Anlagetrends KI/Rechenzentren-Hardware/Energieversorgung und Top-6 EU-Aktien, die von der steigenden Stromnachfrage profitieren werden!

05.06.2024
um 15:44 Uhr

Liebe Leser,

der durch den Betrieb von KI-Rechenzentren steigende Strombedarf wird laut Goldman Sachs zu den steigenden Investitionsausgaben führen, um die entsprechende Infrastruktur auszubauen und eine effektive Elektrifizierung der Industrie zu gewährleisten. Die Investmentbank prognostiziert, dass sich die Rechenzentren-Stromnachfrage von 2023 bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 15 % erhöhen wird. Neben dem signifikanten Anstieg des Stromverbrauchs in den USA erwarten die Experten auch einen massiven Anstieg des Strombedarfs in Europa, der sich voraussichtlich um etwa 40 % erhöhen wird. Dieser Trend wird hauptsächlich durch die zunehmende Elektrifizierung und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Energiequellen vorangetrieben. Als zusätzlicher Wachstumstreiber wird explizit die KI und KI-Rechenzentren genannt. Und damit bestätigt sich die zuletzt aufgestellte Annahme, dass europäischen Energieversorger zu den Profiteuren des KI-Trends mitgehöhren werden.

Der Ausbau der europäischen Rechenzentren-Infrastruktur läuft auf Hochtouren

Der Technologiegigant Microsoft (MSFT) wird dabei 3,2 Mrd. USD investieren, um seine Cloud- und KI-Infrastruktur in Schweden über einen Zeitraum von zwei Jahren auszubauen. Die steigende Popularität generativer KI hat die Nachfrage nach Cloud-Diensten angeheizt, was Unternehmen wie Microsoft und Amazon Web Services dazu veranlasst hat, sehr hohe Geldsummen in den Bau von Rechenzentren in Europa zu investieren. Microsoft investierte bereits im November 2023 in Rechenzentren-Bau in Großbritannien und im Februar in Deutschland und Spanien. Doch dies dürfte erst der Anfang sein, wobei man schon im kommenden Herbst mit den wieteten Nachrichten zu diesem Thema rechnen sollte.

Ausbau der KI-Rechenzentren-Infrastruktur ist ein Segen für NVIDIA, AMD, Intel und Co.

Microsoft plant dabei, 20.000 der fortschrittlichsten Grafikprozessoren, die Computerberechnungen beschleunigen, an seinen schwedischen Rechenzentrumsstandorten in Sandviken, Gävle und Staffanstorp einzusetzen. Das Unternehmen wird dabei primär auf NVIDIA-Prozessoren und möglicherweise auf AMD-Lösungen setzen. Der Wettlauf um die Entwicklung generativer KI-Programme hat zu einem Anstieg der Nachfrage nach fortschrittlichen Chips geführt, die diese komplexen Anwendungen unterstützen können und in dieser Hinsicht ist es logisch, dass MSFT auf TOP-hardware setzen wird. Dabei bestrebt das Unternehmen die Einführung von KI in der gesamten nordischen Region zu fördern, zu der neben Schweden auch Dänemark, Finnland, Island und Norwegen gehören. So will man in den kommenden drei Jahren 250.000 Schweden mit KI-Fähigkeiten in Organisationen, Schulen, Universitäten, im öffentlichen Sektor und in der Gesellschaft auszubilden.

Die Next-Level-Elektrifizierung des europäischen Kontinentes wird bald anlaufen

Dabei ist diese Tendenz für das gesamte Europäische Kontinent gültig und wird unweigerlich in eine steigenden KI-Hardware-Nachfrage, bessere Rechenzentren-Infrastruktur und selbstverständlich einen deutlich höheren Strombedarf in Europa münden. Die Experten von Goldman Sachs sehen den KI-Boom als eine Chance von fast 1 Billion USD für den Energiesektor, da immer mehr Technologieunternehmen in Errichtung von KI-Rechenzentren investieren, um ihre stromhungrigen großen Sprachmodelle zu trainieren. Und daher ist es wichtig, diese Tendenz auch auf dem europäischen Kontinent ganz genau im Blick zu behalten, weswegen wir schon jetzt eine erste Liste der Europäischen Firmen erstellen, die in den kommenden Jahren sehr gute Chancen hätten, von der steigenden Stromnachfrage in Europa zu profitieren.

