FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Zur Wochenmitte erwiesen sich robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone als Stütze für den Euro. Die Region wuchs zu Jahresbeginn deutlich stärker als bisher bekannt. Im ersten Quartal betrug das Wirtschaftswachstum der 19 Euroländer zum Vorquartal 0,6 Prozent. Eine vorherige Schätzung hatte ein Wachstum von lediglich 0,3 Prozent ergeben.
Volkswirtin Melanie Debono von Pantheon Macroeconomics begründete die deutliche Abweichung mit einem starken Anstieg des irischen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die Wirtschaft des Landes war um 10,8 Prozent gewachsen. Diese Daten lagen der Expertin zufolge bei der vorherigen Schätzung noch nicht vor. Die irischen BIP-Daten seien tendenziell sehr schwankungsanfällig, da ausländische Großkonzerne durch interne Transferpreise ihre Erträge teilweise in das Niedrigsteuerland Irland verschöben und so das Wirtschaftswachstum künstlich erhöhten. Denn die Gewinne würden später in die Heimatländer der Konzerne zurückverlagert.
Derweil rückt am Devisenmarkt verstärkt die Zinssitzung der EZB am Donnerstag in den Fokus. Die Notenbank dürfte wegen der hohen Inflation die geldpolitische Wende einleiten. Der Markt rechne im Wesentlichen mit Zinserhöhungen von 0,25 Prozentpunkten bei jeder Sitzung im zweiten Halbjahr, schrieb Konstantin Veit, Portfoliomanager und Leiter für Euro-Staatsanleihen beim Vermögensverwalter Pimco. Jedoch bestehe die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank angesichts der großen Unsicherheit in Bezug auf die Inflation stärkere Zinserhöhungen vornehme./la/bgf/stk