FRANKFURT (dpa-AFX) - Erfreut haben die Anleger am Donnerstag die Geschäftszahlen von Sartorius
Der Pharma- und Laborausrüster bleibt auf Wachstumskurs. Der Umsatz des Dax
Analyst Odysseas Manesiotis von der Berenberg Bank lobte in einer ersten Einschätzung vor allem das Segment Bioprocessing Solutions (BPS) - die Biotechnologiesparte entwickele sich weiterhin "beeindruckend", vor allem angesichts des überraschend stark nachlassenden Corona-Rückenwinds, schrieb der Experte. Das starke Kerngeschäft der Sparte überwiege selbst die vom Unternehmen gesenkten Jahresvorgaben für das Pandemiegeschäft.
Der Konzern hatte im vergangenen Jahr vor allem in der Biotechnologiesparte von der regen Nachfrage von Impfstoffherstellern profitiert. Doch inzwischen lässt der Bedarf laut dem Unternehmen schneller nach als gedacht. Sartorius rechnet deshalb für 2022 nur noch mit rund 250 Millionen Euro Umsatz aus dem pandemiebedingten Geschäft - die Hälfte des Vorjahreswerts.
Dass Sartorius trotz niedrigerer Erwartungen an das Covid-19-Geschäft an den Jahreszielen auf Konzernebene festgehalten habe, belege die Solidität der Unternehmungen, schrieb auch Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Er schätzte, dass das Wachstum des Segments BPS in diesem Jahr zehn Prozentpunkte höher ausfallen dürfte als bislang angenommen. Zugute kämen den Göttingern zudem Wechselkurseffekte.
Das Börsenjahr 2022 lief allerdings auch für Sartorius bislang unerfreulich. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Einbußen auf rund ein Drittel. Damit zählen die Titel zu den überdurchschnittlichen Verlierern im Leitindex Dax, nachdem sie lange zu den Corona-Profiteuren gezählt hatten. Noch Ende November 2021 hatte die Aktie ein Rekordhoch bei 631,60 Euro erreicht - nach Kursen um 200 Euro zu Beginn der Pandemie./bek/tav/mis