DGAP-News: Metall Zug AG: Deutlich besseres Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2022 (deutsch)
Metall Zug AG: Deutlich besseres Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2022
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Metall Zug AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
Metall Zug AG: Deutlich besseres Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2022
11.08.2022 / 06:48 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 Kotierungsreglement
Zug, 11. August 2022 - Die Metall Zug Gruppe erzielte im ersten Halbjahr
2022 einen Nettoerlös von CHF 324.4 Mio. (Vorjahr: CHF 302.8 Mio.). Dies
entspricht einer Steigerung von 7.1 %. Das Betriebsergebnis (EBIT) des
ersten Halbjahres 2022 lag bei CHF 23.5 Mio. (Vorjahr: CHF 16.9 Mio.). Das
Finanzergebnis belief sich auf CHF 2.2 Mio. (Vorjahr: CHF 12.9 Mio.) und das
Konzernergebnis auf CHF 19.1 Mio. (Vorjahr: CHF 26.4 Mio.).
Im ersten Halbjahr 2022 erzielte die Metall Zug Gruppe einen Nettoerlös von
CHF 324.4 Mio. (Vorjahr: CHF 302.8 Mio.). Unter Berücksichtigung der
Devestitions- und Akquisitionseffekte von CHF - 2.9 Mio. (- 1.0 %) sowie des
Währungseffektes von CHF - 0.7 Mio. (- 0.2 %) entspricht dies einem
organischen Wachstum von 8.3 %. Ein hoher Auftragsbestand per 31. Dezember
2021 sowie der anhaltend starke Auftragseingang im ersten Halbjahr 2022
führten zu diesem Wachstum. Die Herausforderungen auf der Beschaffungsseite
mit teilweise nicht verfügbaren Komponenten, verbunden mit steigenden
Rohmaterial-, Energie- und Frachtpreisen sowie knappen Frachtkapazitäten,
blieben jedoch bestehen. Politische Verwerfungen, die hohe Inflation und
teilweise Verzögerungen bei der Wirkung von verkaufsseitigen Preiserhöhungen
prägten das wirtschaftliche Umfeld der Metall Zug Gruppe.
Der EBIT betrug in der Berichtsperiode CHF 23.5 Mio. und liegt damit
deutlich über dem Vorjahr (Vorjahr: CHF 16.9 Mio.). Der EBIT wurde vor allem
durch eine im Vergleich zum Vorjahr markante Steigerung in den
Geschäftsbereichen Wire Processing (um CHF 7.0 Mio.) und Medical Devices (um
CHF 4.7 Mio.) positiv beeinflusst.
Der operative Cashflow fiel im ersten Halbjahr 2022 mit CHF - 13.4 Mio.
(Vorjahr: CHF 33.3 Mio.) trotz des verbesserten EBIT negativ aus. Dies ist
hauptsächlich auf die höheren Lagerbestände, insbesondere Waren in Arbeit
und Material zur Sicherstellung der Produktion, zurückzuführen.
Das Finanzergebnis betrug CHF 2.2 Mio. (Vorjahr: CHF 12.9 Mio.) und enthält
das anteilige Konzernergebnis der V-ZUG Gruppe, an welcher Metall Zug eine
Beteiligung von rund 30 % hält. Das Konzernergebnis sank auf CHF 19.1 Mio.
(Vorjahr: CHF 26.4 Mio.).
Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Wertschriften abzüglich kurz- und
langfristige Finanzverbindlichkeiten) betrug per 30. Juni 2022 CHF 26.4 Mio.
Sie lag damit nach der Ausschüttung der Bardividenden von insgesamt CHF 17.2
Mio. um CHF 51.3 Mio. tiefer als am 31. Dezember 2021 (CHF 77.7 Mio.). Die
Abnahme resultierte vor allem aus höheren Investitionen in Bauprojekte, dem
bereits erwähnten Aufbau des Nettoumlaufvermögens sowie der Akquisition der
restlichen Minderheitsanteile der adaptronic Prüftechnik GmbH. Die Metall
Zug Gruppe verfügt über eine solide Bilanz mit einem Eigenkapital von CHF
506.2 Mio. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 67.6 %.
Infection Control: Auslieferungsschwierigkeiten im Equipment-Geschäft
belasten Nettoerlös und EBIT
Der Geschäftsbereich Infection Control (Belimed Gruppe) erreichte einen
Nettoerlös von CHF 73.1 Mio., der 6.7 % unter dem Vorjahresniveau (CHF 78.3
Mio.) liegt. Der positive Fremdwährungseinfluss betrug insgesamt CHF 0.4
Mio. Der Vorjahresumsatz enthielt das Servicegeschäft für Belimed Life
Science Kunden (CHF 6.0 Mio.). Anfang dieses Jahres wurde dieses
Servicegeschäft an Belimed Life Science (Berichtssegment Andere) übertragen.