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E.ON – Stabile Margen und die Aussicht auf noch bessere Gewinne

E.ON ist mit einer Marktkapitalisierung von 32,65 Mrd. Euro eines der weltweit größten privaten Energieunternehmen. Der Konzern konzentriert sich vornehmlich auf die Bereiche Energienetze und Kundenlösungen. Im Geschäftsfeld Energienetze werden die Verteilnetze für Strom und Gas und die damit verbundenen Aktivitäten zusammengefasst. Zu den Hauptaufgaben in diesem Geschäftsfeld gehören der sichere Betrieb der Strom- und Gasnetze, die Durchführung aller erforderlichen Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen sowie die Erweiterung der Strom- und Gasnetze, oft im Zusammenhang mit der Realisierung von Kundenanschlüssen. Was Goldman angeht, so wird E.ON v.a. aufgrund seiner starken Position im Bereich der Energieverteilung und seiner Bemühungen zur Modernisierung der Stromnetze favorisiert. Die kontinuierlichen Investitionen in Infrastrukturprojekte und intelligente Netztechnologien sollen zur besseren Kosteneffizienz führen, was vor dem Hintergrund der steigenden Stromnachfrage auch in eine bessere Gewinnmarge münden dürfte.

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Enel – italienischer Profiteur der angelaufenen Energiewende

Enel ist eine in Italien angesiedelte internationale Gruppe von Stromanbietern, mit Aktivitäten in den Bereichen Stromerzeugung, Transport, Verteilung und Stromversorgung. Das mit rund 69 Mrd. Euro kapitalisierte Unternehmen betreibt Wasser-, Thermal-, Kern-, Wind- und Solarkraftwerke in über 30 Ländern auf fünf Kontinenten und konzentriert sich insbesondere auf Energiegewinnung durch erneuerbare Energien. Das Tochterunternehmen Enel Green Power und betreibt ausschließlich Kraftwerke auf Wasser-, Wind-, Geothermie-, Solar- und Biomassebasis in Europa und Amerika, was für eine nette Diversifizierung sorgt. Dabei zeichnet sich das Unternehmen durch seine umfangreichen Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien aus. Mit großen Investitionen in Wind- und Solarprojekte sowie einem globalen Fußabdruck positioniert sich also Enel als führender Akteur der Energiewende, die gerade in Europa mit der gesamten Kraft des politischen Willens durchgesetzt werden sollte.

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RWE – Profiteur der GreenEnergy-Nischenpositionierung

Goldman Sachs sieht RWE v.a. als einen wichtigen Akteur im Bereich der erneuerbaren Energien. RWE profitiert von der strategischen Neuausrichtung hin zu grüner Energie und umfangreichen Investitionen in Wind- und Solarenergieprojekte, wobei sich diese Tendenz in den kommenden Jahren verstärken könnte. Angesichts des angelaufenen Ausbaus der GreenEnergy-Kapazitäten in Kombination mit den zukünftig sinkenden Kosten und einer steigenden Stromnachfrage ist RWE also sehr gut dafür positioniert, in den kommenden Jahren eine deutlich höhere Marge zu realisieren, was auch zur signifikanten Gewinnsteigerung führen dürfte, so die aktuelle Story-Annahme, die diese Aktie begleitet. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der mit rund 26,56 Mrd. Euro kapitalisierten RWE ist die Produktion von Strom. Dabei setzt das Unternehmen zunehmend auf die Energiequellen Wind und Sonne. Zu den Kernaktivitäten zählen auch die Speicherung von Strom und Gas, das Wasserstoffgeschäft, der Handel mit energienahen Commodities sowie das Angebot innovativer Energielösungen für Industriekunden.

