Liebe Leser,
der Aktienkurs des Kreuzfahrtkonzern Carnival (CCL) stieg am 25. Juni um 8 %, nachdem das Unternehmen besser als erwartete Zahlen vorlegte und eine starke Prognose für das laufende Fiskaljahr abgab. Die meisten Analysten neigen dazu, die vorgelegten Zahlen als einen weiteren Beweis dafür zu sehen, dass das Unternehmen mit seinen Plänen zur Vereinfachung des Geschäfts an Dynamik gewinnt, was die Effizienz steigert und die Margen in den kommenden Jahren erhöhen wird. Und so hat bspw. Goldman sein Buy-Rating mit dem Kursziel von 22 USD für die CCL-Aktie bestätigt. Eine weitere positive Nachricht für die Tourismusbranche kommt aus Barcelona. Die Stadt hat angekündigt, die Vermietung von Ferienwohnungen an Touristen bis 2028 zu verbieten. Und das ist wohl langfristig eine sehr gute Nachricht für die Hotelbetreiber und Reiseplattformanbieter, weswegen wir uns heute einige Top-Stocks aus diesen Trendsegment anschauen werden. Legen wir also los.
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/PA1436583006/DI/carnival-corp/aktien-68786-68112-6200327-416519-5323419
Carnival Cruise (CCL) – der Konzern profitiert von der gestiegenen Reiselust
Die Aktie des Kreuzfahrtkonzerns Carnival (CCL) stieg am 25. Juni, nachdem der Konzern im zweiten Quartal einen Gewinn erzielt hatte, wobei die Wall-Street-Analysten mit einem Verlust rechneten. Carnival gab an, dass sein Nettogewinn für die drei Monate bis zum 1. Mai 92 Mio. USD oder 7 Cent pro Aktie betrug. Und so lag das EPS von 0,11 USD über den erwarteten -0,02 USD, nachdem man im Vorjahresquartal einen Verlust von 407 Mio. USD oder -32 Cent pro Aktie ausgewiesen hat. Der Umsatz stieg von 4,91 Mrd. USD im Vorjahresquartal auf 5,78 Mrd. USD und übertraf ebenfalls die Analystenschätzung von 5,68 Mrd. USD. "Wir haben unglaubliche Fortschritte bei der Verbesserung unserer kommerziellen Abläufe, der strategischen Neuausrichtung unserer Portfoliozusammensetzung und der Formulierung von Wachstumsplänen gemacht... Auf der Grundlage dieser Bemühungen haben wir ein weiteres Quartal mit Rekorden abgeschlossen, diesmal in Bezug auf Umsatz, Betriebsergebnis, Kundeneinlagen und Buchungsniveau, und unsere Prognose in jeder Hinsicht übertroffen", kommentierte Josh Weinstein, Chief Executive Officer von Carnival, was wirklich optimistisch stimmt und die Annahme einer enorm hohen Reiselust, die den globalen Tourismustrend begründet, zusätzlich bestätigt.
Die Reiselust steigt und die höheren Preise werden akzeptiert
Dies sieht man ebenfalls am starken Ergebnis von Carnival. Der Konzern berichtete u.a., dass die positive Gewinnentwicklung im vergangenen Quartal durch höhere Ticketpreise und höhere Ausgaben an Bord angetrieben war. So lag bspw. der durchschnittliche Ticketumsatz pro Reisetag bei rund 154,49 USD und dies ist laut Goldman-Analysten rund 7,2 % mehr als im Vorjahr. Die sog. OnBoard-Ausgaben erhöhten sich um 2,9 %, wobei die Auslastungsquote 104 % erreichte und die erwarteten 103,3 % übertraf. Kombiniert mit der besseren Effizienz des operativen Reisegeschäfts, wobei es dem Konzern tatsächlich gelungen ist, die Reisekosten um 0,3 % zu senken, mündete dies in eine bessere Gewinnentwicklung, was von den Marktteilnehmern auch begrüßt wurde.
Carnival – die Nachfragetrends sind stark. Die Prognose wird erhöht
Anschließend hat das Konzernmanagement Aufgrund der anhaltend starken Nachfragetrends seine Erwartungen für das Jahr erhöht, wobei die Nettorenditen nun laut dem laut dem CEO voraussichtlich über 10 % steigen und Carnival Richtung zweistelliger Renditen auf das investierte Kapital treiben werden. "Wir sind sehr erfreut über die anhaltende Beschleunigung der Nachfrage für 2025 und darüber hinaus, die auf den fantastischen Erfolgen im Jahr 2024 aufbaut. Dieser positive Trend ist ein Beweis für die erfolgreiche Umsetzung unserer Nachfragegenerierungsmaßnahmen und die Bereitstellung außergewöhnlicher Urlaubserlebnisse an Bord", führte er weiter aus, was die vorheraufgestellte Annahme über die globale Stärke des Reisetrends zusätzlich bestätigt. Das erreichte Resultat beflügelte logischerweise auch die Aktie anderer Kreuzfahrtanbieter wie Norwegian Cruise (NCLH) und Royal Caribbean (RCL), sodass auch sie mitangesprungen waren.