Bereinigt um diese Effekte hat sich der Umsatz stabil zum Vorjahr
entwickelt.
Das Equipment-Geschäft ist weiterhin von den Lieferengpässen wichtiger
Komponenten sowie fehlenden Transportkapazitäten betroffen. Dies resultierte
sowohl bei Belimed als auch bei den Kunden in Projektverzögerungen und somit
zu einer Verschiebung geplanter Umsätze, was zu einem Umsatzrückgang
gegenüber dem Vorjahr führte.
Unter Berücksichtigung des weggefallenen Umsatzes des Servicegeschäftes für
Belimed Life Science Kunden entwickelte sich der Umsatz im Segment Service
positiv, trotz der problematischen Ersatzteilsituation und der
Corona-Restriktionen in China. Der Umsatz aus «Belimed
Prevent»-Serviceverträgen, welche dem Kunden langfristige Servicesicherheit
und tiefere Total Cost of Ownership (TCO) ermöglichen, konnte um 18%
gesteigert werden.
Das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien zeigte einen positiven Trend, vor
allem in den Distributorenmärkten und in China. Um den Bereich Consumables
weiter zu stärken und strategisch zu erweitern, hat Belimed im Juli das
Unternehmen Amity (Barnsley, UK) übernommen. Amity ist ein Anbieter von
enzymatischen und chemischen Reinigungsmitteln primär im Segment
Medizinprodukte. Die Produkte von Amity ergänzen das Angebot von Belimed
ideal und eröffnen neue, stabile Absatzkanäle mit starkem Margenpotential.
Ebenfalls erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang im noch kleinen
Segment Digitalisierung. Bei der Umsetzung besteht jedoch die
Herausforderung, dass Spitäler die erforderliche IT-Infrastruktur für die
Cloud-Integration nur langsam zur Verfügung stellen können. Belimed
entwickelt ihre im Vorjahr eingeführten digitalen Lösungen (SmartHub Orbit
und SmartHub 2.0 Connect) kontinuierlich weiter.
Der EBIT liegt mit CHF - 4.6 Mio. im 1. Halbjahr 2022 unter Vorjahresniveau
(Vorjahr: CHF - 2.1 Mio.) und enthält den positiven Einmaleffekt aus der
Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung für einen Rechtsfall im
Umfang von CHF 1.6 Mio. Verantwortlich für den EBIT-Rückgang sind vor allem
die im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 niedrigeren Nettoerlöse als Folge des
Wegfalls des Umsatzanteils des Servicegeschäfts für Belimed Life Science
Kunden. Der dazugehörige EBIT-Beitrag des Vorjahres lag bei CHF 2.4 Mio.
Höhere Material- sowie Frachtkosten führten zu geringeren
Bruttogewinnmargen. Preiserhöhungen bei den Produkten und Dienstleistungen
von Belimed und Kosteneinsparungen in dem Bereich Sales & Marketing konnten
die Mehrkosten nur teilweise kompensieren. Im Equipment-Geschäft zeigen
Preiserhöhungen aufgrund der langen Durchlaufzeiten der Projekte erst
zeitverzögert Wirkung. Massnahmen zur Optimierung der Lieferkette wurden
umgesetzt und beginnen Wirkung zu zeigen.
Medical Devices: Steigerung des Nettoerlöses und kräftige EBIT-Zunahme
Der Geschäftsbereich Medical Devices (Haag-Streit-Gruppe) erzielte im 1.
Halbjahr 2022 einen im Vorjahresvergleich höheren Nettoerlös von CHF 105.9
Mio. (Vorjahr: CHF 101.5 Mio.). Bereinigt um den Einfluss von
Währungseffekten von - 0.2 % und dem Effekt aus der Veräusserung von IPRO
von - 3.7 % betrug das organische Umsatzwachstum 8.1 %.
Momentan präsentiert sich die Situation auf den Absatzmärkten Europa und USA
erfreulich. Dies spiegelt sich nicht nur in einem stark gestiegenen
Auftragseingang, sondern vor allem auch in einem höheren Umsatz wider.
