Liebe Leser,
Die künstliche Intelligenz hat sich in den letzten Jahren von einem Nischenthema zu einem der wichtigsten Treiber der Technologiebranche entwickelt. Dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach auch 2025 fortsetzen und bietet Anlegern spannende Chancen. Die rasante Entwicklung in Bereichen wie maschinelles Lernen, natürliche Sprachverarbeitung und Computer Vision eröffnet Unternehmen völlig neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Produktinnovation. Gleichzeitig wächst der Markt für KI-Anwendungen exponentiell.
Spracherkennung, Bilderkennung, Robotik und autonomes Fahren sind Top-KI-Trends
Laut Prognosen von IDC wird der weltweite Umsatz mit KI-Systemen bis 2025 auf über 500 Mrd. USD ansteigen. Besonders gefragt sind Lösungen für Spracherkennung, Bilderkennung, Robotik und autonomes Fahren. Auch im Cloud-Computing und bei Halbleitern spielt KI eine immer größere Rolle. Für Anleger bietet dieser Megatrend attraktive Investmentmöglichkeiten - allerdings ist eine sorgfältige Auswahl der richtigen Aktien entscheidend. Im Folgenden thematisieren wir fünf vielversprechende KI-Aktien, die 2025 besonders großes Potenzial haben könnten. Der Fokus liegt dabei auf den spannenden Wachstumsstories wie der von Cerence und Aurora Innovation, aber auch NVIDIA, Amazon und Netflix.
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Cerence (CRNC): Der Hidden Champion der Sprachassistenten
Cerence mag vielen Anlegern noch kein Begriff sein, doch das Unternehmen ist führend bei KI-gestützten Sprachassistenten für die Automobilindustrie. Die Technologie von Cerence steckt in über 400 Millionen Fahrzeugen weltweit und wird von nahezu allen großen Autoherstellern eingesetzt. Und mit der zunehmenden Vernetzung und Automatisierung von Fahrzeugen dürfte die Nachfrage nach intelligenten Sprachsteuerungssystemen weiter stark anziehen.
Cerence profitiert dabei von mehreren Megatrends
Zum einen nimmt die Komplexität moderner Infotainment-Systeme stetig zu, was intuitive Sprachsteuerung immer wichtiger macht. Zum anderen gewinnen Fahrerassistenzsysteme an Bedeutung, bei denen natürlichsprachliche Interaktion eine Schlüsselrolle spielt. Nicht zuletzt treibt der Trend zum autonomen Fahren die Nachfrage nach KI-gestützter Spracherkennung. Dabei investiert das Unternehmen massiv in Forschung und Entwicklung, um seine Technologieführerschaft auszubauen. Ein Fokus liegt dabei auf der Verbesserung des Sprachverstehens durch Deep Learning. Zudem arbeitet Cerence an multimodalen KI-Systemen, die Sprache, Gestik und Kontextinformationen kombinieren. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die natürliche Interaktion zwischen Mensch und Fahrzeug.
Erweiterte Zusammenarbeit mit NVIDIA sorgt für Wachstumsfantasie und einen massiven Kurssprung
Die Aktien von Cerence legten in nur wenigen Tagen von 8,05 USD auf bis zu 27,50 USD zu und erreichten mit 27,50 USD den höchsten Stand seit Sommer 2023. Grund für den Kurssprung ist eine erweiterte Zusammenarbeit mit NVIDIA, die die Entwicklung der KI-basierten Fahrzeugtechnologie von Cerence vorantreiben soll. Gemeinsam arbeiten die Unternehmen daran, das Cerence Automotive Large Language Model (CaLLM) zu optimieren – eine Technologie, die Fahrzeuge in die Lage versetzt, besser auf die Stimme der Fahrer zu reagieren. Mit der Unterstützung von Nvidia AI Enterprise und anderen Technologien wie NVIDIA DRIVE AGX Orin sollen schnellere Assistenzsysteme, verbesserte Nutzererfahrungen sowie erhöhte Sicherheit und Privatsphäre in Fahrzeugen ermöglicht werden. Laut Cerence-Vizepräsident Nils Schanz stärkt diese Partnerschaft die Position des Unternehmens als führender Anbieter von KI-Lösungen im Automobilsektor und bietet Autoherstellern skalierbare, generative KI-Lösungen.