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Scottish and Southern Energy (SSE) – Energiestory aus Schottland

Scottish and Southern Energy (SSE) mit WKN: 881905 und einer Marktkapitalisierung von rund 22 Mrd. Euro ist eine Unternehmensgruppe, die ebenfalls in der Energieversorgung tätig ist. Die Kerngeschäftssegmente sind in Networks, Einzelhandel und Großhandel strukturiert. Das Leistungsspektrum umfasst die Erzeugung, Speicherung, Übertragung, Verteilung und Lieferung von Elektrizität und Gas. Das Unternehmen verfügt über ein großes Netzwerk von Freileitungen sowie Erdkabelleitungen, um Millionen von Kunden in Südengland und Schottland mit Strom zu beliefern. SSE wird aber auch als ein bedeutender Akteur in der Energieversorgung und im Bereich erneuerbare Energien angesehen. Das Unternehmen profitiert von seiner Diversifikation und den Investitionen in nachhaltige Energiequellen. SSE wird auch aufgrund seines stabilen Geschäftsmodells und der kontinuierlichen Investitionen in grüne Energieprojekte positiv bewertet (Insbesondere ist es die führende Rolle bei der Entwicklung von Offshore-Windparks). Die Expansion in erneuerbare Energien und die Reduktion von Kohlenstoffemissionen sind zentrale Aspekte der Unternehmensstrategie, die bei SSE von Goldman Sachs als besonders zukunftsträchtig eingestuft werden.

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Iberdrola – der Energiespezialist aus Spanien

Die mit rund 77 Mrd. Euro kapitalisierte Iberdrola ist ein spanisches Energieunternehmen und zugleich einer der größten Produzenten von Windenergie weltweit. Die starke Präsenz in Europa und Amerika und die kontinuierlichen Bemühungen zur Erweiterung des Portfolios an erneuerbaren Energien machen Iberdrola zu einer attraktiven Investitionsmöglichkeit v.a. aufgrund der angelaufenen Energiewende in Europa und vor dem Hintergrund einer bald steigenden stromnachfrage infolge des angelaufenen Ausbaues von KI-Rechenzentren. Zu den Kerngeschäften gehören ja die Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vermarktung von Elektrizität und Erdgas. Mit seinen Dienstleistungen erreicht das spanische Unternehmen rund 16 Millionen Kunden, neun Millionen davon in Spanien. Das Unternehmen zählt außerdem zu den größten Erzeugern von Hydro-, Thermal- und Nuklearenergie in Spanien. Goldman Sachs schätzt hier v.a. die langfristigen Wachstumschancen und die stabilen Erträge von Iberdrola als sehr positiv ein.

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Ørsted – der ehemalige Öl- und Gaskonzern ist jetzt ein GreenEnergy-Spezialist

Schließlich ist es die Story rund um das Unternehmen Ørsted, die wir explizit ansprechen möchten. Ørsted, ursprünglich als dänisches Öl- und Gasunternehmen bekannt, hat sich vollständig auf erneuerbare Energien umorientiert. Mit einem klaren Fokus auf Offshore-Windenergie ist Ørsted führend in der Transformation zu einer nachhaltigen Energienutzung, was sowohl Risiken, aber auch enorme Wachstumschancen bieten könnte. Was Goldman angeht, so wird der Konzern v.a. aufgrund seiner starken Position im Bereich Offshore-Windenergie favorisiert. Das Unternehmen hat sich mittlerweile als Marktführer etabliert und profitiert von den globalen Bemühungen um den Ausbau erneuerbarer Energien. Als Wachstumstreiber werden hier v.a. die wachsenden Investitionen in Offshore-Projekte genannt, was zukünftig vor dem Hintergrund der steigenden energienachfrage in eine bessere Rentabilität münden dürfte. Immerhin zählt das mit rund 23,42 Mrd. Euro kapitalisierte Unternehmen zu den größten Energie-Versorgern mit Spezialisierung in der Errichtung von Windenergieparks in Nordeuropa.

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