Grösster Wachstumstreiber im Vergleich zum Vorjahr war der Bereich
Diagnostics und dabei insbesondere der Markt USA. In Kombination mit Geräten
für die Diagnostik konnte auch der Verkauf von Untersuchungseinheiten
(Instrumententische und Stühle) von Haag-Streit USA deutlich gesteigert
werden.
Der weltweite Fachkräftemangel stellt derzeit eine Herausforderung dar.
Offene Positionen führen zu Projektverzögerungen im Bereich R&D und zu
Kapazitätsengpässen in der Produktion. Als Folge kommt es teilweise zu
längeren Lieferfristen für die Kunden.
Der EBIT betrug im ersten Halbjahr CHF 18.4 Mio. (Vorjahr: CHF 13.7 Mio.).
Neben der nach wie vor positiven Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz
gelang es Haag-Streit auch, die Bruttogewinnmarge im ersten Halbjahr 2022 zu
steigern. Zudem enthält der EBIT einen ausserordentlichen Beitrag aus der
Teilauflösung einer Rückstellung für Vorsorgeverpflichtungen bei einer
Tochtergesellschaft in Grossbritannien in der Höhe von CHF 2.5 Mio. In der
Berichtsperiode des Vorjahres enthielt der EBIT in diesem Zusammenhang
ebenfalls einen Ertrag in der Höhe von CHF 3.7 Mio., sodass die um diese
Effekte bereinigte Steigerung des EBIT 60.0 % beträgt.
Haag-Streit richtet sich im Bereich Surgical strategisch neu aus und
konzentriert sich zukünftig vollständig auf ihr Kerngeschäft, die
Ophthalmologie. Die damit verbundene Reorganisation der Haag-Streit Surgical
GmbH & Co. KG in Wedel, Deutschland, welche auch Operationsmikroskope für
andere Bereiche herstellte, verläuft nach Plan. Die Weiterentwicklung des
heutigen «Flagship» in der Mikroskopie, des Hi-R NEO 900, sowie die
Entwicklung des digitalen Mikroskops schreiten ebenfalls planmässig voran.
Mit dem Eyestar 900 hat Haag-Streit ein neues Kapitel in der Messung,
Bildgebung und Diagnose des menschlichen Auges aufgeschlagen. Das erste
spezifische Software-Modul zum Eyestar 900, die «Anterior Chamber Suite»,
konnte erfolgreich im Markt platziert werden.
Die neu eingeführte Organisationsstruktur zeigt erste Erfolge in der
gruppenübergreifenden Zusammenarbeit.
Wire Processing: Markanter Anstieg des Nettoerlöses und des EBIT
Der Nettoerlös des Geschäftsbereichs Wire Processing (Schleuniger Gruppe)
lag nach den ersten sechs Monaten 2022 bei CHF 117.0 Mio. (Vorjahr: CHF 98.8
Mio.), was einen Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode von 18.4 %
darstellt. Bereinigt um den Einfluss von Währungseffekten von - 1.0 % und
Akquisitionseffekten von 0.8 % betrug das organische Umsatzwachstum 18.6 %.
Der deutliche Anstieg des Auftragseingangs war weiterhin getrieben von den
beiden Megatrends E-Mobilität (Hochvoltkabel) und autonomes Fahren
(Datenkabel). Diese führen zu einem zunehmenden Bedarf nach qualitativ
anspruchsvolleren Kabeln in Bezug auf Sicherheit bei Hochvoltanwendungen,
höhere Übertragungsraten mit kleineren Toleranzen bei Datenkabeln sowie
Miniaturisierung. Verstärkend wirkten sich die stark steigenden Stückzahlen
dieser Kabel und somit der Anspruch nach einem höheren Automatisierungsgrad
der Produktionsprozesse bei den Kunden aus. Aber auch die Standardmaschinen,
das Kerngeschäft von Schleuniger, wurden vermehrt nachgefragt. Zudem mussten
Kunden innerhalb kürzester Zeit Produktionskapazitäten in anderen Ländern
aufbauen, um jene in der Ukraine zu ersetzen, was bei Schleuniger zu einem
erhöhten Auftragseingang führte.
