FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Belastet wurde der Euro durch die trübe Stimmung an den Finanzmärkten. Auslöser waren zunehmende Spannungen zwischen den USA und China. Die Investoren blicken nach der demokratischen Inselrepublik Taiwan, wo die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Rahmen ihrer Asienreise Station machte. Angesichts der Drohungen aus China vor dem Besuch der Spitzenpolitikerin in Taipeh hat Taiwans Militär seine Kampfbereitschaft erhöht. Als sicher geltende Währungen wie der Dollar und der japanische Yen profitierten.
Der Euro dürfte sich nach Einschätzung von Commerzbank-Expertin Antje Praefcke zunächst in einer Spanne von 1,00 bis 1,04 Dollar bewegen. Angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Abschwächung in den USA dürften die besten Zeiten für den Dollar zwar vorbei sein. Allerdings sehe es auf der Euro-Seite kaum erfreulicher aus. "Das Risiko einer Rezession infolge der Energieengpässe scheint täglich zu steigen", schreibt Praefcke. Die Entwicklung der Gasversorgung in Europa sei daher entscheidend für die weitere Kursentwicklung.
Unter besonderem Druck stand der australische Dollar, der zusätzlich durch die Geldpolitik der Notenbank des Landes belastet wurden. Zwar hatten die Währungshüter ihren Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr und zudem deutlich angehoben. Sie stellten aber auch klar, dass der weitere Kurs nicht vorgezeichnet sei. An den Märkten wurde das als leichte Abkehr von einem konsequenten Kampf gegen die hohe Inflation aufgefasst, wodurch die Landeswährung belastet wurde.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83665 (0,83700) britische Pfund, 133,90 (135,38) japanische Yen und 0,9744 (0,9717) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1781 Dollar gehandelt. Das waren rund neun Dollar mehr als am Freitag./jsl/la/he