Aurora Innovation (AUR) – Der Deal mit NVIDIA und Continental für autonome LKWs ist der Kurstreiber
Die Aktien von Aurora Innovation (AUR) schossen am 7. Januar um 36 % in die Höhe, nachdem das Unternehmen eine langfristige Partnerschaft mit NVIDIA und dem deutschen Zulieferer Continental zur Entwicklung und Einführung selbstfahrender Lkw bekannt gab. Im Rahmen des Deals wird die NVIDIA-Plattform DRIVE Thor, eine zentrale Recheneinheit für autonome und assistierte Fahrsysteme, in das Aurora-Driver-System integriert. Zudem wird Continental diese Technologie ab 2027 in Serie produzieren, um eine großflächige Einführung von selbstfahrenden Lkw zu ermöglichen. Aurora-CEO Chris Urmson sprach in der Vergangenheit von einem "Schritt-für-Schritt-Ansatz" und plant, den Dienst zunächst mit nur 10 Lkw zu starten. Obwohl sich der ursprüngliche Zeitplan von 2024 auf 2025 verschoben hat, erwartet das Unternehmen keine nennenswerten finanziellen Auswirkungen.
Spekulativ, dennoch plausibel
Hierbei handelt es sich primär um eine spekulative Trendstory. Viele Investoren haben den Namen Aurora Innovation am 7. Januar wohl erst zum ersten Mal gehört, wobei die Verbindung mit NVIDIA und Continental der eigentliche Kurstreiber war, v.a. nachdem die Nachricht über die NVIDIA-Cerence-Partnerschaft die Cerence-Aktie regelrecht explodieren ließ. Zu beachten gilt jedoch, dass sich Aurora mit seiner Vision rund um autonome LKWs in einem Bereich mit einem enormen Wettbewerb befinden, was eine enorme Menge an Investitionen erfordern wird, um ans Ziel zu gelangen. Dennoch sollte man diese Story kennen, da sie kennzeichnen für die Entwicklungsrichtung des allgemeinen Trends rund um das autonome Fahren ist. Was Continental angeht, so wird der Konzern seine dieses System im Jahr 2027 in Serie produzieren, um einen großflächigen Einsatz von selbstfahrenden LKWs zu ermöglichen.
NVIDIA (NVDA): Der unumstrittene Marktführer bei KI-Chips
Wenn es um KI-Hardware geht, führt an NVIDIA kein Weg vorbei. Die Grafikprozessoren (GPUs) des Unternehmens sind der De-facto-Standard für das Training komplexer neuronaler Netze. NVIDIAs Chips beschleunigen KI-Anwendungen in Rechenzentren, Supercomputern und zunehmend auch in Fahrzeugen und Robotern. Mit dem Boom der generativen KI ist die Nachfrage nach leistungsfähiger Hardware geradezu explodiert. NVIDIA konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2024 um beeindruckende 126 % auf 60,9 Mrd. USD steigern. Der Gewinn pro Aktie vervierfachte sich sogar auf 12,96 USD. Besonders stark wuchs das Datacenter-Geschäft mit einem Plus von 217 %. Hier profitiert NVIDIA von massiven Investitionen großer Cloud-Anbieter und Tech-Konzerne in KI-Infrastruktur.
NVIDIA - Wachstum voraus
Für die kommenden Jahre sehen Analysten weiterhin enormes Wachstumspotenzial. Der Markt für KI-Chips dürfte bis 2025 jährlich um über 40 % zulegen. NVIDIA hat hier mit einem Marktanteil von über 80 % eine dominante Position. Das Unternehmen investiert massiv in neue Chip-Architekturen und Software-Plattformen, um seinen Vorsprung zu halten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung spezialisierter KI-Prozessoren für unterschiedliche Anwendungsbereiche. So hat NVIDIA kürzlich den Grace Hopper Superchip vorgestellt, der speziell für große Sprachmodelle und generative KI optimiert ist. Auch im Bereich Edge Computing und IoT sieht das Unternehmen großes Potenzial für KI-beschleunigte Chips.