Herausfordernd bei der Abarbeitung des hohen Auftragsbestandes zeigt sich
auch bei Schleuniger die angespannte Lieferketten-Situation auf der
Produktionsseite. Schleuniger hat stark in das Nettoumlaufvermögen
investiert, besonders im Bereich des Lagers, um die Verfügbarkeit von
Elektronik- und anderen strategischen Komponenten zu erhöhen und so den
Kundenbedürfnissen besser gerecht zu werden.
Mit CHF 13.7 Mio. stieg der EBIT im Vergleich zur Vorjahresperiode (CHF 6.7
Mio.) markant. Grund hierfür sind nicht nur der höhere Nettoerlös, sondern
auch der günstige Produktmix, der dank einem überdurchschnittlichen Anteil
an Umsätzen mit Standardmaschinen und im Bereich Testing zu attraktiveren
Bruttogewinnmargen führte. Tiefere funktionale Kosten in den Bereichen
Marketing und Administration wirkten sich zusätzlich positiv auf das
Ergebnis aus.
Produktseitig hat Schleuniger mit ihrer Transfer Line Family S50 den
diesjährigen iF Design Award, einen der renommiertesten Designpreise der
Welt, in der Kategorie «Industry / Tools» gewonnen. Die modulare und
skalierbare Anlage bietet zahlreiche Innovationen: Verbesserungen der
Ergonomie der Montage, der Zugänglichkeit zur Maschine, des
Werkzeugträgerkonzepts mit Einschub- und Entnahmemechanismus sowie der
Bedienoberfläche sind nur einige davon.
Im Zusammenhang mit der Quasi-Fusion zwischen der Schleuniger Gruppe und der
Komax Gruppe hat die Generalversammlung der Komax Holding AG am 13. April
2022 der Kapitalerhöhung zugestimmt, um 1 283 333 neue Aktien für die Metall
Zug AG zu schaffen. Künftig wird die Metall Zug AG einen Anteil von 25 % an
der Komax Holding AG halten. Die Freigaben der zuständigen
Wettbewerbsbehörden wurden erteilt, sodass der Vollzug des Zusammenschlusses
für den 30. August 2022 geplant ist.
Technologiecluster & Infra: Entwicklung des Tech Clusters Zug nimmt Fahrt
auf
Der EBIT des Geschäftsbereichs Technologiecluster & Infra für das erste
Halbjahr 2022 betrug CHF 1.0 Mio. und liegt damit über dem Vorjahreswert
(CHF 0.4 Mio.). Grund hierfür sind hauptsächlich tiefere Kosten für
Gebäudeschadstoff- und Bodensanierungen.
Die laufenden Projekte auf dem Tech Cluster Zug entwickeln sich weiterhin
sehr dynamisch. So haben die Bauabnahmen des Mobility Hub Zug Nord mit 595
Parkplätzen und Gewerbeflächen im Erdgeschoss stattgefunden und die
Übergaben an die Mieter sind erfolgt. Im Juni fand im Rahmen eines
Quartierfestes die Eröffnung statt. Die Gewerbeflächen sind voll vermietet
und bezogen. Auch die lebende, 25 Meter hohe Skulptur Semiramis, bestehend
aus fünf bepflanzten Holzschalen, die an der ETH Zürich per Roboter
gefertigt wurden, ist vollendet und wurde im Juli im Rahmen einer Vernissage
präsentiert.
Die Innenausbauarbeiten für Westhive, einen Anbieter flexibler Workspaces,
im ehemaligen Ersatzteillager von V-ZUG sind abgeschlossen. Anfang August
wurden die Räumlichkeiten im Grund- und Mieterausbau an die Mieterin
Westhive übergeben. Die offizielle Eröffnung der über 2 000 Quadratmeter
grossen Bürofläche soll schliesslich am 1. September 2022 erfolgen.
Der Multi Energy Hub soll im Herbst in Betrieb genommen werden. Als
Energiequellen werden Sonnenenergie, Abwärme, Grundwasser und Seewasser
genutzt. Damit kann das gesamte Areal des Tech Cluster Zug, inklusive
weiterer bis dahin angeschlossener Drittkunden, auf die Heizperiode 2022 /
2023 CO2-neutral mit Wärme, Kälte, Strom, Kommunikation und Infrastruktur
für Elektromobilität versorgt werden.
