FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch erneut unter Druck geraten. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
In der ersten Wochenhälfte hatte ein starker Anstieg des Gaspreises in Europa die Erwartung einer weiter hohen Inflation verstärkt. Dies befeuerte die Spekulation auf eine deutliche Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB), was einen kräftigen Anstieg der Renditen bei deutschen Bundesanleihen zur Folge hatte.
Auf der anderen Seite deuten aber schwache Konjunkturdaten auf eine Rezession in der Eurozone hin, was die Möglichkeiten der EZB im Kampf gegen die hohe Inflation einschränkt. Nach Einschätzung von Anleiheexperten der Dekabank dürften die Rezessionssorgen schnelle weitere Renditeanstiege am Markt für Staatsanleihen vorerst verhindern. Am Dienstag wurden in der Eurozone jedoch keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht.
Am Nachmittag stehen in den USA noch Zahlen zu den Auftragseingängen der Industrie an. Die Experten der Dekabank richten unterdessen den Blick auf das Treffen von Notenbankern im amerikanischen Jackson Hole, das am Ende der Woche auf dem Programm steht. Unterdessen hat Neel Kashkari, Präsident der regionalen Notenbank in Minneapolis, sich für eine Straffung der Geldpolitik ausgesprochen. "In vielerlei Hinsicht haben wir maximale Beschäftigung, aber eine sehr hohe Inflation", sagte er in der Nacht zum Mittwoch. "Deshalb ist für mich vollkommen klar: Wir müssen die Geldpolitik weiter straffen, um dort wieder ein Gleichgewicht herzustellen."/jsl/jkr/mis