NVIDIA präsentiert neue Gaming-Grafikkarten und AI-Supercomputer "Project DIGITS"
Auf der CES-Technologiemesse in Las Vegas hat NVIDIA-Chef Jensen Huang die neueste Generation der Gaming-Grafikkarten vorgestellt, die mit der bahnbrechenden "Blackwell"-Architektur ausgestattet sind. Ein Highlight der neuen Serie ist die Unterstützung der vierten Generation von DLSS (Deep Learning Super Sampling). Diese Technologie verbessert die Leistung, indem sie Bilder in geringerer Auflösung rendert und mithilfe von künstlicher Intelligenz detailreich in höherer Auflösung rekonstruiert. Laut Nvidia soll die RTX 5090 mit DLSS 4.0 die Leistung der Vorgängergeneration RTX 4090 um das Doppelte übertreffen. Somit hat der Konzern 2025+ gute Chancen auch außerhalb seines KI-Geschäfts weiter zu wachsen.
AI-Desktop-Computer für jeden Haushalt
Neben den Grafikkarten kündigte Huang "Project DIGITS" an, einen AI-Desktop-Computer, der mit dem leistungsstarken GB10 Blackwell Superchip ausgestattet ist und bis zu 1 Petaflop an KI-Leistung liefert. Mit einem Linux-basierten Betriebssystem soll dieser Desktop vor allem Datenwissenschaftler, KI-Forscher und Studierende befähigen, an der Spitze des KI-Zeitalters zu agieren. Project DIGITS wird ab Mai zu einem Einstiegspreis von 3.000 USD verfügbar sein. "Mit einem KI-Supercomputer auf jedem Schreibtisch eröffnen wir eine neue Ära für KI und die Menschen, die sie gestalten werden," sagte Huang. Und in dieser Hinsicht gebe ich ihm vollkommen Recht, denn damit wird KI-Hardware zum Mainstream und schon bald zum Normalstandart vieler Privathaushalte weltweit!
Amazon (AMZN): KI als Wachstumstreiber für E-Commerce und Cloud
Der E-Commerce-Gigant Amazon setzt schon seit Jahren intensiv auf künstliche Intelligenz, um sein Geschäft zu optimieren. Von der Produktempfehlung über die Lagerlogistik bis hin zum Kundenservice - überall kommen KI-Algorithmen zum Einsatz. Mit der Cloud-Plattform AWS ist Amazon zudem einer der wichtigsten Anbieter von KI-Infrastruktur für Unternehmen. Im E-Commerce-Geschäft nutzt Amazon KI, um das Einkaufserlebnis zu personalisieren und die Conversion-Rate zu steigern. Gleichzeitig helfen Machine-Learning-Modelle dabei, Betrugsfälle zu erkennen und die Lieferkette zu optimieren. Für 2025 plant Amazon den verstärkten Einsatz von generativer KI, um Produktbeschreibungen zu erstellen und den Kundenservice zu verbessern.
Amazon investiert 11 Mrd. USD in Cloud- und KI-Infrastruktur in Georgia
Amazon plant auch, mindestens 11 Md. USD in den Ausbau seiner Cloud- und KI-Infrastruktur in Georgia zu investieren. Das Ziel ist es, die steigende Nachfrage nach fortschrittlicher Cloud-Technologie und Rechenleistung zu bedienen, die durch generative KI angetrieben wird. Die Cloud-Sparte des Tech-Giganten, erklärte, dass die Investitionen technologische Rollen wie Ingenieure für Rechenzentren, Netzwerkspezialisten und Sicherheitsfachkräfte unterstützen werden. Zusätzlich entstehen Tausende von lokalen Bau- und Lieferkettenjobs. Parallel dazu gab AWS die Eröffnung einer Cloud-Region in Thailand bekannt, unterstützt von einer früher angekündigten Investition von 5 Mrd. USD. "Wir sehen weiterhin eine schnelle Cloud-Adoption im asiatisch-pazifischen Raum", sagte Prasad Kalyanaraman, Vizepräsident für Infrastrukturdienste bei AWS, was die allgemeine Expansionsstrategie des Unternehmens und die angelaufenen Investitionen in den Ausbau der Cloud-Sparte allemal rechtfertigt.
Noch größeres Potenzial bietet KI im Cloud-Geschäft
AWS ist ja führend bei KI-Diensten wie Spracherkennung, Bilderkennung und Textanalyse. Kunden können diese Dienste einfach in ihre Anwendungen integrieren. Zudem stellt AWS die nötige Rechenleistung für KI-Workloads bereit. Im dritten Quartal 2024 wuchs der AWS-Umsatz um 19 % auf 27,5 Mrd. USD. Für die kommenden Jahre erwartet Amazon ein beschleunigtes Wachstum im Cloud-Geschäft, getrieben durch die steigende Nachfrage nach KI-Lösungen. Das Unternehmen investiert massiv in neue KI-Dienste und Chip-Technologien. So entwickelt AWS bspw. eigene KI-Prozessoren, um die Performance zu steigern und die Kosten zu senken. Vor den Hintergrund der erwarteten Margenexplosion im E-Commerce-Segment und eines starken AWS-Wachstums wäre Amazon aus meiner Sicht wohl eine der Best Ideas für 2025.
