Anlagetrend Cannabis: warum man besonders die Aktien von Tilray und Scotts Miracle-Gro Richtung Ende 2024 im Blick haben sollte!

08.08.2024
um 12:04 Uhr

Liebe Leser,

die US-amerikanische Präsidentschaftswahl kommt immer näher und ein möglicher Sieg der Demokraten in den USA könnte sich positiv auf Cannabis-Aktien auswirken. Grund dafür ist v.a. die Tatsache, dass die Demokraten-Partei tendenziell eine liberalere Haltung gegenüber Cannabis einnimmt. Die Demokraten neigen dazu, eine bundesweite Legalisierung oder eher gesagt Dekriminalisierung zu unterstützen, was den Markt für Cannabis-Unternehmen erheblich erweitern könnte. Zudem setzen sie sich oft für Gesetzesänderungen ein, die Cannabis-Unternehmen den Zugang zu Bankdienstleistungen erleichtern würden.

Eine demokratische Regierung könnte potenziell auch mehr Mittel für die medizinische Cannabis-Forschung bereitstellen und offener für den internationalen Cannabis-Handel sein

Dies würde es US-Unternehmen ermöglichen wird, neue Märkte zu erschließen. Schließlich wären in Zeiten eines ökonomischen Aufschwungs auch steuerliche Entlastungen für die Branche denkbar, was die Rentabilität der Unternehmen verbessern würde. Der Markt wäre ebenfalls bereit, den möglichen Demokraten-Sieg auf der Seite von Cannabisstocks zu spielen. Die Bestätigung dieser Annahme sah man an der charttechnisch positiven Reaktion der meisten Cannabisaktien und -ETFs, als sie am Tag nach Bidens Rücktritt und seiner Ablösung durch Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten ansprangen. Und daher ist es wichtig, Top-Cannabisaktien Richtung Ende 2024 zumindest auf der Watchlist zu haben. legen wir also los!

Unbenanntfffrr

https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US88688T1007/FFM/tilray-brands-inc/aktien-9782298-3639461-6427448-10667519-4798196-69132-19676059-4856137-37899343-18117216-39002367


Tilray Brands (TLRY) - Der Cannabis-Konzern mit Portfolioerweiterung

Das Cannabisunternehmen Tilray hat sich während seiner Entwicklung dazu entschlossen, das Produktportfolio zu diversifizieren und hat in dieser Hinsicht auf Craft-Bier gesetzt. Diese zusätzliche Umsatzstory begann vor einem Jahr, als Tilray eine Reihe von Craft-Bier-Marken von Anheuser-Busch kaufte, darunter beliebte Brands wie Shock Top, Montauk Brewery und Redhook Brewery. Diese Wette beginnt sich nun auszuzahlen, denn das Unternehmen meldete Ende Juli einen besser als erwarteten Quartalsumsatz, was zum Teil auf seinen Vorstoß in das Biergeschäft zurückzuführen ist. Außerdem hob Tilray seine Gewinnschätzung für das Geschäftsjahr 2025 an, was ebenfalls leicht optimistisch stimmt. In expliziten Zahlen sieht die Entwicklung folgendermaßen aus: Tilrays-Getränke- und Alkoholsparte erlebte im vergangenen Q4 einen Umsatzsprung von 127 % auf 76,7 Mio. USD und macht nun rund 33 % des Gesamtumsatzes aus. "Der Anstieg wurde durch neue Produktinnovationen und Beiträge unserer Craft-Akquisitionsmarken angeführt", sagte das Unternehmen in einer Erklärung.

