FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse
Nach dem ersten Quartal hatte der Konzern angekündigt, die beiden Zielwerte übertreffen zu wollen. In den drei Monaten bis Ende Juni legten sowohl der Nettoerlös als auch das operative Ergebnis getrieben von einer hohen Unsicherheit an den Märkten, die das Deutsche-Börse-Geschäft mit der Risikoabsicherung antrieb, steigenden Zinsen und einem regen Handel am Gasmarkt zweistellig zu. Bei beiden Werten übertraf die Deutsche Börse die Erwartungen.
Die Aktie des Börsenbetreibers legte in den ersten Handelsminuten bis zu 2,66 Prozent auf 165,80 Euro zu. Damit zählte das Papier am Mittwoch im frühen Handel zu den Dax-Favoriten. Mit dem Kursanstieg nähert sich der Kurs zudem wieder dem Rekordhoch von rund 170 Euro aus dem Sommer 2020. Die Deutsche-Börse-Aktie zählt im bisherigen Jahresverlauf wegen der Aussicht auf gute Geschäfte in unsicheren Zeiten zu den größten Gewinnern unter den deutschen Aktien. So legte der Kurs seit Ende 2021 fast 13 Prozent zu.
Im zweiten Quartal zogen die Nettoerlöse um 15 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro an - dabei kam der Großteil des Wachstums aus strukturellen Veränderungen wie neue Kunden im Bereich mit sogenannten ESG-Produkten sowie einer höheren Nachfrage nach Angeboten rund um Daten. Sechs Prozentpunkte gingen auf zyklische Effekte wie ein höheres Volumen bei Absicherungsgeschäften, Gasprodukten und Zinserträgen im Bankgeschäft zurück.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 13 Prozent auf 585 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 341 Millionen Euro und damit zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. "Inflation, Zinssätze, Volatilität - das Umfeld an den Finanzmärkten ist weiterhin von hoher Unsicherheit geprägt. Auch aus diesem Grund liegt das zweite Quartal deutlich über unseren Erwartungen", sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer.
"Neben einem starken strukturellen Wachstum wirkt sich insbesondere das steigende Zinsumfeld zunehmend positiv auf unsere Nettoerlöse aus", sagte er. "Wir gehen davon aus, dass die Volatilität in den meisten Anlageklassen weiterhin hoch bleibt und der zyklische Rückenwind somit ein zusätzlicher Wachstumsmotor für unsere Unternehmen sein wird. Die ursprünglichen Ziele für 2022 sollten wir somit deutlich übertreffen."/zb/bek/mis