FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag anfängliche Verluste bis zum Mittag mehr als ausgleichen können. Zuletzt stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen schwach aus und bestätigten einmal mehr bestehende Wachstumssorgen. Der Wirtschaftsindikator ESI der EU-Kommission fiel im Juli auf den tiefsten Stand seit knapp eineinhalb Jahren. Die Eintrübung erfolgte quer durch alle betrachteten Wirtschaftssektoren. Die drohende Gasknappheit und die hohe Inflation sprächen für eine nahende Rezession, kommentierte das Analysehaus Capital Economics.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit einer weiteren deutlichen Zinsanhebung fortgesetzt. Für den künftigen Kurs gab sich Fed-Chef Jerome Powell aber etwas vorsichtiger. Der geldpolitische Kurs sei datenabhängig, ab einem gewissen Zeitpunkt müsse die Straffung verlangsamt werden. An den Finanzmärkten gingen die hohen Zinserwartungen an die Fed etwas zurück.
Fachleute verweisen schon seit längerem darauf, dass die deutlichen Zinsanhebungen der Fed die Wirtschaft stark belasten könnte. Dies könnte sich schon am Donnerstag bewahrheiten: Am Nachmittag veröffentlicht die US-Regierung erste Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Nachdem die Wirtschaft bereits im ersten Quartal geschrumpft war, ist eine technische Rezession mit zwei Quartalen schrumpfender Wirtschaftsleistung denkbar. Erwartet wird jedoch ein leichtes Wachstum./bgf/jsl/jha/