Der CreaTower I auf dem Areal des Tech Cluster Zug soll als Hauptsitz für
die VZ Depotbank dienen. Diese beabsichtigt, das Gebäude nach der
Fertigstellung im Edelrohbau oder Vollausbau zu erwerben. Das
Konkurrenzverfahren wurde durchgeführt und das Projekt von Gigon Guyer
ausgewählt. Mit einer speziell gewölbten Deckentechnik soll der Betonbedarf
um einen Drittel reduziert werden. Das Gebäude wird voraussichtlich 2026
fertiggestellt werden.
Ab Ende 2025 / Anfang 2026 soll das Gebäude SHL-Südtor als neuer Hauptsitz
der SHL Medical AG bezogen und die Produktion durch SHL Medical aufgenommen
werden. Die ursprünglich vorgeschlagene reine Holzbauweise wurde an die
veränderten Anforderungen angepasst und durch einen hybriden Holz-Beton-Bau
ersetzt. Um die ambitionierten Terminziele zu erfüllen, sollen erste
Vorbereitungsarbeiten für Bauplatzinstallationen, Rückbau und
Altlastensanierung ab November 2022 beginnen. Der Baustart ist für September
2023 geplant.
H2@MZ
Mit dem neu gegründeten «Verein zur Dekarbonisierung der Industrie» wird ein
innovatives Wasserstoff-Projekt auf dem Areal Tech Cluster Zug
vorangetrieben werden. Mitglieder des Vereins sind, neben der Metall Zug AG
und der Tech Cluster Zug AG, auch die Eidgenössische Materialprüfungs- und
Forschungsanstalt (EMPA) sowie namhafte Unternehmen, wie AMAG, AVAG, Holcim,
Partners Group, Siemens, Sika, VZ Depotbank und V-ZUG.
Die Vereinsmitglieder haben mehr als CHF 8 Mio. in Geld- und Eigenleistungen
für das Forschungsprojekt in Aussicht gestellt, um neuartige Ansätze zur
industriellen Herstellung von Wasserstoff entwickeln zu können. Dabei soll
in dem Verfahren der Pyrolyse Methan (aus Bio- oder Erdgas) in einem Reaktor
stark erhitzt und in Wasserstoff und Kohlenstoff aufgespalten werden. Im
Gegensatz zur bisherigen industriellen Wasserstofferzeugung entsteht dabei
kein CO2 als Nebenprodukt, sondern fester (pulverförmiger) Kohlenstoff, der
als Ressource potentiell in der Bau- und Landwirtschaft weiterverwendet
werden soll. Das Verfahren befindet sich aktuell noch im Prototyp-Status und
soll mit dem vorliegenden Projekt als Demonstrator einen Schub hin zu einer
Standardisierung erfahren. Damit wird ein konsequenter Schritt gemacht, um
industrielle Hochtemperaturprozesse als drittgrössten Energieverbraucher bei
einer Vielzahl von Industrieunternehmen zu dekarbonisieren.
Nebst der Verwendung von pyrolytisch erzeugtem Wasserstoff als Brennstoff
für die nahen industriellen Hochtemperaturprozesse soll in einem separaten
Projekt auf dem Areal des Tech Clusters Zug ebenfalls der Antrieb von
Transportfahrzeugen dekarbonisiert werden. Dazu ist hochreiner Wasserstoff
notwendig, der mit dem Elektrolyse-Verfahren aus erneuerbarem Strom
produziert werden soll. Beide Anlagen sollen 2024 den Betrieb aufnehmen.
