Nutanix (NTNX)
Der mit rund 4,07 Mrd. USD kapitalisierte Cloud-Spezialist spezialisiert sich auf die Konzeption von Datacenter-Lösungen und ist somit in einem schnell wachsenden Zukunftsmarkt positioniert, was angesichts der momentanen Kursschwäche auf keinen Fall unterschätzt werden darf.
Die Kursabschläge der vergangenen Monate sind die Folge der aggressiven Firmenpolitik. Der Konzern spielt nämlich mit solchen Cloud-Infrastruktur-Providern wie Cisco Systems auf einem Feld, die es gar nicht so gerne sehen, wenn sich ein aufstrebendes Unternehmen immer mehr in ihre Produktnischen drängelt. Der Konzern bietet nämlich hyperkonvergente Infrastrukturen an, die zurzeit sehr stark nachgefragt werden. Laut Gartner soll der Umsatz in diesem Umfeld bis 2019 von 2 auf 5 Mrd. USD steigen und Nutanix hat sehr gute Chancen, von diesem Marktwachstum zu profitieren. Ende November hat das Unternehmen angekündigt, dass seine Plattform schon bald auf den Blade-Servern der Reihe Cisco UCS laufen soll, was bei dem Infrastrukturriesen keine große Freude auslöste.
Bereits im August hatte Cisco nach der damalig einseitigen Ankündigung von Nutanix, seine Software auf Cisco UCS zu bringen, den Hersteller aus seinem Partnerprogramm geworfen. Eine offizielle Begründung gab es damals nicht, allerdings liegt die Vermutung nahe, dass Cisco damit seine eigenen Hyperkonvergenzansätze schützen und entsprechend forcieren möchte. Andererseits wird darüber spekuliert, dass sich Cisco immer noch wegen der misslungenen Übernahme von Nutanix im vergangenen Jahr ärgert. So oder so dürfen diese Umstände im Fall Nutanix eher positiv als negativ betrachtet werden.
Für Beunruhigung sorgt lediglich der Umstand, dass sich Nutanix mit sehr großen Unternehmen angelegt hat, aber genau diese Ängste erscheinen angesichts der rasanten Unternehmensentwicklung in der kurz- bis mittelfristigen Perspektive als durchaus übertrieben. Denn Nutanix befindet sich gerade in einer sehr dynamischen Wachstumsphase, was auch deutlich in den besser als erwarteten Q2-Zahlen zu beobachten war.
Der Q2-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 90 % auf 166,8 Mio. USD. Der Verlust je Aktie lag bei 0,37 USD (Konsens: 0,44 USD). Was allerdings viel wichtiger ist, ist der Umstand, dass sich die Zahl der Kunden zum Quartalsende zwischen August und Oktober um 705 auf insgesamt 4473 erhöht hat. Auch die Anzahl von Großkunden hat sich erhöht. Insgesamt verzeichnete man 256 große Kundenaufträge mit einer Volumen-Summe von mehr als Eine Million. USD. Hinzu kommt, dass der Konzern nun zwei Startup-Übernahmen vollständig abgeschlossen hat und im kommenden Jahr ein robusteres und noch wettbewerbsfähigeres Produktportfolio im Bereich der Enterprise Cloud anbieten können wird.
Abschließend bleibt nur noch anzumerken, dass der Konzern wohl auch im kommenden Jahr unprofitabel bleiben wird. Der Erfolg seiner Aktie ist allerdings primär an das Wachstum des Unternehmens geknüpft. Sollte Nutanix es schaffen, schnell genug zu wachsen, um unmissverständlich zu signalisieren, dass man der Konkurrenz aktuell voraus ist, so ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Aktie eine Erholungsbewegung starten wird, die schließlich in einem Aufwärtstrend münden könnte. Immerhin bietet der adressierbare Markt von 100 Mrd. USD Nutanix genug Möglichkeiten für ein stetiges Wachstum.