlage für blauen Wasserstoff (H2Tesside) des Landes sowie von HyGreen Tesside, einer großen Produktionsanlage für grünen Wasserstoff. Die Projekte könnten 15 % des britischen Ziels für eine kohlenstoffarme Wasserstoffproduktion bis 2030 erreichen. Und somit verfügt auch BP über eine sehr interessante Wachstumsperspektive im Rahmen des Wasserstofftrends.


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Diversifikation ist Schlüssel zum Erfolg

Schließlich ist es heute die Aktie von Linde (LIN), die wir uns kurz anschauen werden. Lindes Werk in Niagara Falls soll 2025 eröffnet werden und wird Berichten zufolge kohlenstofffreie Wasserkraft nutzen. Laut Barron's "macht Wasserstoff jetzt weniger als 10 % des Umsatzes von Linde aus, aber Analysten sehen ihn als immer wichtiger an, da das Unternehmen in diese Projekte mehrere dutzend Milliarden investieren wird". Linde hat bereits mehrere Technologien entwickelt, um Wasserstoff effizient zu verdichten, zu sichern und zu transportieren. Man bietet auch Technologien zur Senkung der Kohlenstoffemissionen von Wasserstoff durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung an.

Expansion in Texas

Im Jahr 2023 erklärte sich das Unternehmen bereit, 1,8 Mrd. USD zu investieren, um eine große Anlage für blaues Ammoniak in Texas mit sauberer Energie zu versorgen. Linde wird die Infrastruktur zur Kohlenstoffabscheidung aufbauen, die erforderlich ist, um mehr als 1,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu binden und so die Emissionen des an die Anlage gelieferten Wasserstoffs auszugleichen. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Projekt im Jahr 2025 starten wird.

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Fazit
Was uns angeht, so favorisieren wir derzeit eine etwas konservativere Haltung und achten primär auf tatsächliche Aufträge und das vorhandene Aufragsmomentum, der die Grundlage für das zukünftige Wachstum bilden wird. Top Stocks für die Re-Entry-Watchlist sind Plug Power (PLUG), Bloom (BE), Air Products (APD).

Was derzeit nicht stimmt, ist das aktuelle Markt-Momentum, wobei die Risiken und Bärenstimmung Optimismus überwiegen. Und da Solar- und H2-Stocks zu den Hype-Trend-Aktien gehören, bleiben sie nach wie vor eine sehr spekulative Angelegenheit, die man allerding vor dem Hintergrund positiver News-Impulse im Sinne von Hit&Run schon spielen könnte.