Berichtssegment Andere
Berichtssegment Andere
Im Berichtssegment Andere sind Belimed Life Science, die Gehrig Group AG und
Corporate (die Metall Zug AG) zusammengefasst. Das Berichtssegment erzielte
im ersten Halbjahr 2022 einen Nettoerlös von CHF 33.8 Mio. (Vorjahr: CHF
27.9 Mio.) und einen EBIT von CHF - 5.0 Mio. (Vorjahr: CHF -1.8 Mio.).
Belimed Life Science erzielte im 1. Halbjahr 2022 einen deutlich höheren
Auftragseingang. Trotz dieses erfreulichen Auftragseingangs und des
zusätzlichen Umsatzes aus der Übernahme des Servicegeschäfts für Life
Science Kunden, liegt der Nettoerlös im 1. Halbjahr 2022 unter den
Erwartungen, jedoch über dem Vorjahr. Die schlechte Verfügbarkeit von
mechanischen und elektronischen Komponenten sowie von Rohmaterialien hatte
auch bei Belimed Life Science einen negativen Einfluss auf die
Fertigstellung der Anlagen. Ressourcenengpässe im Engineering führten
zusätzlich zu verspäteten Freigaben, welche sich in der aktuellen
Beschaffungssituation verstärkt negativ auswirkten. Hinzu kamen aber auch
kundenseitige Verschiebungen. Ein Grossteil der Projekte kann somit erst im
zweiten Halbjahr 2022 ausgeliefert und fakturiert werden. Auch das
margenträchtige Retrofit-Geschäft ist von den gegebenen Rahmenbedingungen
negativ beeinflusst. Aufgrund des niedrigen Umsatzniveaus, den gestiegenen
Kosten im Zusammenhang mit dem Aufbau der Service-Organisation und der
erwähnten Beschaffungsproblematik liegt der EBIT in der ersten Jahreshälfte
trotz des erstmaligen Beitrags aus dem Servicegeschäft im negativen Bereich.
Personelle Massnahmen wurden getroffen, um die Arbeitsspitzen im zweiten
Halbjahr 2022 aufzufangen und den Output zu erhöhen. Auf die gestiegenen
Kosten musste Belimed Life Science mit Preiserhöhungen reagieren.
Bei der Gehrig Group AG, die professionelle Küchenlösungen für die
Gastronomie und Spitäler anbietet, waren die ersten beiden Monate des Jahres
2022 noch geprägt von den restriktiven Massnahmen im Zusammenhang mit
COVID-19 in der Schweiz. Nach der Aufhebung jeglicher Restriktionen war ab
März eine gestiegene Kundenfrequenz in Hotels und Restaurants feststellbar.
Dies resultierte in einem im Vergleich zur Vorjahresperiode höheren
Nettoerlös. Es gelang Gehrig zudem, den Umsatz im Kerngeschäft «Spülen»
nahezu zu verdoppeln und das Geschäft mit Chemikalien auszubauen. Trotz
einer günstigeren Umsatzentwicklung erreichte der EBIT die Gewinnzone nicht.
Gründe hierfür waren unter anderem hohe Kosten für die Entwicklung neuer
Produkte und Dienstleistungen. Einkaufspreiserhöhungen wurden, soweit
möglich, an die Kunden weitergegeben.
Starke Industriegruppe mit führenden Positionen in attraktiven Märkten
Metall Zug hält ein interessantes Portfolio von technologisch starken
Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstums- und
Wertschöpfungspotenzial und wird nach dem Vollzug der Quasi-Fusion von
Schleuniger und Komax im Wesentlichen im Markt Medizinaltechnik tätig sein.
Mit Haag-Streit, Belimed Infection Control und Belimed Life Science ist die
Metall Zug in den entsprechenden Marktsegmenten durch starke Marken,
führende Produkte und Dienstleistungen, starke Kundenbeziehungen sowie
Möglichkeiten in Bezug auf digitale Geschäfte und Prozesse gut positioniert.
Mit dem Tech Cluster Zug verfügt die Metall Zug zudem über ein Areal von
knapp 60 000 m2 als starkes Standbein in der Stadt Zug. Metall Zug will
dieses Entwicklungspotential über die nächsten Jahre mit innovativen und
nachhaltigen Immobilien- und Infrastrukturprojekten erschliessen.
Durch die strategische Beteiligung in Höhe von rund 30 % an der V-ZUG
Holding AG profitiert die Metall Zug zusätzlich vom Potenzial der V-ZUG. Mit
dem am 9. Februar 2022 kommunizierten Zusammenschluss von Schleuniger und
Komax wurde ein weiterer Meilenstein der Strategieumsetzung eingeleitet.
Metall Zug plant auch hier als Ankeraktionär langfristig eine Beteiligung
von 25 % zu halten und an der weiteren Wertentwicklung des zusammengeführten
Unternehmens zu partizipieren.
Aufgrund der Ergebnisse im ersten Halbjahr 2022 und des hohen
Auftragsbestands gehen wir von einer erfreulichen Geschäftsentwicklung im
zweiten Halbjahr aus, vorausgesetzt, dass sich das für die Metall Zug Gruppe
relevante wirtschaftliche und politische Umfeld nicht verschlechtert. Zu
berücksichtigen ist, dass die Schleuniger Gruppe voraussichtlich bis am 31.
August 2022 in der Konzernrechnung der Metall Zug Gruppe vollkonsolidiert
wird. Ab dem 1. September 2022 wird der Anteil der Metall Zug AG am
Konzernergebnis der Komax Gruppe im Finanzergebnis ausgewiesen.
