CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Biogen hat im zweiten Quartal kräftige Einbußen hinnehmen müssen. Dennoch fiel das Jahresviertel besser aus als vom Management selbst befürchtet, und auch die Analystenerwartungen wurden übertroffen. Biogen erhöhte deshalb seine Jahresziele etwas. So soll der Umsatz nunmehr 9,9 bis 10,1 Milliarden Dollar (bis zu 9,9 Milliarden Dollar) erreichen und das bereinigte Ergebnis je Aktie 15,25 bis 16,75 Dollar, wie der Konzern am Mittwoch in Cambridge im US-Staat Massachusetts mitteilte. Bislang waren beim Umsatz 9,7 bis 10,0 Milliarden Dollar angepeilt worden und beim bereinigten Ergebnis je Aktie 14,25 bis 16,00 Dollar. Allerdings stellt sich die Firma damit weiterhin auf einen Umsatz- und Ergebnisrückgang im Vergleich zum Vorjahr ein. Den Anlegern schmeckten diese Aussichten zunächst nicht, im vorbörslichen Handel kam die Aktie zeitweise mit mehr als zwei Prozent unter Druck.
Im vergangenen Quartal ging Biogens Umsatz um sieben Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Dollar zurück. Das lag zum Teil an etwas geringeren Einnahmen im Multiple-Skerose-Geschäft, in dem Konzern unter anderem vom Schweizer Pharmakonzern Roche Tantiemen für das Mittel Ocrevus erhält. Prozentual zweistellige Rückgänge verbuchte Biogen zudem mit Spinraza zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie und in seinem Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Nachahmermedikamenten. Unter dem Strich kletterte der Gewinn mit 1,06 Milliarden Dollar jedoch auf mehr als das Doppelte, weil anders als im Vorjahr nur wenig vom Ergebnis auf nicht beherrschende Anteile fiel.
Biogen war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil die US-Medikamentenaufsicht FDA ein Alzheimer-Medikament zugelassen hatte, dessen Nutzen für Patienten umstritten ist. In Europa zog der Konzern in diesem Frühjahr den Zulassungsantrag zurück./tav/stw/mis