Tilrays Verschuldungsgrad wird geringer

Der Bruttogewinn in der Sparte rund um Getränke und Alkohol stieg im Quartal um 146 % auf 40,8 Mio. USD, was man ebenfalls positiv erwähnen sollte. Denn gerade diese Entwicklung führte dazu, dass Tilray seinen Quartalsverlust auf 15,4 Mio. USD oder 4 Cent pro Aktie, verglichen mit einem Nettoverlust von 119,8 Mio. USD oder 15 Cent pro Aktie im Vorjahresquartal verringerte. Tilray meldete auch, dass der Konzern seine Netto-Verschuldung "erheblich" um etwa 300 Mio. USD reduzierte und seine Kosteneinsparungsziele übertroffen habe. "Diese Ergebnisse wurden durch die erfolgreiche Umsetzung unserer Diversifizierungsstrategie erreicht, die wir im Jahr 2020 begonnen haben…", sagte Irwin D. Simon, Chief Executive von Tilray, in einer Erklärung. Und so rechnen das Unternehmen für 2025 mit einem rund 26%igen Umsatzanstieg auf etwa 0,95 bis 1 Mrd. USD.

Tilrays Übernahmeinitiativen und internationale Wachstumschancen

Der Konzern-CEO sagte Ende Juli, dass das Unternehmen weiterhin über mögliche Übernahmen nachdenkt, da "die Erweiterung des Produktportfolios um Bier und Spirituosen ein wirklich guter Schritt war", so der CEO nach der Vorlage von aktuellen Quartalszahlen. An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass Tilray neben einer guten Entwicklung im Bereich Craft-Bier auch über plausible Wachstumschancen v.a. in Deutschland verfügt. Grund dafür ist der Start der in diesem Jahr angelaufene Start der deutschen Cannabis-Legalisierung. Abschließend zu Tilray muss man erwähnen, dass der Konzern im vergangenen Quartal im Sinne einer operativ-technischen Entwicklung zum ersten Quartal seit einer langen Zeit wirklich positiv überrascht hat. V.a. die Situation mit einem soliden Gewinnanstieg bei einer besser als erwarteten bereinigten Bruttomarge und einem positiven bereinigten freien Cashflow für das Geschäftsjahr 2024 haben eine zwar sehr spekulative, dennoch berechtigte Wachstumsfantasie geweckt.

Unbenanntgvg

ScottsMiracle-Gro (SMG) – der führende Anbieter von hydroponischen Gartenprodukten für die Cannabisindustrie

Scotts Miracle-Gro (SMG) ist eigentlich ein führender Vermarkter von Markenprodukten für Rasen und Garten für Verbraucher sowie von Produkten für den Innen- und Hydrokulturanbau und so hat das Unternehmen auch gute Chancen von der womöglich positiven Entwicklung im Cannabistrend mitzuprofitieren. Bis dahin ist es jedoch eine besser als erwartete operative Performance im vergangenen Quartal, die nun für Aufmerksamkeit sorgt und einer explizit genaueren Betrachtung bedarf. Denn das Unternehmen meldete ein deutliches Wachstum bei wichtigen Finanzkennzahlen, was im Groben die robuste Nachfrage bei einer starken Kundenbindung und einer guten betrieblichen Effizienz widerspiegelt. Dies sieht man v.a. an der signifikanten Verbesserung der Bruttomarge von 18,4 % auf 29,5 %, bei einem nur 7%igen Umsatzwachstum. Das US-Konsumgütersegment verzeichnete dabei einen Anstieg des Nettoumsatzes um 11 %, was ebenfalls ein positives Zeichen für die weiterhin stabile US-Nachfrage ist. Und so meldete das Unternehmen einen signifikanten Anstieg des Nettogewinns von 43,7 Mio. USD in Q3/23 auf 132,1 Mio. USD.

Strategische Initiativen von SMG und Die Aussicht auf Reduzierung des Verschuldungsgrads