Barcelona will bis 2028 die Vermietung von Ferienwohnungen an Touristen verbieten
Barcelona, eines der wichtigsten Touristenziele Spaniens, hat angekündigt, die Vermietung von Wohnungen an Touristen bis 2028 zu verbieten. Diese Maßnahme soll die wachsende Wohnungsnot in der Stadt bekämpfen und dem Wohnraum für Einheimische Vorrang vor touristischer Nutzung geben. Ziel ist es, den Anstieg der Immobilienpreise zu bremsen und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern, so das Vorhaben des sozialistischen Bürgermeister Jaume Collboni. Und diese Nachricht ist besonders positiv für Hotelbetreiber, da das Verbot von Ferienwohnungen die Konkurrenz für traditionelle Hotels verringern wird. Da Touristen keine Ferienwohnungen mehr mieten können, werden sie vermehrt auf Hotels ausweichen müssen, was bei höheren Hotelpreisen noch mehr Geld in die Kassen der Hotelbetreiber spülen wird. Potenziell wäre auch eine Situation denkbar, wo auch andere Großstädte und andere beliebte Reiseziele der Welt zukünftig dem Barcelona-Beispiel folgen werden, was die Umsatzstory der globalen Hotelketten wie Marriott (MAR), Hilton (HLT) etc. zusätzlich mitankurbeln wird. Gleichzeit ist es auch eine positive Nachricht für das ohnehin florierende Geschäft verschiedener etablierter Reiseplattformen wie Booking Holdings (BKNG).
Booking (BKNG), weil wo sonst bucht man eine Reise, wenn nicht im Internet!
Die Top-Story der Reiseplattform Booking (BKNG) haben wir schon oft thematisiert. Der Konzern profitiert logischerweise von einer starken Reisenachfrage, denn wo sonst bucht man im Digitalen Zeitalter die Hotels, Flugtickets, Transport etc., wenn nicht im Internet. Doch das Unternehmen profitiert auch zugleich von seiner Reiseangebot-Gestaltung, die bei den Touristen gut ankommt und seiner soliden Partnerbasis, die neben der starken Reiselust als das Fundament für das Wachstum des BKNG-Geschäfts fungiert. Die strategischen Partnerschaften haben auch schon früher eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Wachstumskurses des Unternehmens gespielt, indem sie die Dynamik seiner verbraucherorientierten Marken wie Booking.com, Priceline, Agoda, KAYAK und OpenTable vorangetrieben haben.
Booking – Dank Partnerschaften auf Wachstumskurs
Was die neueste Partnerschaftsentwicklung angeht, so unterzeichnete bspw. Agoda am 19. Juni eine Absichtserklärung mit dem Singapore Tourism Board, um Singapur als Top-Reiseziel in Südostasien zu fördern, indem Marken und Attraktionen aus Singapur auf der Grundlage seiner Expertise im Bereich Online-Reisen und seiner Partnernetzwerke hervorgehoben werden. Es wird erwartet, dass dieser Deal Agoda dabei helfen wird, bei Singapur-Reisenden Fuß zu fassen, was letztendlich die Netzwerkerweiterung für Booking bedeuten würde.
Bookings Initiativen zur Erweiterung des Serviceangebots werden die Kundenloyalität erhöhen
In Bezug auf Singapur muss man auch positiv erwähnen, dass sich der Konzern auch um die Erweiterung seines Service-Produktportfolios intensiv bemüht. So kooperiert man in dieser Hinsicht mit der Development Bank of Singapore (DBS), um u.a. die Kundenbindung zu erhöhen. Das Ziel dieser Partnerschaft ist die Einführung eines Prämienpunkte-Einlösungssystems für Kunden in Hongkong. Kunden, die am DBS$ (Treupunkteprogramm der DBS) teilnehmen und COMPASS Dollar-Kreditkarten besitzen, können ihre Punkte nahtlos bei Hotelbuchungen auf der Agoda-Website einlösen. Dies steigert die Kundenzufriedenheit, erhöht aber zugleich auch die Kundenbindung an die Reiseplattform, was eine solide Grundlage für die Geschäftskonstanz und das Wachstum bildet. Zu erwähnen bleit lediglich, dass Agoda mit Sitz in Singapor auch mit dem chinesischen Konzern Meituan zusammenarbeitet, um sich auch im chinesischen Reisemarkt entsprechend profitabel zu positionieren.
IT-Partnerschaft mit Amadeus sorgt für bessere Effizienz
In dieser Hinsicht bleibt es zu erwähnen, dass sich die Partnerschaft zwischen Priceline und die IT-Konzern Amadeus weiterentwickelt, was ebenfalls positiv zu der Geschäftsperformance beiträgt. Das Ziel ist eine verbesserte Luftverteilung der Reisegäste. Diese langfristige Partnerschaft wird es Priceline ermöglichen, über die Amadeus Travel Platform mit vielen der weltweit führenden Fluggesellschaften auf spezifische Reiseinformationen zuzugreifen. Auf diese Weise wird man in der Lage sein, den Reiseveranstaltern und Reisenden, die über Peerspace buchen, exklusive Rabatte auf Hotels und Mietwagen anzubieten, was zur enormen Verbesserung des Kunden-Erlebnisses und der Plattformloyalität beitragen wird.
Booking - Nischentrends werden ebenfalls erfolgreiche monetisiert
Interessant ist auch die Trendtendenz, wo Booking versucht auch ganz neue Kundengruppen, ganz abseits des Tourismus-Mainstreams für sich zu gewinnen. So gab man bspw. am 11. Juni bekannt, dass man mit dem Stonewall National Monument Visitor Center kooperieren wird, um die Einbeziehung von LGBTQ+ Reiseerlebnissen zu fördern. Es wird erwartet, dass dies die Zugkraft des Unternehmens bei LGBTQ+ Reisenden unterstützen wird. Und damit ist BKNG wohl auf dem besten Weg, auch diese spezifische Nische des Reisetrends erfolgreich anzuzapfen und seinem ohnehin starkdiversifizierten Umsatzmix hinzuzufügen.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: besitzt Aktien von Carnival, die im Text mitangesprochen werden.
Tourismus
Alaska Air Group Inc. | 53,95$ | 2,03 % |
Southwest Airlines Co. | 32,58$ | 0,50 % |
Skywest Inc. | 111,32$ | 0,46 % |