FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachdem Aussagen zur operativen Gewinnentwicklung die Aktien von Delivery Hero
Zur Mittagszeit gaben die Aktien des Lieferdienstes um 3,2 Prozent auf 46,32 Euro nach und zählten damit zu den größten Verlierern im MDax
Nun aber gab es teilweise Kritik, was die Details betrifft. Laut William Woods, Analyst von Bernstein Research, und Branchenexpertin Sherri Malek von RBC Research enttäuschten die Margen in den letzten Monaten. Im Vergleich zu der durchschnittlichen Analystenschätzung von 29 Prozent habe die Bruttogewinnmarge im ersten Halbjahr bei 25 Prozent gelegen, präzisierte Malek. Sie selbst hatte allerdings nur mit einer Marge von 23 Prozent gerechnet. Woods verwies auf die schwächer als erwartet ausgefallene Margenentwicklung im Kerngeschäft mit Essenslieferungen.
Beide jedoch bleiben positiv gestimmt, was die Aktie angeht: Insgesamt gesehen, so schrieb Woods, ändere sich nichts an seiner Einschätzung über die Jahresprognose von Delivery Hero zur Ertragskraft. "Wir erwarten hier nach wie vor eine positive Entwicklung." Sie dürfte aber wahrscheinlich stärker auf dem Segment Quick-Commerce und damit auf den noch kleinen Dmarts-Bereich statt auf die Kernplattform mit Essenslieferungen ausgerichtet sein.
In diesem Bereich hatte Delivery Hero positiv überrascht, denn die Verluste fielen dort geringer als erwartet aus. Eine Entwicklung, die auch die Expertin bei RBC "ermutigend" nannte. Die Aktie hat ihr zufolge "das Potenzial für eine deutliche Aufwertung", sobald Delivery Hero im kommenden Jahr operativ Gewinne erwirtschafte.
Die Hebel in Sachen Profitabilität jedenfalls funktionieren, so Bernstein-Analyst Woods. Der Bruttogewinn sei gestiegen und dabei angetrieben worden durch sinkende Kosten und steigende Umsatzströme. Und Goldman-Sachs-Analyst Rob Joyce schrieb: "Das operative Ergebnis des Lieferdienstes, heruntergebrochen auf die einzelnen Segmente, legt nahe, dass die Ziele für die zweite Jahreshälfte gut untermauert sind."/ck/ngu/mis