Genauso wie Tilray bemüht sich auch Scotts Miracle-Gro um die Fortsetzung des Schuldenabbaus, was allerdings zu einem Rückgang der Zinsaufwendungen um 18 % im Vergleich zum Vorjahresquartal führte. Jim Hagedorn, Chairman, CEO und President von ScottsMiracle-Gro, kommentierte die Leistung des Unternehmens mit den Worten: "Trotz eines schleppenden Starts in die Rasen- und Gartensaison haben wir im dritten Quartal des Geschäftsjahres erfolgreich ein signifikantes Point-of-Sale-Wachstum, Rentabilität und Aktiengewinne in unserem gesamten Konsumgüterportfolio erzielt." Er zeigte sich auch zuversichtlich in Bezug auf die Position des Unternehmens für das vierte Quartal und rechnet mit einer starken Herbstsaison. Mit Blick auf die Zukunft erwartet ScottsMiracle-Gro eine anhaltend starke Leistung im US-Verbrauchersegment, die auf gut getimte Medien- und Werbepläne in Zusammenarbeit mit Einzelhandelspartnern zurückzuführen ist. Das Unternehmen strebt auch an, das Hawthorne-Segment (Hauptprodukt: Hydrokultur- und Indoor-Gartenausrüstung) trotz des prognostizierten Umsatzrückgangs für das Geschäftsjahr für zukünftiges Wachstum zu positionieren. Und damit ist die SMG-Aktie Richtung Ende 2024 ebenfalls ein sehr interessanter Watchlist-Kandidat.

Unbenanntvgf

Was andere Stocks2Watch angeht,

so hat sich hier im globalen sinne nicht viel verändert. Um von Cannabis-Trendtendenz erfolgreich profitieren zu können, muss man als Trader und Investor zwischen den verschiedenen Trendrichtungen unterscheiden können. In erster Linie sind da natürlich die Cannabisproduzenten und Handelsketten, wo eine Positionierung erfolgreich sein könnte. Unternehmen dieser Sparte spezialisieren sich auf den Anbau von Marihuana in spezialisierten Innenräumen und Gewächshäusern und vertreiben anschließend fertige Produkterzeugnisse an die Kunden.

Die Übersicht von Cannabisaktien, die man zumindest kennen sollte

Cresco Labs. (CRLBF) ist bspw. ein führender Großhändler von Marken-Cannabisprodukten. Ab 2022 betreibt das Unternehmen auch 71 Einzelhandelsgeschäfte (Apotheken), dabei werden seine Produkte in über 1.100 weiteren Apotheken verkauft. Außerdem hat man schon 13 eigene Produktionsstätte. Das Unternehmen ist in 8 US-Bundesstaaten aktiv, darunter sechs der bevölkerungsreichsten Bundesstaaten der USA.

Die Cronos Group (CRON) war die erste Cannabis-Aktie, die im Februar 2018 an der Nasdaq notiert wurde. Der Konzern verkauft sowohl medizinische als auch Freizeit-Marihuana-Produkte unter vier Marken. Gleichzeitig bietet man in einigen anderen Ländern Produkte wie getrockneter Cannabis, Verdampfer und Esswaren an. Was die USA angeht, so ist das Geschäft dort lediglich auf Hanfpräparate beschränkt. Dies bedeutet, dass im Fall einer Legalisierung von Cannabis-Produkten das Unternehmen auch die USA als einen Absatzmarkt für seine Produkte entdecken wird.

OrganiGram Holdings (OGI). Es ist ein lizenzierter Anbieter von medizinischem und Freizeit-Marihuana in Kanada. Es verfügt über ein Vertriebs- und Vertriebsnetz in den 10 kanadischen Provinzen und im Territorium Yukon, bedient aber auch den israelischen und australischen medizinischen Markt. Der Konzern hat zuletzt erhebliche Investitionen in seine Anlagen und Automatisierung der Prozesse getätigt, was potenziell zur Kosten-Effizienz führen sollte.

Village Farms International (VFF) ist einer der am längsten operierenden vertikal integrierten Gewächshausbauern in Nordamerika. Der Konzern produziert und vertreibt 365 Tage im Jahr frische, hochwertige Produkte mit Beständigkeit an nationale Lebensmittelhändler in den USA und Kanada.

Trulieve Cannabis Corp. (TRUL) ist ein Multi-State-Operator (MSO), der in 11 Bundesstaaten tätig ist, insbesondere in Arizona, Florida und Pennsylvania. Es war der erste Betreiber von medizinischem Marihuana, der in Florida lizenziert wurde. Mit der Übernahme von Harvest Health & Recreation Inc. im Wert von 2 Mrd. USD im Jahr 2021 ist Trulieve gut positioniert, wenn bspw. Florida in den kommenden Jahren Freizeitmarihuana legalisiert.