Netflix (NFLX): KI revolutioniert Streaming und Content-Produktion
Der Streaming-Pionier Netflix setzt schon lange auf künstliche Intelligenz, um sein Angebot zu optimieren. KI-Algorithmen analysieren das Sehverhalten der Nutzer und erstellen personalisierte Empfehlungen. Zudem helfen Machine-Learning-Modelle bei der Entscheidung, welche Inhalte produziert oder lizenziert werden sollen. Das vergangene Jahr 2024 war für Netflix ein Rekordjahr. Der Streaming-Dienst gewann 13,1 Millionen neue Abonnenten im vierten Quartal und knackte die Marke von 260 Millionen zahlenden Nutzern weltweit. Der Jahresumsatz stieg um 6,4 % auf 33,7 Mrd. USD. Für 2025 plant Netflix den verstärkten Einsatz von generativer KI in verschiedenen Bereichen.
Netflix’s Fokus liegt mittlerweile auf der KI-gestützten Content-Produktion
Netflix experimentiert immer mehr mit Tools, die Drehbuchautoren bei der Ideenfindung unterstützen und Animationen teilweise automatisieren. Auch bei der Synchronisation und Untertitelung von Inhalten soll KI eine größere Rolle spielen. Ziel ist es, mehr lokalisierte Inhalte schneller und kostengünstiger zu produzieren. Zudem arbeitet Netflix an KI-Systemen, die das Streaming-Erlebnis weiter personalisieren. Denkbar sind etwa dynamisch angepasste Vorschaubilder oder sogar individualisierte Schnittfassungen von Filmen. Auch im Kundenservice und bei der Qualitätskontrolle von Inhalten kommt verstärkt KI zum Einsatz.
Live-Streaming als neuer Wachstumstreiber
Ein weiterer Wachstumstreiber könnte Live-Streaming werden. Netflix übertrug ja an Weihnachten 2024 erstmals zwei NFL-Spiele und erreichte damit Rekordquoten von durchschnittlich 24 Millionen Zuschauern pro Spiel. Für die Zukunft sind weitere Live-Übertragungen geplant, bei denen KI-gestützte Analysen das Seherlebnis verbessern sollen. Was die Analysten angeht so sehen sie ebenfalls weiteres Wachstumspotenzial beim Streaming-Riesen und so hat UBS bspw. kürzlich das Kursziel auf 1.040 USD erhöht, wobei man auf das robuste Abonnentenwachstum und die viel effektiveren Monetarisierungsmöglichkeiten durch Werbung verwies.
Fazit: KI-Aktien bieten enormes Potenzial für 2025
Abschließend lässt es sich erneut erwähnen, dass die vorgestellten Unternehmen es wirklich eindrucksvoll zeigen, welches Potenzial in KI-Aktien steckt. Von Sprachassistenten über Cloud-Computing bis hin zu Streaming - künstliche Intelligenz revolutioniert zahlreiche Branchen und eröffnet völlig neue Geschäftsmöglichkeiten. Anleger sollten diesen Megatrend im Blick behalten und ihr Portfolio entsprechend positionieren. Dabei ist es wichtig, nicht nur auf die bekannten Tech-Giganten zu setzen, sondern auch spezialisierte Anbieter wie Cerence und Aurora Innovation zu berücksichtigen.
Gleichzeitig sollten Investoren die teils ambitionierten Bewertungen im Auge behalten und ihr Risiko entsprechend streuen. Bei sorgfältiger Auswahl bieten KI-Aktien jedoch die Chance auf überdurchschnittliche Renditen in den kommenden Jahren. Insgesamt dürfte der KI-Boom an der Börse auch 2025 anhalten. Die vorgestellten Unternehmen sind dabei hervorragend positioniert, um von diesem Trend zu profitieren. Mit der richtigen Mischung aus etablierten Tech-Konzernen und innovativen Spezialisten lässt sich ein zukunftsfähiges KI-Portfolio aufbauen.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.