DETMOLD (dpa-AFX) - In einem Klimaschutz-Streit zwischen einem Biobauern und dem Autokonzern Volkswagen entscheidet das Detmolder Landgericht am Freitag (9 Uhr) über das weitere Vorgehen. Der 62-jährige Landwirt Ulf Allhoff-Cramer fordert von dem Konzern, den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren in diesem Jahrzehnt drastisch runterzufahren und 2030 ganz einzustellen. Er sieht Volkswagen als zweitgrößten Autokonzern der Welt mitverantwortlich dafür, dass er im Zuge des Klimawandels erhebliche Schäden erlitten und eine schwere Zukunft vor sich hat. Die Klage wird von Greenpeace unterstützt.
VW weist die Vorwürfe zurück. Der Autobauer hat eine Klageabweisung beantragt. In einer Erwiderungsschrift argumentieren die Anwälte von VW unter anderem, dass die Nutzung von Autos nun mal im Einflussbereich der Fahrer liege. Zudem betont VW Fortschritte in der Elektromobilität. Die allerdings reichen dem Kläger nicht aus. Bei einer Verhandlung im Mai hatte das Gericht Kritik an den Vorwürfen geäußert, zugleich dem Kläger aber die Möglichkeit zur Konkretisierung gegeben.
Das Gericht könnte die Klage am Freitag abweisen. Nach Aussage eines Sprechers des Gerichts ist es aber "überwiegend wahrscheinlich", dass die Kammer wegen der neuformulierten Anträge wieder in die mündliche Verhandlung eintreten und einen neuen Verhandlungstermin anberaumen wird./wdw/DP/jha