Green Thumb Industries (A2JN3P) zählt ebenfalls zu den größten US-amerikanischen MSOs. Der Konzern besitzt 80 Cannabis-Einzelhandelsgeschäfte in 15 Bundesstaaten in den USA und betreibt 18 Produktionsstätten. Dabei ist das Unternehmen ist seit 2020 tatsächlich profitabel. Green Thumb besitzt auch Lizenzen für etwa doppelt so viele Einzelhandelsstandorte, was im Fall von entsprechenden Gesetzesinitiativen eine schnelle Expansion zur Folge haben würde.

GrowGeneration (GRWG) besitzt und betreibt spezialisierte Einzelhandelsgeschäfte für Hydrokultur und Bio-Gartenbau. Das Unternehmen ist ein Vermarkter und Vertreiber von Nährstoffen, Kultursubstraten, fortschrittlicher Innen- und Gewächshausbeleuchtung, Belüftungssystemen und Zubehör für den hydroponischen Garten. Dabei fungiert man als Zulieferer der Cannabisbranche.

Canopy Growth (CGC) beschäftigt sich mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Verkauf von Produkten auf Cannabis- und Cannabinoidbasis sowohl für den Gebrauch durch Erwachsene als auch für medizinische Zwecke.

Aurora Cannabis (ACB) beschäftigt sich ebenfalls mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Verkauf von Cannabis und Cannabisderivaten in Kanada und international. Das Unternehmen ist in den kanadischen Segmenten Adult-Use und International Medical Cannabis tätig. Aurora teilte Ende Juli mit, dass man zwei Lizenzen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nach dem neuen deutschen Medizinalcannabisgesetz erhalten hat. Im Rahmen der neuen Lizenz kann Aurora auch ein zugelassenes zusätzliches Produkt anbauen und plant, sein Angebot auf die schnell wachsende deutsche Patientenbasis auszuweiten. Aurora erhält außerdem eine spezielle Forschungs- und Entwicklungslizenz, die es ermöglicht, bis zu sieben weitere neuartige Sorten am Standort des Unternehmens in Leuna, Deutschland, zu testen.

Eine weitere Möglichkeit den aufkommenden Cannabistrend zu spielen, wäre die Investition in sog. Dienstleister. Diese haben mit dem eigentlichen Anbau und den damit verbundenen Risiken nichts zu tun und positionieren sich maximal komfortabel, um von dem allgemeinen Hype möglich risikomindernd zu profitieren. Einer von ihnen ist das Unternehmen Innovative Industrial

Properties (IIPR). Der Konzern ist ein REIT (Real Estate Investment Trust). Dieser Immobilienfonds spezialisiert sich auf die Verpachtung von Geschäftsflächen, die alle entweder als Gewächshäuser oder spezialisierte Innenräume für den Cannabisanbau für medizinische Zwecke benutzt werden.

Fazit

Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 könnten einen erheblichen Einfluss auf den Cannabis-Markt haben, insbesondere bei einem Sieg der Demokraten, die eine liberalere Haltung gegenüber Cannabis einnehmen. Die mögliche bundesweite Legalisierung oder Dekriminalisierung, erleichterter Zugang zu Bankdienstleistungen und mehr Mittel für die medizinische Cannabis-Forschung sind nur einige der positiven Entwicklungen, die eine demokratische Regierung mit sich bringen könnte. Dies eröffnet Cannabis-Unternehmen neue Chancen und Märkte. Und daher ist ratsam, die Entwicklungen genau zu verfolgen und Top-Cannabis-Aktien Richtung Ende 2024 auf der Watchlist zu behalten, um von möglichen positiven Marktveränderungen zu profitieren.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid besitzt derzeit Aktien von Tilray, die im Text mitangesprochen werden.