Schlüsselzahlen der Metall Zug Gruppe
Bilanz
Aktiven Passiven
Mio. CHF 30.06.2022 31.12.2021 Mio. CHF 30.06.2022 31.12.2021
Umlaufvermö- 408.4 378.8 Kurzfr. 210.2 161.4
gen Fremdkapi-
tal
Davon 49.4 81.5 Langfr. 32.6 38.0
flüssige Fremdkapi-
Mittel tal
Sachanlagen 178.4 175.4 Fremdkapi- 242.8 199.4
tal
Finanzanla- 149.7 147.4 Eigenkapi- 506.2 516.2
gen tal
Immateriel- 12.5 14.0 In % der 67.6% 72.1%
le Anlagen Bilanzsumme
Anlagevermö- 340.6 336.8
gen
Total 749.0 715.6 Total 749.0 715.6
Aktiven Passiven
Erfolgsrech- Konzerngeld-
nung flussrech-
nung
Mio. CHF 1. HJ 2022 1. HJ 2021 Mio. CHF 1. HJ 2022 1. HJ 2021
Nettoerlös 324.4 302.8 Geldfluss
aus
Betriebser- 23.5 16.9 Geschäft- -13.4 33.3
gebnis stätigkeit
(EBIT)
In % des 7.2% 5.6% Geldfluss
Nettoerlö- aus
ses
Finanzergeb- 2.2 12.9 Investiti- -20.9 -9.8
nis onstätig-
keit
Ergebnis 25.7 29.8 Davon
vor Steuern Investitio-
nen
Konzernerge- 19.1 26.4 (ohne -13.6 -10.2
bnis1) Finanzanla-
gen, M&A)
In % des 5.9% 8.7% Geldfluss
Nettoerlö- aus
ses
Finanzie- -17.6 -8.0
rungstätig-
keit
Mitarbeiten- 3'410 3'2482)
de (FTE)
1. Im Unterschied zum Bericht der Vorjahresperiode wird das
Konzernergebnis inklusive Minderheitsanteile ausgewiesen. Der
Vorjahreswert wurde entsprechend angepasst.
2. Temporäre Einflüsse durch Kurzarbeit und weitere Personalmassnahmen
aufgrund von COVID-19 sind in der vollzeitäquivalenten Anzahl der
Mitarbeitenden (FTE) berücksichtig.
Über die Metall Zug Gruppe
Metall Zug ist eine Gruppe von Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Zug.
Die Gruppe beschäftigt rund 3'400 Mitarbeitende und umfasst fünf
Geschäftsbereiche:
* Infection Control (Belimed Gruppe)
* Medical Devices (Haag-Streit Gruppe)
* Wire Processing (Schleuniger Gruppe)
* Technologiecluster & Infra (Tech Cluster Zug AG, Urban Assets Zug AG)
* Andere (Belimed Life Science, Gehrig Group AG und Metall Zug AG)
Die Holdinggesellschaft Metall Zug AG ist im Swiss Reporting Standard der
SIX Swiss Exchange, Zürich, kotiert (Namenaktie Serie B, Valorennummer
3982108, Ticker-Symbol METN).
Rechtliche Anmerkungen
Die in der vorliegenden Mitteilung geäusserten Erwartungen beruhen auf
Annahmen. Die effektiven Ergebnisse können davon abweichen. Diese Mitteilung
erscheint in Deutsch und Englisch. Die deutsche Version ist bindend. Die
Metall Zug AG bearbeitet personenbezogene Daten unter Einhaltung ihrer
Datenschutzerklärung, verfügbar unter:
https://www.metallzug.ch/datenschutzerklaerung.
Wichtige Daten
13. März 2023 Publikation Jahresergebnisse 2022
28. April 2023 Ordentliche Generalversammlung
10. August 2023 Publikation Halbjahresbericht 2023
Weitere Informationen
Daniel Keist Bettine Killmer
Chief Financial Officer Head of Corporate Communications & IR
Telefon: +41 58 768 60 50 Telefon: +41 58 767 60 50
oder: investorrelations@metallzug.ch
Diese Mitteilung ist unter
https://www.metallzug.ch/medien/medienmitteilungen und der Halbjahresbericht
2022 unter
https://www.metallzug.ch/investoren/geschaeftsberichte-praesentationen
verfügbar.
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Ende der Ad-hoc-Mitteilung
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1418101 11.08.2022 CET/CEST
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