BARCELONA (dpa-AFX) - Bayer
Bereits im April hatte es erste Daten zur Sicherheit des Mittels gegeben, die Experten überzeugt hatten. Demnach hat Asundexian das Zeug, ein noch größerer Erfolg zu werden als Xarelto, das jedes Jahr Milliardenumsätze in die Bayer-Kassen spült. So hatten Ergebnisse einer Studie bei Patienten mit Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörung) und Schlaganfallrisiko ein im Vergleich zum Standardmedikament Apixaban geringeres Blutungsrisiko gezeigt.
Asundexian ist ein sogenannter Faktor XI-Hemmer. Dabei handelt es sich um eine noch junge Wirkstoffklasse, von der sich Experten geringere Blutungsrisiken als bei aktuellen Faktor-Xa-Gerinnungshemmern wie Apixaban (Handelsname Eliquis) von Bristol-Myers Squibb (BMS) und Pfizer
An diesem Sonntag wird es nun weitere Daten aus dem Pacific-Phase-II-Studienprogramm geben.
In der Pacific-Stroke-Studie wurde Asundexian gemeinsam mit klassischen Mitteln verabreicht, die das Verklumpen der Blutplättchen hemmen sollen. Verglichen wird dabei mit einer alleinigen Therapie mit solchen Thrombozytenaggregationshemmern bei Patienten, denen ein zweiter Schlaganfall droht.
In der weiteren Studie namens Pacific-AMI wurde Asundexian in Kombination mit einer Doppeltherapie zur Thrombozytenaggregationshemmung im Vergleich zu einer alleinigen Doppeltherapie bei Patienten untersucht, die kürzlich einen Herzinfarkt erlitten haben.
Je nach Erfolg der bisherigen Studien wird Bayer klinische Phase-III-Studien gestalten, deren Ausgang darüber entscheiden wird, ob Asundexian irgendwann verkauft werden darf.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan traut dem Mittel allein bei der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko einen Spitzenumsatz von 5 Milliarden Euro zu. Obendrauf könnte das noch das Geschäft in anderen Indikationen kommen, und das könnte ebenfalls bedeutend sein. Denn: Pacific-Stroke und Pacific-AMI untersuchen laut UBS-Analyst Michael Leuchten die Asundexian-Wirkung in Indikationen, in denen klassische Faktor-Xa-Hemmer Probleme hätten, mit Blick auf den klinischen Nutzen zu überzeugen.
Wie wichtig ein Erfolg neuer Medikamente für Bayer ist, verdeutlicht ein Blick auf Xarelto, dessen Umsätze in den kommenden Jahren wegen wegfallender Patente schrumpfen werden. Das Mittel zur Prävention von Blutgerinnseln und von Schlaganfällen ist seit 2008 auf dem Markt und mit 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2021 der wichtigste Umsatzbringer im Pharmageschäft gewesen./mis/tav/men